Beschreibung:

Lot 137* - A174 Sammlung italienische Buchmalerei 1. MEISTER DER SAN DOMENICO CHORBÜCHER (SENECA MEISTER) Provenienz: - Bologna , S. Pietro Martire oder San Giovanni Battista ?). - Ca. 1930, Mailand, Ulrico Hoepli. - 1960 Lugano, Erwin Rosenthal. - 1987 London, Quaritch. - 1994 London, Sam Fogg. - Seit 1995 in der heutigen Sammlung. Bibliographie: - Gaudenz Freuler, Studi recenti sulla miniatura medievale (soprattutto) emiliana. Appunti intorno ad una recente mostra americana (parte I), in: Arte Cristiana, XCII, 2004, S.1-10. - Gaudenz Freuler, Italian Miniatures from the Twelfth to the Sixteenth Centuries, Milan 2013, S. 254- 271. - Friedrich G. Zeileis, Più ridon le carte (3.ed.), Rauris 2014, S. 28-83. Weiterführende Literatur: - Giordana Mariani Canova, Miniature dell' Italia Settentrionale nella Fondazione Giorgio Cini, Vicenza 1978, S. 13 ff. - Diess., Nuovi contributi alla serie liturgica degli antifonari di San Domenico in Bologna, in: La miniatura italiana in età romanica e gotica. Atti del I congresso di storia della miniatura italiana, Florence 1979, S. 371-293. - Massimo Medica, Libri Miniati del Museo medievale, Bologna 1997, S.3 ff. - Ders. in: Duecento. Forme e colori del medioevo a Bologna, exh.cat. Bologna 15.4-16.7 2000, Bologna 2000, S. 373-375. Vorliegendes Blatt mit dem Text der ersten Respons der ersten Nokturn zum Fest von Mariae Himmelfahrt Dum esset rex ... ist ein qualitativ hochstehendes Fragment eines bedeutenden Chorbuchs für eines der verschiedenen Konvente der Bologneser Dominikanerinnen, vermutlich für S. Pietro Martire oder San Giovanni Battista Nachdem bereits Giordana Mariani Canova (1978) verschiedene Blätter dieses aufgebrochenen Antiphonars in der Sammlung der Fondazione Giorgio Cini in Venedig und anderswo orten konnte, gelang es Schreibendem ausgehend von sieben weiteren Blättern des gleichen Verbandes in einer Mailänder Privatsammlung jüngst nicht weniger als insgesamt 17 Blattfragmente aufzuspüren (Freuler 2013), die aufgrund der Autorschaft ihrer Bildinitialen, des Seitenaufbaus, Dimensionen und Liturgie allesamt der gleichen Chorbuch Serie zugewiesen werden konnten. Diese in hoch bedeutenden europäischen und amerikanischen Sammlungen (Philadelphia Free Library und Cleveland Museum of Art) befindlichen Blätter waren gleich wie vorliegendes und ein weiteres hier angebotenes Schwesterblatt (Kat. 138) einst Elemente einer Antiphonar Serie, die das Proprium de sanctis und das Proprium de tempore enthielt Bereits Canova (1978) erkannte für die Blätter der Sammlung Cini in Venedig die künstlerischen Zusammenhänge der grossen heute noch partiell bestehenden Chorbuchserie für das Mutterkloster San Domenico in Bologna (vgl. zuletzt dazu G. Freuler 2013, S. 228-253). Trotz der klar dominikanisch geprägten Ikonographie zweier Schwesterblätter - das eine mit dem Tod des Dominikus in einer Mailänder Privatsammlung (cat.20.3), das andere mit Dominikus predigt frommen Frauen (Cleveland, Cleveland Museum of Art Wade 1985.60) - ist aus verschiedenen Gründen, insbesondere wegen der verschiedenen Anzahl der Tetragramme (deren sechs gegenüber den vier resp. fünf der San Domenico Bände) und wegen der Frauenikonographie des Cleveland Blattes eine Provenienz aus San Domenico selbst auszuschliessen. Zweifelsfrei stammt vorliegendes Blatt aus dem gleichen Buchmaler Kollektiv, das auch für die berühmte Chorbuch Serie für San Domenico verantwortlich zeichnete und kann einwandfrei dem vermutlich ältesten Hauptmeister, dem sogenannten Seneca Meister alias Primo Maestro di San Domenico zugewiesen, von dem auch das hier unter (Kat. 137) angebotene Blatt aus einem juristischen Kodex gemalt ist. Dieser Meister scheint zweifellos der Protagonist der für die Dominikaner in Bologna tätigen Buchmaler gewesen sein und wurde für das vorliegende Projekt wie bereits für die Chorbücher für San Domenico vom sogenannten 2. Meister von San Domenico (Maestro del B 18, vgl. Kat. 138) und dem 4. Meister von San Domenico (Maestro d