Henri Matisse

Information about Henri Matisse

Henri Matisse wurde am 31. Dezember 1869 in Le Cateau-Cambrésis, Frankreich, geboren. Als Sohn eines Grainhändlers und einer Schneiderin aus einem konservativen, katholischen Elternhaus, war er von Kindheit an an der Kunst interessiert. Er erhielt die Grundlagen der Malerei von seinem Lehrer und Vater, doch als er älter wurde, entwickelte er ein starkes Interesse an anderen Stilen. Nach einer kurzen Ausbildung in Rechtswissenschaften begann Matisse seine künstlerische Ausbildung 1891 an der Ecole des Beaux-Arts in Paris. Dort studierte er unter anderem Malerei, Kunstgeschichte und Anatomie. Er besuchte auch die Académie Julian, wo er unter anderem von William-Adolphe Bouguereau und Gustave Moreau unterrichtet wurde. In den 1890er Jahren begann Matisse, sich mit Impressionismus, Symbolismus und anderen Kunstrichtungen zu beschäftigen. Seine frühen Werke wie "The Woman with the Hat" und "L'Atelier Rouge" wurden in der Kunstszene als visuell provokativ und modern angesehen. Matisse beteiligte sich auch an den Ausstellungen der avantgardistischen Gruppe "Les Fauves" und weiterer Künstler. Im Jahr 1904 heiratete Matisse Amélie Parayre, die ihn bei seinen kreativen Unternehmungen unterstützte. Sie besuchten mehrere europäische Länder und hatten die Gelegenheit, neue Motive und Stile zu entdecken. Zu dieser Zeit begann Matisse auch, sich mehr mit Farbharmonie und Komposition zu beschäftigen. Zwischen 1906 und 1909 wurden Matisses Gemälde noch experimenteller und komplexer. Sein berühmtes Gemälde „Dance“ wurde 1909 in der Ausstellung „Der Blaue Reiter“ in der Galerie Daniel-Henry Kahnweiler in Paris vorgestellt. Im Jahr 1917 musste Matisse sein Atelier in Paris wegen des Ersten Weltkriegs verlassen und erzog sich nach Cimiez, nahe Nizza. Dort entwickelte er einen einzigartigen Stil und arbeitete an mehreren Papierschnitten, in denen er mit Farben, Linien und Flächen experimentierte. Einige seiner bekanntesten Papierschnitte sind "The Snail" und "The Swimming Pool". Nach dem Krieg kehrte Matisse nach Paris zurück und begann mit seinen experimentellen Collagen. Zu dieser Zeit begann er auch, an seinen Skulpturen zu arbeiten, darunter "Large Reclining Nude" und "The Back". Er nutzte auch das Medium der Fotografie, um seine Gemälde zu dokumentieren. 1931 traf Matisse auf den jungen Künstler Georges Braque, mit dem er eine langjährige Freundschaft pflegte. Matisse entwickelte seine eigene Version des Kubismus, die als "Matissismus" bekannt wurde. In den 1940er Jahren gründete Matisse die "School of Paris", die viele Künstler aus der ganzen Welt anzog. Nach dem Zweiten Weltkrieg reiste Matisse durch die ganze Welt und eröffnete seine Ausstellungen in vielen Ländern. Matisse starb am 3. November 1954 in Nizza. Seine Werke befanden sich in Galerien und Museen in ganz Europa und wurden zu einem wesentlichen Bestandteil des internationalen Kunstkanons.