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Auction archive: Lot number 115000190

Leo Putz

Klassische Moderne
11 Jun 2015 - 13 Jun 2015
Estimate
€30,000
ca. US$33,639
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 115000190

Leo Putz

Klassische Moderne
11 Jun 2015 - 13 Jun 2015
Estimate
€30,000
ca. US$33,639
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Am Strand
Am Strand. 1909. Öl auf Leinwand. Nicht bei Putz, vgl. jedoch Putz 399 sowie 418. Rechts unten signiert und datiert. Verso auf dem Keilrahmen betitelt sowie mit einem fragmentarischen Etikett. 60 x 70 cm (23,6 x 27,5 in). Für die vorliegende Arbeit hat Frieda Blell - die spätere Frau des Künstlers - Modell gesessen, die er frisch verlobt im Oktober 1904 zum ersten Mal in einem Gemälde festgehalten hat. Eine Fassung davon befindet sich heute in der Staatlichen Kunstsammlung Dresden und eine zweite in der Sammlung der Neuen Pinakothek in München. Reizvolle Arbeit aus der besten Schaffenszeit des Künstlers von ungewöhnlich delikater Farbgebung. Mit einer Fotoexpertise von Herrn Wolfgang Schüller, München, vom 27.10.2014. PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen. Gegen den Willen des Vaters siedelt Leo Putz bereits mit 16 Jahren nach München über, um bei seinem Stiefbruder Prof. Robert Poetzelberger ersten Zeichenunterricht zu nehmen. Es folgt eine künstlerische Ausbildung zunächst an der Münchener Akademie und von 1891 bis 1892 an der Pariser Akademie Julian bei den Professoren Adolphe Bouguereau und Benjamin Constant. Nach der Rückkehr aus Paris besucht Putz die Atelierklasse des Genremalers Paul Höcker Im Jahr 1892 wird die Münchner Sezession gegründet, an deren Ausstellungen Putz sich jährlich beteiligt. Einige Jahre später, 1899, entsteht aus der Atelierklasse Höckers die Künstlergruppe "Scholle", zu deren Gründungsmitgliedern Leo Putz gehört. Dem vorherrschenden Akademiestil und Historismus der damaligen Zeit wird eine neue, temperamentvolle Malweise entgegengesetzt, die den Einfluss Wilhelm Trübners erkennen lässt. Der Mensch, vornehmlich die Frau, wird zum zentralen Thema des künstlerischen Schaffens. Schönstes Beispiel hiervon geben die sogenannten "Hartmannsberger-Bilder", die in den Aktstudien badender Mädchen den Zauber und das Licht der Plein-air-Malerei einfangen. Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts findet Leo Putz zu einer freieren Auffassung von Farbe und Form. In der Folge entwickelt er eine für diese Schaffensperiode typische Malweise, die Elemente des Impressionismus mit denen der klassischen Malerei des späten 19. Jahrhunderts verbindet. Mit breitem Pinselstrich effektvoll aufgetragene Farbpartien geben nun seinen Gemälden eine optische und handwerkliche Brillanz, die dem zeitgenössischen Geschmack entgegenkommt. Die Hinwendung zu einer Art Biedermeier, das der gut situierte Bürger für sich wiederentdeckt, ist Ausdruck eines bestimmten Lebensgefühls auf der Basis wirtschaftlicher Stabilität. Putz erkennt den Nerv der Zeit und malt frei von den fortschrittlichen Strömungen seiner Zeit ein bürgerliches Idyll. Fast immer ist es die sorglose junge Frau, die in seinen Kompositionen agiert, deren farblicher Reiz in einer geschickt austarierten Koloristik sanfter Modulationen begründet ist. Leo Putz ist ein Meister der farblichen Nuance, die sich im Schmelz seines breiten Pinselstriches wirkungsvoll entfalten kann. 1923 zieht Putz mit seiner Familie nach Gauting in Bayern und wird bereits zwei Jahre später Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 1929 tritt der Künstler seine erste Fernreise nach São Paulo an. Die Jahre in Südamerika geben seiner Malerei neue Impulse, die Motive zeigen nun südländische Landschaften und Menschen, die Farbpalette erweitert sich um kräftige und farbenfrohe Töne. 1933 kehrt Putz mit seiner Familie wieder nach Gauting zurück. Sein Werk wird zwar mit einer großen Ausstellung vom Künstlerverein München geehrt, trotzdem sieht Putz sich 1936 gezwungen, vor den Nationalsozialisten in seine Geburtsstadt Meran zu fliehen. Er erhält 1937 Berufsverbot und bereits 1938 bewirkt die NSDAP die Auflösung der Sezession und sämtlicher Münchener Künstlergruppen. Am 21. Juli 1940 stirbt Leo Putz im Meraner Exil und wird auf dem Gautinger Friedhof beigesetzt.

Auction archive: Lot number 115000190
Auction:
Datum:
11 Jun 2015 - 13 Jun 2015
Auction house:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Germany
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
Beschreibung:

Am Strand
Am Strand. 1909. Öl auf Leinwand. Nicht bei Putz, vgl. jedoch Putz 399 sowie 418. Rechts unten signiert und datiert. Verso auf dem Keilrahmen betitelt sowie mit einem fragmentarischen Etikett. 60 x 70 cm (23,6 x 27,5 in). Für die vorliegende Arbeit hat Frieda Blell - die spätere Frau des Künstlers - Modell gesessen, die er frisch verlobt im Oktober 1904 zum ersten Mal in einem Gemälde festgehalten hat. Eine Fassung davon befindet sich heute in der Staatlichen Kunstsammlung Dresden und eine zweite in der Sammlung der Neuen Pinakothek in München. Reizvolle Arbeit aus der besten Schaffenszeit des Künstlers von ungewöhnlich delikater Farbgebung. Mit einer Fotoexpertise von Herrn Wolfgang Schüller, München, vom 27.10.2014. PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen. Gegen den Willen des Vaters siedelt Leo Putz bereits mit 16 Jahren nach München über, um bei seinem Stiefbruder Prof. Robert Poetzelberger ersten Zeichenunterricht zu nehmen. Es folgt eine künstlerische Ausbildung zunächst an der Münchener Akademie und von 1891 bis 1892 an der Pariser Akademie Julian bei den Professoren Adolphe Bouguereau und Benjamin Constant. Nach der Rückkehr aus Paris besucht Putz die Atelierklasse des Genremalers Paul Höcker Im Jahr 1892 wird die Münchner Sezession gegründet, an deren Ausstellungen Putz sich jährlich beteiligt. Einige Jahre später, 1899, entsteht aus der Atelierklasse Höckers die Künstlergruppe "Scholle", zu deren Gründungsmitgliedern Leo Putz gehört. Dem vorherrschenden Akademiestil und Historismus der damaligen Zeit wird eine neue, temperamentvolle Malweise entgegengesetzt, die den Einfluss Wilhelm Trübners erkennen lässt. Der Mensch, vornehmlich die Frau, wird zum zentralen Thema des künstlerischen Schaffens. Schönstes Beispiel hiervon geben die sogenannten "Hartmannsberger-Bilder", die in den Aktstudien badender Mädchen den Zauber und das Licht der Plein-air-Malerei einfangen. Im ersten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts findet Leo Putz zu einer freieren Auffassung von Farbe und Form. In der Folge entwickelt er eine für diese Schaffensperiode typische Malweise, die Elemente des Impressionismus mit denen der klassischen Malerei des späten 19. Jahrhunderts verbindet. Mit breitem Pinselstrich effektvoll aufgetragene Farbpartien geben nun seinen Gemälden eine optische und handwerkliche Brillanz, die dem zeitgenössischen Geschmack entgegenkommt. Die Hinwendung zu einer Art Biedermeier, das der gut situierte Bürger für sich wiederentdeckt, ist Ausdruck eines bestimmten Lebensgefühls auf der Basis wirtschaftlicher Stabilität. Putz erkennt den Nerv der Zeit und malt frei von den fortschrittlichen Strömungen seiner Zeit ein bürgerliches Idyll. Fast immer ist es die sorglose junge Frau, die in seinen Kompositionen agiert, deren farblicher Reiz in einer geschickt austarierten Koloristik sanfter Modulationen begründet ist. Leo Putz ist ein Meister der farblichen Nuance, die sich im Schmelz seines breiten Pinselstriches wirkungsvoll entfalten kann. 1923 zieht Putz mit seiner Familie nach Gauting in Bayern und wird bereits zwei Jahre später Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 1929 tritt der Künstler seine erste Fernreise nach São Paulo an. Die Jahre in Südamerika geben seiner Malerei neue Impulse, die Motive zeigen nun südländische Landschaften und Menschen, die Farbpalette erweitert sich um kräftige und farbenfrohe Töne. 1933 kehrt Putz mit seiner Familie wieder nach Gauting zurück. Sein Werk wird zwar mit einer großen Ausstellung vom Künstlerverein München geehrt, trotzdem sieht Putz sich 1936 gezwungen, vor den Nationalsozialisten in seine Geburtsstadt Meran zu fliehen. Er erhält 1937 Berufsverbot und bereits 1938 bewirkt die NSDAP die Auflösung der Sezession und sämtlicher Münchener Künstlergruppen. Am 21. Juli 1940 stirbt Leo Putz im Meraner Exil und wird auf dem Gautinger Friedhof beigesetzt.

Auction archive: Lot number 115000190
Auction:
Datum:
11 Jun 2015 - 13 Jun 2015
Auction house:
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Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Germany
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
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