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Auction archive: Lot number 43 V

1956 Josef Walter & Co. Colibri '54 Standard

Opening
€600
ca. US$670
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 43 V

1956 Josef Walter & Co. Colibri '54 Standard

Opening
€600
ca. US$670
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

FIN: W-1237, Motor: W-1237, Österreichischer Typenschein Der 201. und letzte gebaute Colibri-Roller Bis 1985 bei der Familie von Josef Walter Seit damals in der Sammlung RRR Josef Walter war Mechanikermeister und besaß in der Frömmlgasse in Floridsdorf seine eigene Werkstatt. Dort tüftelte er ab 1947 an der Konstruktion eines Motorrollers und baute einen ersten Prototypen, drei Jahre bevor die Lohner-Werke den ersten österreichischen Roller in Serie brachten. Es folgten zwei weitere Prototypen, doch die Serienproduktion scheiterte am Devisenmangel für den Ankauf von Motoren. Von Rotax- Einbaumotoren hielt Josef Walter herzlich wenig. Mit 1952 kam man über Umwege endlich an die gewünschten 125er-DKW-Motore und ein vierter Prototyp kam dem Serien-Colibri schon sehr nahe. Ende 1953 begann schließlich die Produktion und noch im selben Jahr wurden die ersten 27 Colibris zugelassen. Mit Alois Zotti in der Gumpendorferstraße 28 war in Mariahilf ein umtriebiger Generalvertreter gefunden. Behutsam wurden die Roller weiter verfeinert, zählten zu den qualitativ besten ihrer Art, ihr Manko blieb jedoch die fehlende Gebläsekühlung. Mit untauglichen Mitteln wie einem Lufteinlass vorne, weswegen der Scheinwerfer eine Etage tiefer an den Kotflügel wanderte, oder elektrischen Ventilatoren konnte man der Hitze nur schwer Herr werden. Genauso hoch wie die Qualität der Roller war letztlich auch ihr Preis, erst 8.900 Schilling, dann 9.800. Für 2.000 weniger gab es da schon die ersten Puch-Roller, mit Gebläsekühlung wohlgemerkt. So war das Schicksal besiegelt und Anfang 1956 endete nach 200 gebauten Colibris die Produktion. Auch der Colibri Sport 175 hatte am Ende das Ruder nicht mehr herumreißen können. Der Name Colibri ist durchaus eine Anekdote wert. Josef Walter war nämlich nicht nur begnadeter Ingenieur, sondern ein ebenso talentierter Zeichner. Das beliebteste Motiv seiner Kinder waren seine Colibris und damit war auch der Name für seine Roller gefunden. Jahrelang kursierte die Geschichte über einen letzten, unverkauften Colibri- Roller, der bei der Familie Walter verblieben sein soll. Ein Sammlerkollege nahm bereits Ende der 1970er mit der Witwe von Josef Walter Kontakt auf. 1984 folgte dann ein erstes Schreiben aus dem Hause RRR. Und tatsächlich hatte Agnes Walter so manche Geschichte zu erzählen. Die DKW-Motoren wurden laut ihr in 10er-Tranchen geliefert, bei der letzten Lieferung war zum Dank für die Zusammenarbeit ein elfter Motor dabei. So entstand ein halbes Jahr nach Produktionsschluss ein 201. und letzter Colibri. Der wurde am 24. September 1956 auf Agnes Walter zugelassen und 1965 nahm ihn Sohn Eduard mit Erreichen der Großjährigkeit mit zum Studium nach Innsbruck. Nach einem Jahr mottete er seinen Colibri ein. 20 Jahre später, 1985, gelang der Coup und Eduard Walter übergab dieses einzigartige Stück österreichische Rollergeschichte in die Obhut der Sammlung RRR. Der Colibri befand sich da noch gänzlich im unberührten Originalzustand. 24.331 Kilometer zeigte sein Tacho an und die Gebrauchspuren hielten sich dementsprechend in Grenzen. Im Mai 1997 wurde der Colibri dann zum ersten Mal nach 31 Jahren wieder gestartet. Dem vorangegangen waren lediglich ein paar kleinere Servicearbeiten. Der Einsatz bei der Tourist Trophy in Breitenfurt offenbarte jedoch weiteren Servicebedarf. Doch selbst wenn nicht mehr alle 6,4 Pferde am Leben waren, reichte es noch für eine 300 Schilling Radarstrafe.

Auction archive: Lot number 43 V
Auction:
Datum:
10 Jul 2020
Auction house:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Vösendorf
Beschreibung:

FIN: W-1237, Motor: W-1237, Österreichischer Typenschein Der 201. und letzte gebaute Colibri-Roller Bis 1985 bei der Familie von Josef Walter Seit damals in der Sammlung RRR Josef Walter war Mechanikermeister und besaß in der Frömmlgasse in Floridsdorf seine eigene Werkstatt. Dort tüftelte er ab 1947 an der Konstruktion eines Motorrollers und baute einen ersten Prototypen, drei Jahre bevor die Lohner-Werke den ersten österreichischen Roller in Serie brachten. Es folgten zwei weitere Prototypen, doch die Serienproduktion scheiterte am Devisenmangel für den Ankauf von Motoren. Von Rotax- Einbaumotoren hielt Josef Walter herzlich wenig. Mit 1952 kam man über Umwege endlich an die gewünschten 125er-DKW-Motore und ein vierter Prototyp kam dem Serien-Colibri schon sehr nahe. Ende 1953 begann schließlich die Produktion und noch im selben Jahr wurden die ersten 27 Colibris zugelassen. Mit Alois Zotti in der Gumpendorferstraße 28 war in Mariahilf ein umtriebiger Generalvertreter gefunden. Behutsam wurden die Roller weiter verfeinert, zählten zu den qualitativ besten ihrer Art, ihr Manko blieb jedoch die fehlende Gebläsekühlung. Mit untauglichen Mitteln wie einem Lufteinlass vorne, weswegen der Scheinwerfer eine Etage tiefer an den Kotflügel wanderte, oder elektrischen Ventilatoren konnte man der Hitze nur schwer Herr werden. Genauso hoch wie die Qualität der Roller war letztlich auch ihr Preis, erst 8.900 Schilling, dann 9.800. Für 2.000 weniger gab es da schon die ersten Puch-Roller, mit Gebläsekühlung wohlgemerkt. So war das Schicksal besiegelt und Anfang 1956 endete nach 200 gebauten Colibris die Produktion. Auch der Colibri Sport 175 hatte am Ende das Ruder nicht mehr herumreißen können. Der Name Colibri ist durchaus eine Anekdote wert. Josef Walter war nämlich nicht nur begnadeter Ingenieur, sondern ein ebenso talentierter Zeichner. Das beliebteste Motiv seiner Kinder waren seine Colibris und damit war auch der Name für seine Roller gefunden. Jahrelang kursierte die Geschichte über einen letzten, unverkauften Colibri- Roller, der bei der Familie Walter verblieben sein soll. Ein Sammlerkollege nahm bereits Ende der 1970er mit der Witwe von Josef Walter Kontakt auf. 1984 folgte dann ein erstes Schreiben aus dem Hause RRR. Und tatsächlich hatte Agnes Walter so manche Geschichte zu erzählen. Die DKW-Motoren wurden laut ihr in 10er-Tranchen geliefert, bei der letzten Lieferung war zum Dank für die Zusammenarbeit ein elfter Motor dabei. So entstand ein halbes Jahr nach Produktionsschluss ein 201. und letzter Colibri. Der wurde am 24. September 1956 auf Agnes Walter zugelassen und 1965 nahm ihn Sohn Eduard mit Erreichen der Großjährigkeit mit zum Studium nach Innsbruck. Nach einem Jahr mottete er seinen Colibri ein. 20 Jahre später, 1985, gelang der Coup und Eduard Walter übergab dieses einzigartige Stück österreichische Rollergeschichte in die Obhut der Sammlung RRR. Der Colibri befand sich da noch gänzlich im unberührten Originalzustand. 24.331 Kilometer zeigte sein Tacho an und die Gebrauchspuren hielten sich dementsprechend in Grenzen. Im Mai 1997 wurde der Colibri dann zum ersten Mal nach 31 Jahren wieder gestartet. Dem vorangegangen waren lediglich ein paar kleinere Servicearbeiten. Der Einsatz bei der Tourist Trophy in Breitenfurt offenbarte jedoch weiteren Servicebedarf. Doch selbst wenn nicht mehr alle 6,4 Pferde am Leben waren, reichte es noch für eine 300 Schilling Radarstrafe.

Auction archive: Lot number 43 V
Auction:
Datum:
10 Jul 2020
Auction house:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Vösendorf
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