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Auction archive: Lot number 24

(Antwerpen 1520–1570) Madonna mit Kind

Alte Meister
17 Oct 2017
Estimate
€150,000 - €250,000
ca. US$176,616 - US$294,361
Price realised:
€186,000
ca. US$219,004
Auction archive: Lot number 24

(Antwerpen 1520–1570) Madonna mit Kind

Alte Meister
17 Oct 2017
Estimate
€150,000 - €250,000
ca. US$176,616 - US$294,361
Price realised:
€186,000
ca. US$219,004
Beschreibung:

(Antwerpen 1520–1570) Madonna mit Kind und Johannesknaben, Öl auf Holz, 117 x 84 cm, gerahmt Provenienz: Privatsammlung, Schweiz (seit etwa 1936); Kunsthandel, Luzern, 1972; Auktion, Fischer, Luzern, 24. November 1995, Lot 2003; europäische Privatsammlung; Auktion, Dorotheum, Wien, 17. April 2013, Lot 566; Privatsammlung, Belgien Literatur: M. J. Friedländer, Subsequent Additions to Cornelis van Cleve in: Oud Holland, 60, 1943, S. 7–14, Abb. 1; M. J. Friedländer, Early Netherlandish Painting, Bd. IXa, Leiden 1972, S. 73, Nr. C 5, Tafel 131 Das vorliegende Gemälde beruht auf einer häufig kopierten Bildfindung Andrea del Sartos, die heute als verschollen gilt (siehe das Gemälde in den Musées des Beaux-Arts in Lille sowie das Werk aus del Sartos Umkreis, das am 6. Oktober 2009 im Wiener Dorotheum als Los 209 versteigert wurde). Friedländer schrieb 1943: „Bei der Madonna mit dem Johannesknaben und drei Engeln handelt es sich um eine dichte, kompakte Komposition, für die es kein niederländisches Vorbild gibt. Allein der durch das Helldunkel und das Sfumato sowie durch die Bewegtheit und üppige Körperlichkeit der Kinder erweckte Eindruck hätten ausgereicht, um Andrea del Sarto als ursprünglichen Bildschöpfer auszuweisen, noch bevor dessen Original unter den Werken des Florentiner Künstlers aufgefunden wurde […]. Die zahlreichen Versionen zeugen von der Beliebtheit des Bildes und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass eine dieser Kopien bereits um 1545 dem niederländischen Künstler in Antwerpen vorlag […].“ Der große Kenner Friedländer weiter: „Obgleich konservativ in seiner Annährung, unternahm Cornelis gewagte Vorstöße in der Lichtführung und war bestrebt, das gelobte Land der italienischen Hochrenaissance auf anderen Wegen zu erreichen als seine Zeitgenossen Pieter Coeck oder Jan van Scorel Diese strebten danach, im Geiste des Südens zu komponieren, während Cleve aus vorhandenen Bildfindungen schöpfte und diese frei uminterpretierte.“ Cornelis van Cleve war der Sohn des großen Malers Joos van Cleve eines führenden Vertreters der Antwerpener Malerschule der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. 1555 zog Cornelis nach London, wo er, angeblich nach einem Streit mit Anthonis Mor, dem Wahnsinn verfiel und von da an als Sotte Cleeve („der verrückte Cleve“) bekannt war. Während seiner 14-jährigen Antwerpener Periode schuf Cornelis einen umfangreichen Werkkorpus, der seine Spuren in den Inventarverzeichnissen des 16. und 17. Jahrhunderts hinterließ. Friedländer konnte eine ursprünglich dem mit dem Hilfsnamen „Pseudo-Lombarde“ benannten Künstler zugeschriebene Werkgruppe als Arbeiten Cornelis van Cleves identifizieren. 1943 schrieb er: „Ich habe eine Reihe von Bildern zeitlich geordnet und seinen Stil als Kriterium herangezogen. Damit habe ich gezeigt, dass sich der Künstler schrittweise vom Stil des Malers Joos van Cleve entfernte, in dessen Werkstatt er vermutlich von 1535 bis 1540 als fleißiger Mitarbeiter tätig gewesen war. Anfangs ein Vertreter der Tradition einer von Pieter Coeck, Frans Floris und Anthonis Mor dominierten Zeit, trachtete er eilig danach, Schritt zu halten, indem er sich nach italienischen Vorbildern umsah […].“ Die Madonna mit Kind, Johannesknaben und Engeln ist im RKD in Den Haag unter Nr. 12626 als Werk Cornelis van Cleves verzeichnet. Zudem scheint das Werk in der Witt Library in London als Arbeit Cornelis van Cleves auf. Wir danken Peter van den Brink, Aachen, der die Zuschreibung auf Grundlage einer Digitalfotografie bestätigt hat. Er weist darauf hin, dass zahlreiche Werke abwechselnd sowohl Joos van Cleve als auch Cornelis van Cleve zugeschrieben worden sind und dass die Entscheidung der Autorenschaft für diese Bilder zugunsten des Vater oder des Sohnes eine Streitfrage bleibt (siehe P. van den Brink, Joos van Cleve Leonardo des Nordens, Aachen/Stuttgart 2011).

Auction archive: Lot number 24
Auction:
Datum:
17 Oct 2017
Auction house:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Dorotheengasse 17
1010 Wien
Austria
kundendienst@dorotheum.at
+43 (0)1 515600
+43 (0)1 51560443
Beschreibung:

(Antwerpen 1520–1570) Madonna mit Kind und Johannesknaben, Öl auf Holz, 117 x 84 cm, gerahmt Provenienz: Privatsammlung, Schweiz (seit etwa 1936); Kunsthandel, Luzern, 1972; Auktion, Fischer, Luzern, 24. November 1995, Lot 2003; europäische Privatsammlung; Auktion, Dorotheum, Wien, 17. April 2013, Lot 566; Privatsammlung, Belgien Literatur: M. J. Friedländer, Subsequent Additions to Cornelis van Cleve in: Oud Holland, 60, 1943, S. 7–14, Abb. 1; M. J. Friedländer, Early Netherlandish Painting, Bd. IXa, Leiden 1972, S. 73, Nr. C 5, Tafel 131 Das vorliegende Gemälde beruht auf einer häufig kopierten Bildfindung Andrea del Sartos, die heute als verschollen gilt (siehe das Gemälde in den Musées des Beaux-Arts in Lille sowie das Werk aus del Sartos Umkreis, das am 6. Oktober 2009 im Wiener Dorotheum als Los 209 versteigert wurde). Friedländer schrieb 1943: „Bei der Madonna mit dem Johannesknaben und drei Engeln handelt es sich um eine dichte, kompakte Komposition, für die es kein niederländisches Vorbild gibt. Allein der durch das Helldunkel und das Sfumato sowie durch die Bewegtheit und üppige Körperlichkeit der Kinder erweckte Eindruck hätten ausgereicht, um Andrea del Sarto als ursprünglichen Bildschöpfer auszuweisen, noch bevor dessen Original unter den Werken des Florentiner Künstlers aufgefunden wurde […]. Die zahlreichen Versionen zeugen von der Beliebtheit des Bildes und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass eine dieser Kopien bereits um 1545 dem niederländischen Künstler in Antwerpen vorlag […].“ Der große Kenner Friedländer weiter: „Obgleich konservativ in seiner Annährung, unternahm Cornelis gewagte Vorstöße in der Lichtführung und war bestrebt, das gelobte Land der italienischen Hochrenaissance auf anderen Wegen zu erreichen als seine Zeitgenossen Pieter Coeck oder Jan van Scorel Diese strebten danach, im Geiste des Südens zu komponieren, während Cleve aus vorhandenen Bildfindungen schöpfte und diese frei uminterpretierte.“ Cornelis van Cleve war der Sohn des großen Malers Joos van Cleve eines führenden Vertreters der Antwerpener Malerschule der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. 1555 zog Cornelis nach London, wo er, angeblich nach einem Streit mit Anthonis Mor, dem Wahnsinn verfiel und von da an als Sotte Cleeve („der verrückte Cleve“) bekannt war. Während seiner 14-jährigen Antwerpener Periode schuf Cornelis einen umfangreichen Werkkorpus, der seine Spuren in den Inventarverzeichnissen des 16. und 17. Jahrhunderts hinterließ. Friedländer konnte eine ursprünglich dem mit dem Hilfsnamen „Pseudo-Lombarde“ benannten Künstler zugeschriebene Werkgruppe als Arbeiten Cornelis van Cleves identifizieren. 1943 schrieb er: „Ich habe eine Reihe von Bildern zeitlich geordnet und seinen Stil als Kriterium herangezogen. Damit habe ich gezeigt, dass sich der Künstler schrittweise vom Stil des Malers Joos van Cleve entfernte, in dessen Werkstatt er vermutlich von 1535 bis 1540 als fleißiger Mitarbeiter tätig gewesen war. Anfangs ein Vertreter der Tradition einer von Pieter Coeck, Frans Floris und Anthonis Mor dominierten Zeit, trachtete er eilig danach, Schritt zu halten, indem er sich nach italienischen Vorbildern umsah […].“ Die Madonna mit Kind, Johannesknaben und Engeln ist im RKD in Den Haag unter Nr. 12626 als Werk Cornelis van Cleves verzeichnet. Zudem scheint das Werk in der Witt Library in London als Arbeit Cornelis van Cleves auf. Wir danken Peter van den Brink, Aachen, der die Zuschreibung auf Grundlage einer Digitalfotografie bestätigt hat. Er weist darauf hin, dass zahlreiche Werke abwechselnd sowohl Joos van Cleve als auch Cornelis van Cleve zugeschrieben worden sind und dass die Entscheidung der Autorenschaft für diese Bilder zugunsten des Vater oder des Sohnes eine Streitfrage bleibt (siehe P. van den Brink, Joos van Cleve Leonardo des Nordens, Aachen/Stuttgart 2011).

Auction archive: Lot number 24
Auction:
Datum:
17 Oct 2017
Auction house:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Dorotheengasse 17
1010 Wien
Austria
kundendienst@dorotheum.at
+43 (0)1 515600
+43 (0)1 51560443
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