Premium pages left without account:

Auction archive: Lot number 140

140 Joni, Icilio Federico.

Nr. 133
4 Nov 2013 - 5 Nov 2013
Estimate
€800
ca. US$1,079
Price realised:
€1,200
ca. US$1,619
Auction archive: Lot number 140

140 Joni, Icilio Federico.

Nr. 133
4 Nov 2013 - 5 Nov 2013
Estimate
€800
ca. US$1,079
Price realised:
€1,200
ca. US$1,619
Beschreibung:

140 EINBÄNDE. - Der Fürst der Sieneser Fälscher - Joni, Icilio Federico. Biccherne-Fälschung. Zwei in Gold und Farben bemalte Holzdeckel mit jeweils vier Messing-Eckbeschlägen, durch Lederrücken verbunden. Siena um 1900. Ca. 380:285 mm. Schätzpreis: (800,- €) / (1.072,- $) "In Siena hatte sich um die Jahrhundertwende eine ganze Gruppe von Künstlern etabliert, die im alten Stil malten und die Bilder dann verkauften. Händler brachten sie ins Ausland... Einer der führenden Köpfe dieser Sieneser Künstler war Icilio Federico Joni [1866-1946]. Als Waisenjunge hatte er bei einem Vergolder seine Ausbildung erhalten. Schon damals merkte er, dass er eine Begabung fürs Kopieren hatte, darüber hinaus aber auch Eigenes im Stil der Alten Meister schaffen konnte. Zu seinen späten Bewunderern gehörten die Sammler Bernard und Mary Logan Berenson" (Susanna Partsch, Tatort Kunst: Über Fälschungen, Betrüger und Betrogene, Mchn. 2010, S. 98). Angeblich betrachtete Joni seine Schöpfungen selbst nicht als Fälschungen, sondern als Nachahmungen, im Gegensatz zu einigen skrupellosen Kunsthändlern und Antiquaren. Unter dem Titel Le Memorie di un pittore di quadri antichi... veröffentlichte Joni 1932 seine Memoiren, die einigen der besagten Händler höchst ungelegen kamen. 1936 erschien zum Überfluß noch die englische Übersetzung Affairs of a Painter . Ehe sich Joni in den 1920er Jahren daran machte, Tafelbilder Sieneser Maler des 14. und 15. Jahrhunderts wie Duccio und Lorenzetti zu fälschen, stellte er eine Reihe von Einbänden im Stil der tavolette di biccherne her, jener bemalten Buchdeckel, in denen seit dem 13. Jahrhundert die öffentlichen Register der Stadt Siena aufbewahrt wurden. Allerdings kannte Joni diese Buchdeckel nur von Beschreibungen her - eines der (wesentlich weniger aufwendig gestalteten) Originale hatte er nie gesehen. Bei vorliegender Arbeit, die mit ziemlicher Sicherheit Joni zuzuordnen ist, schmückte dieser den Vorderdeckel mit einem Detail aus einem um 1505 entstandenen Fresko des Bernardino Pinturicchio in der Libreria Piccolomini zu Siena, "Enea Silvio Piccolomini führt die Verlobten Friedrich III. und Eleonora von Portugal zusammen". Den Hinterdeckel versah er mit dem Bild einer in einer Landschaft stehenden jungen Frau, die in der Rechten einen Säbel hält. Beide Darstellungen sind von einer Einfassung aus goldenen Arabesken und erhabenen Goldlinien auf schwarzem Grund umgeben, in jeder Ecke steckt ein Zierbeschlag aus Messing. - Zu den künstlichen Altersspuren zählen zwei geleimte Brüche im Vorderdeckel. Zuschlag: 1.200,- € / 1.608,- $ " Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand 1988 CHRI 2206/267A 3.200,- Ähnlicher Einband von Joni, zu: A. Piccolomini, Della grandezza, Ven. 1561. 4°. - £ 1,000 2000 CHRI 0706/108 9.420,- Ähnlicher Einband von Joni, ohne Inhalt. - £ 3,000 2006 CHRI 2706/310 7.125,- Ähnlicher Einband von Joni zu: S. Conti u. G. B. Ferrari, Fasti senenses, Siena 1669. Fol. - $ 9,500
140 EINBÄNDE. - Der Fürst der Sieneser Fälscher - Joni, Icilio Federico. Biccherne-Fälschung. Zwei in Gold und Farben bemalte Holzdeckel mit jeweils vier Messing-Eckbeschlägen, durch Lederrücken verbunden. Siena um 1900. Ca. 380:285 mm. Schätzpreis: (800,- €) / (1.072,- $) "In Siena hatte sich um die Jahrhundertwende eine ganze Gruppe von Künstlern etabliert, die im alten Stil malten und die Bilder dann verkauften. Händler brachten sie ins Ausland... Einer der führenden Köpfe dieser Sieneser Künstler war Icilio Federico Joni [1866-1946]. Als Waisenjunge hatte er bei einem Vergolder seine Ausbildung erhalten. Schon damals merkte er, dass er eine Begabung fürs Kopieren hatte, darüber hinaus aber auch Eigenes im Stil der Alten Meister schaffen konnte. Zu seinen späten Bewunderern gehörten die Sammler Bernard und Mary Logan Berenson" (Susanna Partsch, Tatort Kunst: Über Fälschungen, Betrüger und Betrogene, Mchn. 2010, S. 98). Angeblich betrachtete Joni seine Schöpfungen selbst nicht als Fälschungen, sondern als Nachahmungen, im Gegensatz zu einigen skrupellosen Kunsthändlern und Antiquaren. Unter dem Titel Le Memorie di un pittore di quadri antichi... veröffentlichte Joni 1932 seine Memoiren, die einigen der besagten Händler höchst ungelegen kamen. 1936 erschien zum Überfluß noch die englische Übersetzung Affairs of a Painter . Ehe sich Joni in den 1920er Jahren daran machte, Tafelbilder Sieneser Maler des 14. und 15. Jahrhunderts wie Duccio und Lorenzetti zu fälschen, stellte er eine Reihe von Einbänden im Stil der tavolette di biccherne her, jener bemalten Buchdeckel, in denen seit dem 13. Jahrhundert die öffentlichen Register der Stadt Siena aufbewahrt wurden. Allerdings kannte Joni diese Buchdeckel nur von Beschreibungen her - eines der (wesentlich weniger aufwendig gestalteten) Originale hatte er nie gesehen. Bei vorliegender Arbeit, die mit ziemlicher Sicherheit Joni zuzuordnen ist, schmückte dieser den Vorderdeckel mit einem Detail aus einem um 1505 entstandenen Fresko des Bernardino Pinturicchio in der Libreria Piccolomini zu Siena, "Enea Silvio Piccolomini führt die Verlobten Friedrich III. und Eleonora von Portugal zusammen". Den Hinterdeckel versah er mit dem Bild einer in einer Landschaft stehenden jungen Frau, die in der Rechten einen Säbel hält. Beide Darstellungen sind von einer Einfassung aus goldenen Arabesken und erhabenen Goldlinien auf schwarzem Grund umgeben, in jeder Ecke steckt ein Zierbeschlag aus Messing. - Zu den künstlichen Altersspuren zählen zwei geleimte Brüche im Vorderdeckel. Zuschlag: 1.200,- € / 1.608,- $ " Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand 1988 CHRI 2206/267A 3.200,- Ähnlicher Einband von Joni, zu: A. Piccolomini, Della grandezza, Ven. 1561. 4°. - £ 1,000 2000 CHRI 0706/108 9.420,- Ähnlicher Einband von Joni, ohne Inhalt. - £ 3,000 2006 CHRI 2706/310 7.125,- Ähnlicher Einband von Joni zu: S. Conti u. G. B. Ferrari, Fasti senenses, Siena 1669. Fol. - $ 9,500

Auction archive: Lot number 140
Auction:
Datum:
4 Nov 2013 - 5 Nov 2013
Auction house:
Hartung & Hartung KG
Karolinenplatz 5a
80333 München
Germany
auctions@hartung-hartung.com
+49 (0)89 284034
Beschreibung:

140 EINBÄNDE. - Der Fürst der Sieneser Fälscher - Joni, Icilio Federico. Biccherne-Fälschung. Zwei in Gold und Farben bemalte Holzdeckel mit jeweils vier Messing-Eckbeschlägen, durch Lederrücken verbunden. Siena um 1900. Ca. 380:285 mm. Schätzpreis: (800,- €) / (1.072,- $) "In Siena hatte sich um die Jahrhundertwende eine ganze Gruppe von Künstlern etabliert, die im alten Stil malten und die Bilder dann verkauften. Händler brachten sie ins Ausland... Einer der führenden Köpfe dieser Sieneser Künstler war Icilio Federico Joni [1866-1946]. Als Waisenjunge hatte er bei einem Vergolder seine Ausbildung erhalten. Schon damals merkte er, dass er eine Begabung fürs Kopieren hatte, darüber hinaus aber auch Eigenes im Stil der Alten Meister schaffen konnte. Zu seinen späten Bewunderern gehörten die Sammler Bernard und Mary Logan Berenson" (Susanna Partsch, Tatort Kunst: Über Fälschungen, Betrüger und Betrogene, Mchn. 2010, S. 98). Angeblich betrachtete Joni seine Schöpfungen selbst nicht als Fälschungen, sondern als Nachahmungen, im Gegensatz zu einigen skrupellosen Kunsthändlern und Antiquaren. Unter dem Titel Le Memorie di un pittore di quadri antichi... veröffentlichte Joni 1932 seine Memoiren, die einigen der besagten Händler höchst ungelegen kamen. 1936 erschien zum Überfluß noch die englische Übersetzung Affairs of a Painter . Ehe sich Joni in den 1920er Jahren daran machte, Tafelbilder Sieneser Maler des 14. und 15. Jahrhunderts wie Duccio und Lorenzetti zu fälschen, stellte er eine Reihe von Einbänden im Stil der tavolette di biccherne her, jener bemalten Buchdeckel, in denen seit dem 13. Jahrhundert die öffentlichen Register der Stadt Siena aufbewahrt wurden. Allerdings kannte Joni diese Buchdeckel nur von Beschreibungen her - eines der (wesentlich weniger aufwendig gestalteten) Originale hatte er nie gesehen. Bei vorliegender Arbeit, die mit ziemlicher Sicherheit Joni zuzuordnen ist, schmückte dieser den Vorderdeckel mit einem Detail aus einem um 1505 entstandenen Fresko des Bernardino Pinturicchio in der Libreria Piccolomini zu Siena, "Enea Silvio Piccolomini führt die Verlobten Friedrich III. und Eleonora von Portugal zusammen". Den Hinterdeckel versah er mit dem Bild einer in einer Landschaft stehenden jungen Frau, die in der Rechten einen Säbel hält. Beide Darstellungen sind von einer Einfassung aus goldenen Arabesken und erhabenen Goldlinien auf schwarzem Grund umgeben, in jeder Ecke steckt ein Zierbeschlag aus Messing. - Zu den künstlichen Altersspuren zählen zwei geleimte Brüche im Vorderdeckel. Zuschlag: 1.200,- € / 1.608,- $ " Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand 1988 CHRI 2206/267A 3.200,- Ähnlicher Einband von Joni, zu: A. Piccolomini, Della grandezza, Ven. 1561. 4°. - £ 1,000 2000 CHRI 0706/108 9.420,- Ähnlicher Einband von Joni, ohne Inhalt. - £ 3,000 2006 CHRI 2706/310 7.125,- Ähnlicher Einband von Joni zu: S. Conti u. G. B. Ferrari, Fasti senenses, Siena 1669. Fol. - $ 9,500
140 EINBÄNDE. - Der Fürst der Sieneser Fälscher - Joni, Icilio Federico. Biccherne-Fälschung. Zwei in Gold und Farben bemalte Holzdeckel mit jeweils vier Messing-Eckbeschlägen, durch Lederrücken verbunden. Siena um 1900. Ca. 380:285 mm. Schätzpreis: (800,- €) / (1.072,- $) "In Siena hatte sich um die Jahrhundertwende eine ganze Gruppe von Künstlern etabliert, die im alten Stil malten und die Bilder dann verkauften. Händler brachten sie ins Ausland... Einer der führenden Köpfe dieser Sieneser Künstler war Icilio Federico Joni [1866-1946]. Als Waisenjunge hatte er bei einem Vergolder seine Ausbildung erhalten. Schon damals merkte er, dass er eine Begabung fürs Kopieren hatte, darüber hinaus aber auch Eigenes im Stil der Alten Meister schaffen konnte. Zu seinen späten Bewunderern gehörten die Sammler Bernard und Mary Logan Berenson" (Susanna Partsch, Tatort Kunst: Über Fälschungen, Betrüger und Betrogene, Mchn. 2010, S. 98). Angeblich betrachtete Joni seine Schöpfungen selbst nicht als Fälschungen, sondern als Nachahmungen, im Gegensatz zu einigen skrupellosen Kunsthändlern und Antiquaren. Unter dem Titel Le Memorie di un pittore di quadri antichi... veröffentlichte Joni 1932 seine Memoiren, die einigen der besagten Händler höchst ungelegen kamen. 1936 erschien zum Überfluß noch die englische Übersetzung Affairs of a Painter . Ehe sich Joni in den 1920er Jahren daran machte, Tafelbilder Sieneser Maler des 14. und 15. Jahrhunderts wie Duccio und Lorenzetti zu fälschen, stellte er eine Reihe von Einbänden im Stil der tavolette di biccherne her, jener bemalten Buchdeckel, in denen seit dem 13. Jahrhundert die öffentlichen Register der Stadt Siena aufbewahrt wurden. Allerdings kannte Joni diese Buchdeckel nur von Beschreibungen her - eines der (wesentlich weniger aufwendig gestalteten) Originale hatte er nie gesehen. Bei vorliegender Arbeit, die mit ziemlicher Sicherheit Joni zuzuordnen ist, schmückte dieser den Vorderdeckel mit einem Detail aus einem um 1505 entstandenen Fresko des Bernardino Pinturicchio in der Libreria Piccolomini zu Siena, "Enea Silvio Piccolomini führt die Verlobten Friedrich III. und Eleonora von Portugal zusammen". Den Hinterdeckel versah er mit dem Bild einer in einer Landschaft stehenden jungen Frau, die in der Rechten einen Säbel hält. Beide Darstellungen sind von einer Einfassung aus goldenen Arabesken und erhabenen Goldlinien auf schwarzem Grund umgeben, in jeder Ecke steckt ein Zierbeschlag aus Messing. - Zu den künstlichen Altersspuren zählen zwei geleimte Brüche im Vorderdeckel. Zuschlag: 1.200,- € / 1.608,- $ " Jahr Haus Auktion Preis Einband Zustand 1988 CHRI 2206/267A 3.200,- Ähnlicher Einband von Joni, zu: A. Piccolomini, Della grandezza, Ven. 1561. 4°. - £ 1,000 2000 CHRI 0706/108 9.420,- Ähnlicher Einband von Joni, ohne Inhalt. - £ 3,000 2006 CHRI 2706/310 7.125,- Ähnlicher Einband von Joni zu: S. Conti u. G. B. Ferrari, Fasti senenses, Siena 1669. Fol. - $ 9,500

Auction archive: Lot number 140
Auction:
Datum:
4 Nov 2013 - 5 Nov 2013
Auction house:
Hartung & Hartung KG
Karolinenplatz 5a
80333 München
Germany
auctions@hartung-hartung.com
+49 (0)89 284034
Try LotSearch

Try LotSearch and its premium features for 7 days - without any costs!

  • Search lots and bid
  • Price database and artist analysis
  • Alerts for your searches
Create an alert now!

Be notified automatically about new items in upcoming auctions.

Create an alert