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Auction archive: Lot number 26

AUGSBURG – "LÖBLICHER REICHS STADT AUGSPURG BAU-UNKOSTEN

Auktion 68
10 May 2017 - 12 May 2017
Estimate
€600 - €850
ca. US$663 - US$939
Price realised:
€850
ca. US$939
Auction archive: Lot number 26

AUGSBURG – "LÖBLICHER REICHS STADT AUGSPURG BAU-UNKOSTEN

Auktion 68
10 May 2017 - 12 May 2017
Estimate
€600 - €850
ca. US$663 - US$939
Price realised:
€850
ca. US$939
Beschreibung:

samt einer kurzen Beschreibung, wie es Sommer – und Winters-Zeit mit denen Stadt Arbeitern des Tag Lohns halber, gehalten werden solle." Deutsche Handschrift auf Papier. Nicht dat. (Augsburg, um 1760). 4º. 19,4 x 15,6 cm. 1 Bl., 59 S. Brosch d. Zt. (Gebrauchsspuren). (60)
Für die Augsburger Stadtgeschichte in verschiedener Hinsicht interessante Aufstellung zu städtischen Baumaßnahmen und zur Situation der Tagelöhner und Arbeiter, die beim Wasserbau beschäftigt waren. Für den Berichtszeitraum von 1587 bis 1609 (mit Nachtrag zum Jahr 1625) werden in kurzer Form zahlreiche Bauten verzeichnet, darunter viele im Bereich der Flußregulierung und des Wasserbaus, die Kosten aufgeführt und beteiligte Baumeister genannt. Entstanden ist diese Handschrift wohl um 1755/60, die spätesten genannten Daten stammen aus den Jahren 1750-52. Bei diesen handelt es sich allerdings nur um zwei marginale Ergänzungen einer sonst aus dem frühen 17. Jahrhundert stammenden Quelle, deren, soweit von uns nachprüfbar, unüberlieferter Originaltext nach der Mitte des 18. Jahrhunderts getreu abgeschrieben worden ist. Eine identifizierbare Quelle liegt dagegen der Abschrift der Seiten 44-59 zugrunde. Es handelt sich um einen Auszug über "den Lechmeister und seine Arbeiter" aus den "Beschraibungen der Ordnungen, Gebräuche und Arbeitslöhn im Bauamt" von der Hand des Heinrich Aichelauer, eines Augsburger Bauschreibers und Mitarbeiters von Elias Holl aus dem Jahr 1610 (Augsburg, Stadtarchiv, Bauamtsakten, Best. 169 – vgl. Katalog Elias Holl und das Augsburger Rathaus, Regensburg 1985, Nr. 131). In dieser sozialgeschichtlich aufschlußreichen Quelle sind Bestimmungen zum Arbeitsrecht von Handwerkern im Baugewerbe zusammenfaßt, hier in Bezug auf die Arbeiter, die unter Lechmeister Jacob Schwarz tätig waren, der dieses Amt seit 1592 ausübte. In der Aufführung der Bautätigkeiten und ihrer Kosten (Seiten 1-44) werden die bedeutendsten Augsburger Baumeister dieser Zeit erwähnt, insbesondere Elias Holl aber auch sein Vorgänger im Amt des Stadtwerkmeisters, Jacob Eschay, dann Matthäus Schaller, der ebenso ein Stadtwerkmeister war und mit Holl in der Zeit um und nach 1600 oft zusammenarbeitete, und der Baumeister Simon Zwitzel Vor allem am Beginn der Handschrift, in der Zeit vor 1600, wird viel über Flußbaumaßnahmen an Lech und Wertach berichtet, darunter über die Verlegung der Lechmühle 1590 und die Baumaßnahmen am Wehr des Hochablasses infolge der natürlichen Verlagerung des Lechlaufs in dieser Zeit, die damit verbundenen Zerstörungen ("Lech beym Wäldle großen Schaden gethan") und Wiederherstellungen vor allem durch den Lechmeister Jacob Schwarz, beispielsweise am Wehr der Wertach, und andere Bauten, so ein "Kasten oberhalb des hohen Ablaß", 1593, und ein "schön neuer Röhr-Kasten ob dem Wertach" im selben Jahr, hier unter Nennung des Baumeisters Matthäus Welser. Im Jahre 1596 hat der Lechmeister Jacob Schwarz den "Bach oberhalb der Lech Mühl abgegraben", und ein neuer Ablaß oberhalb des "hohen Ablaß" wurde nach einigen Rechtsstreitigkeiten und unter Einsatz von 250 Arbeitern eingerichtet, ebenso wurde die "Untere Papier Mühl" in diesem Jahr durch die Baumeister Jacob Eschay und Matthäus Schaller erbaut, Lechmeister Schwarz sorgte für die Wasserversorgung. In einem Eintrag des Jahres 1603 heißt es dann, "Meister Elias Holl" habe "unten die Werkstatt gewölbt". 1597 wurde ein "Lands Knecht Zwinger oben am Eserberg" errichtet, ebenso das Zollhaus am Wertach-Brückentor. Von besonderem Interesse sind natürlich die großen Bauten der Reichsstadt wie das Zeughaus, dem der Abbruch des alten "Zeughauß beym Katzen Stadel" vorausging. Die erste Erwähnung von Augsburgs größtem Baumeister, Elias Holl findet sich auf Seite 32: "Gieß Haus abgebronnen Anno 1601. Solcher widerum aufzubauen, ist Meister Elias Holl zum firderling, allein für die Taglohn fl. 900 zu geben angedingt worden". Das Kanonengießhaus ist eines der frühesten Werke Holls in Augsburg (errichtet 1601/02). Es folgte das Bäckerhaus am Perlachberg im Jahre 1602, das für 1750 Gulden erbaut wurde. Holls wichtigstes Frühwerk, der Bau des neuen Zeughauses, wird nur kurz erwähnt: "Es haben meine Herren aº 1601. die alte Mang hinter der Schrand [= Schranne] abgebrochen, daselbst ein Zeughaus ge

Auction archive: Lot number 26
Auction:
Datum:
10 May 2017 - 12 May 2017
Auction house:
Zisska & Lacher Buch- und Kunstauktions GmbH & Co.KG
Unterer Anger 15
80331 München
Germany
auctions@zisska.de
+49 (0)89 263855
+49 (0)89 269088
Beschreibung:

samt einer kurzen Beschreibung, wie es Sommer – und Winters-Zeit mit denen Stadt Arbeitern des Tag Lohns halber, gehalten werden solle." Deutsche Handschrift auf Papier. Nicht dat. (Augsburg, um 1760). 4º. 19,4 x 15,6 cm. 1 Bl., 59 S. Brosch d. Zt. (Gebrauchsspuren). (60)
Für die Augsburger Stadtgeschichte in verschiedener Hinsicht interessante Aufstellung zu städtischen Baumaßnahmen und zur Situation der Tagelöhner und Arbeiter, die beim Wasserbau beschäftigt waren. Für den Berichtszeitraum von 1587 bis 1609 (mit Nachtrag zum Jahr 1625) werden in kurzer Form zahlreiche Bauten verzeichnet, darunter viele im Bereich der Flußregulierung und des Wasserbaus, die Kosten aufgeführt und beteiligte Baumeister genannt. Entstanden ist diese Handschrift wohl um 1755/60, die spätesten genannten Daten stammen aus den Jahren 1750-52. Bei diesen handelt es sich allerdings nur um zwei marginale Ergänzungen einer sonst aus dem frühen 17. Jahrhundert stammenden Quelle, deren, soweit von uns nachprüfbar, unüberlieferter Originaltext nach der Mitte des 18. Jahrhunderts getreu abgeschrieben worden ist. Eine identifizierbare Quelle liegt dagegen der Abschrift der Seiten 44-59 zugrunde. Es handelt sich um einen Auszug über "den Lechmeister und seine Arbeiter" aus den "Beschraibungen der Ordnungen, Gebräuche und Arbeitslöhn im Bauamt" von der Hand des Heinrich Aichelauer, eines Augsburger Bauschreibers und Mitarbeiters von Elias Holl aus dem Jahr 1610 (Augsburg, Stadtarchiv, Bauamtsakten, Best. 169 – vgl. Katalog Elias Holl und das Augsburger Rathaus, Regensburg 1985, Nr. 131). In dieser sozialgeschichtlich aufschlußreichen Quelle sind Bestimmungen zum Arbeitsrecht von Handwerkern im Baugewerbe zusammenfaßt, hier in Bezug auf die Arbeiter, die unter Lechmeister Jacob Schwarz tätig waren, der dieses Amt seit 1592 ausübte. In der Aufführung der Bautätigkeiten und ihrer Kosten (Seiten 1-44) werden die bedeutendsten Augsburger Baumeister dieser Zeit erwähnt, insbesondere Elias Holl aber auch sein Vorgänger im Amt des Stadtwerkmeisters, Jacob Eschay, dann Matthäus Schaller, der ebenso ein Stadtwerkmeister war und mit Holl in der Zeit um und nach 1600 oft zusammenarbeitete, und der Baumeister Simon Zwitzel Vor allem am Beginn der Handschrift, in der Zeit vor 1600, wird viel über Flußbaumaßnahmen an Lech und Wertach berichtet, darunter über die Verlegung der Lechmühle 1590 und die Baumaßnahmen am Wehr des Hochablasses infolge der natürlichen Verlagerung des Lechlaufs in dieser Zeit, die damit verbundenen Zerstörungen ("Lech beym Wäldle großen Schaden gethan") und Wiederherstellungen vor allem durch den Lechmeister Jacob Schwarz, beispielsweise am Wehr der Wertach, und andere Bauten, so ein "Kasten oberhalb des hohen Ablaß", 1593, und ein "schön neuer Röhr-Kasten ob dem Wertach" im selben Jahr, hier unter Nennung des Baumeisters Matthäus Welser. Im Jahre 1596 hat der Lechmeister Jacob Schwarz den "Bach oberhalb der Lech Mühl abgegraben", und ein neuer Ablaß oberhalb des "hohen Ablaß" wurde nach einigen Rechtsstreitigkeiten und unter Einsatz von 250 Arbeitern eingerichtet, ebenso wurde die "Untere Papier Mühl" in diesem Jahr durch die Baumeister Jacob Eschay und Matthäus Schaller erbaut, Lechmeister Schwarz sorgte für die Wasserversorgung. In einem Eintrag des Jahres 1603 heißt es dann, "Meister Elias Holl" habe "unten die Werkstatt gewölbt". 1597 wurde ein "Lands Knecht Zwinger oben am Eserberg" errichtet, ebenso das Zollhaus am Wertach-Brückentor. Von besonderem Interesse sind natürlich die großen Bauten der Reichsstadt wie das Zeughaus, dem der Abbruch des alten "Zeughauß beym Katzen Stadel" vorausging. Die erste Erwähnung von Augsburgs größtem Baumeister, Elias Holl findet sich auf Seite 32: "Gieß Haus abgebronnen Anno 1601. Solcher widerum aufzubauen, ist Meister Elias Holl zum firderling, allein für die Taglohn fl. 900 zu geben angedingt worden". Das Kanonengießhaus ist eines der frühesten Werke Holls in Augsburg (errichtet 1601/02). Es folgte das Bäckerhaus am Perlachberg im Jahre 1602, das für 1750 Gulden erbaut wurde. Holls wichtigstes Frühwerk, der Bau des neuen Zeughauses, wird nur kurz erwähnt: "Es haben meine Herren aº 1601. die alte Mang hinter der Schrand [= Schranne] abgebrochen, daselbst ein Zeughaus ge

Auction archive: Lot number 26
Auction:
Datum:
10 May 2017 - 12 May 2017
Auction house:
Zisska & Lacher Buch- und Kunstauktions GmbH & Co.KG
Unterer Anger 15
80331 München
Germany
auctions@zisska.de
+49 (0)89 263855
+49 (0)89 269088
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