Der Größte aller Zeiten

Die Boxhandschuhe aus dem legendären Kampf Muhammad Ali gegen Sonny Liston.
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„I am the greatest!“ brüllte der frischgebackene Box-Weltmeister Muhammad Ali, damals noch bekannt unter dem Namen Cassius Clay, in die Mikrofone der Journalisten, als er am 25.01.1964 im legendären Kampf gegen den favorisierten Sonny Liston seinen ersten Titel holte.
 

Seine Boxkämpfe wurden von Millionen an den Fernsehgeräten verfolgt und noch heute ist uns gut im Gedächtnis, wie er öffentlich mit seinen Siegen prahlte.  Er gehörte zu den bekanntesten Schwergewichtsboxern und wurde 1999 vom Internationalen Olympischen Komitee zum „Sportler des Jahrhunderts“ gewählt.

50 Jahre später, im Februar 2014, wurden die damals getragenen braunen Boxhandschuhe im Auktionshaus Heritage Auctions für 836.500 Dollar in New York an einen unbekannten Sammler verkauft. Das hatte auch das Auktionshaus überrascht, das mit einem Erlös von max. 500.000 Dollar gerechnet hatte. Chris Ivy von der Sportabteilung bei Heritage sagte dazu: „Der Preis zeigt, dass Ali heute immer noch genauso beliebt ist, wie damals“.
  

  

Der amerikanische Boxer war der Einzige, der drei Mal den Titel „Unumstrittener Boxweltmeister“ in seiner Sportkarriere holte (der Titel wird nur demjenigen verliehen, der die Weltmeisterschaftstitel aller anerkannten Boxverbände vereint. Er gilt als der größte Erfolg, den ein Profiboxer erzielen kann).  An einem ausgeprägten Selbstbewusstsein mangelte es dem Ausnahmeboxer wahrlich nicht. So prahlte er oft schon vor seinen Kämpfen damit, in welcher Runde sein Gegner am Boden liegen würde. Beim Rückkampf gegen Liston im Mai 1965 schrie er den am Boden liegenden Liston sogar mit den Worten an: „Get up, you bum!“ („Komm hoch, du Penner!“).

Auch außerhalb des Rings war er immer wieder für Schlagzeilen gut: Er lehnte den Vietnamkrieg öffentlich ab und verweigerte den Wehrdienst. Dafür wurde ihm 1967 der Titel aberkannt, er wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, musste 10.000 Dollar Strafe zahlen (gegen Kaution blieb er aber auf freiem Fuß) und erhielt bis zur Aufhebung einer Sperre erst im Jahr 1970 wieder eine Boxlizenz. Zu den bekanntesten Boxereignissen aller Zeiten zählten die Kämpfe gegen Sonny Liston, George Foreman und Joe Frazier.

1975 konvertierte er zum Islam und nannte sich dann Muhammad Ali. Bereits im Alter von 36 Jahren litt er an einer Parkinsonerkrankung, die immer wieder als eine Folge des Boxsports diskutiert wurden (was aber letztendlich nie eindeutig belegt werden konnte). Er starb im Juni 2016 mit 74 Jahren.

Im August 2016 wurden ca. 100 weitere Sammlergegenstände von privaten Sammlern bei Heritage Auctions versteigert, darunter weitere Boxhandschuhe, Boxer-Trainingsstiefel, Trainingsmäntel, Boxsäcke, Briefe, Fotografien und Bilder. Insgesamt brachte die Auktion einen Erlös von 1,4 Millionen Dollar.

Als Highlight der Auktion galt der Weltmeistergürtel von 1974 des spektakulären Boxkampfes gegen George Foreman in Kinshasa, Zaire (heute: Demokratische Repubik Kongo), auch bekannt unter dem Titel „Rumble in the Jungle“, Verkaufspreis: 358.500 Dollar. Er ist einer von zwei bekannten Gürteln, der zusammen mit vielen anderen Erinnerungsstücken von dessen langjährigem Assistenzarzt und Betreuer Drew „Bundini“ Brown gesammelt wurde, der diese in einem Lagerhaus aufbewahrte. Nach dessen Tod 1987 wurde das Schließfach, in dem die Gegenstände eingelagert wurden, wegen Nichtzahlung der Schließfachgebühren 1988 versteigert. Darunter befand sich auch der Gürtel, der erstmals seit dieser Zeit wieder in einer Auktion auftauchte.

Eine weitere Besonderheit war auch der Brief an das Life Magazine, den Cassius Clay 1964 in Bezug auf seine Bekehrung zum Islam und den Namenswechsel zu Muhammad Ali an das Magazin schrieb, weil der Verleger sich weigerte, diesen Brief ohne die Bestätigung des Boxers anzuerkennen. Er ging für 131.450 Dollar an einen Sammler.
 

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Maximilian Füsslin commented 5 years ago

Das ist aber ein interessanter Beitrag.