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Auction archive: Lot number 1

AUGSBURG – STADTCHRONIKEN

Auktion 69
8 Nov 2017 - 10 Nov 2017
Estimate
€800
ca. US$927
Price realised:
€1,050
ca. US$1,217
Auction archive: Lot number 1

AUGSBURG – STADTCHRONIKEN

Auktion 69
8 Nov 2017 - 10 Nov 2017
Estimate
€800
ca. US$927
Price realised:
€1,050
ca. US$1,217
Beschreibung:

Zwei deutsche Handschriften auf Papier mit Aufzeichnungen zur Geschichte der Stadt Augsburg, die erste im Berichtszeitraum von 1621 bis ca. 1710/20, die zweite von 1637-1737: I. "VON ANNO 1621 JAHR AN: des heil. Römischen Reichs Statt Augspurg ehe(dem) schuldigst erlietenen Schadens." Augsburg, frühes 18. Jhdt. Fol. 15 nn. Bl. – II. "CHRONIK DER STADT AUGSBURG von 1637-1737". Ebda., um 1740. Fol. 29 nn. Bl. Lose Lagen in schlichten Umschl. d. Zt. mit Deckeltitel (von Nr. I nur das Deckbl. vorhanden; gebräunt und fleckig). (60)
I. Eine Wirtschaftschronik von Augsburg, die mit den Inflationsjahren 1621-23 beginnt und über die Nöte des Dreißigjährigen Krieges und der Nachkriegsjahre bis zum Spanischen Erbfolgekrieg reicht. Im Jahre 1621 habe die Stadt 30.000 Einwohner gehabt, von denen einige "Millionen" verloren hätten, ein Kaufmann sogar "8 Millionen" (Gulden). Die "Müntz Confusion" habe durch den "30 Jährigen Krieg …" ihren "Anfang genommen, und dan ein Unglück dem Anderen zu Augspurg die handt geboten und der Stadt und Bürgerschaft Ruin und Abnehmen, Von tag zue tag hat zue genommen und gehäuffet." Die Rede ist hier von den Auswirkungen der "Kipper-und Wipperzeit", der betrügerischen Herstellung geringwertiger Münzen in großer Zahl, die zu massiver Geldentwertung führte. Unter dem Jahr 1628 (und in der Folgezeit, bis 1648) ist vom Kriegsverlauf die Rede, wie Augsburg zwischen die Fronten der Schweden und Kurbayerns geraten ist und welche verheerenden Auswirkungen dies auf Bürgerschaft und Gewerbetreibende gehabt hat. Besonders die Weber werden hier erwähnt. Auch für die Zeit nach dem Friedensschluß bezieht sich der Chronist auf einen "gründtlichen Bericht … aus dem Weber Hauß". Für das Jahr 1664 sind Abgaben für den Türkenkrieg erwähnt, 1682 Belastungen durch die Kriege mit Türken und Franzosen. 1689/90 wird von "des heiligen Römischen Reichs prächtigster Crönung" (Kaiser Josephs I.) berichtet. Ausführlich, unter genauer Nennung von Geldbeträgen, sind die Belastungen im Zuge des Spanischen Erbfolgekriegs mit Belagerungen, Zerstörungen und Abgaben beschrieben. In 24 Positionen aufgegliedert, ergibt sich hierfür eine Schadenssumme von 4.075.500 Gulden. – Auf feinem Bütten mit Wasserzeichen des Augsburger Stadtwappens. II. Auch die zweite Chronik beginnt mit dem Dreißigjährigen Krieg, vor allem von den vielen Soldateneinquartierungen ist hier die Rede. Darüber hinaus enthält diese Chronik Erwähnungen und Berichte von allen wesentlichen Ereignissen in der Stadt, darunter Baumaßnahmen, Besteuerung und Abgaben, Unglücke, Gewalttaten, Mordfälle sowie Hinrichtungen und öffentliche Strafen, Nachrichten aus den kirchlichen Konfessionen und Religionskonflikten, Bau- und Ausstattungsmaßnahmen von Kirchen beider Konfessionen, der Verkauf wichtiger Häuser, Ernennung von weltlichen und kirchlichen Amts- und Würdenträgern, wie etwa den Stadtpflegern, Besuche hochrangiger Fürsten und Regenten und besondere Vorkommnisse, wie ein Fischerstechen des Jahres 1674 oder Komödien-Aufführungen durch die Knaben des Gymnasiums in der Bibliothek im Jahr 1717. Auch von Naturereignissen ist die Rede; so werden beispielsweise genannt Kometenerscheinungen der Jahre 1664 und 1665 (wohl der Komet C/1664 W1) und "ein großes Erdbeben" am 17. Juli 1670, ferner Mehrlingsgeburten und die Begenung mit einem "langen Mann aus Italien", "9 Schuh hoch", der am 2. Oktober 1717 in der Stadt zu bestaunen war. Interessant auch ein Eintrag über Bestrafungen des Jahres 1675: "Ist Georg Windmann Ochßen Schreiber auf den Pranger gestellt worden, weil er mit seiner Rechnung nicht bestanden." "Ist ein Schneider Gesell auf den Pranger gestelllt worden, und hat herunter geschrien, er hab nicht mehr gestohlen, als was Handwerks Brauch seyn." Ausführlich weiterhin die Einträge zu den Kriegsereignissen der Jahre 1703/04. Besonders die letzten zwei Jahrzehnte der Chronik weisen eine besondere Dichte an stadtgeschichtlichen Ereignissen auf, darunter viele Berichte zu den beiden Konfessionen und ihren Kirchenbauten. – Auf kräftigem Bütten mit Wasserzeichen des Augsburger Stadtwappens. – Soweit von uns recherchierbar, zwei unbekannte Aufzeichnungen zur Augsburger Stadtgeschichte. – Etw. gebräunt und fleckig. Two German manuscripts on paper with records to the history of the city of Augsburg, the first one in the reporting period of 1621 till ca. 1710/20, the second from 1637-1737. – On handmade paper with watermark of the Augsburg city arms. – As far as we could research, two unknown records about the Augsbur

Auction archive: Lot number 1
Auction:
Datum:
8 Nov 2017 - 10 Nov 2017
Auction house:
Zisska & Lacher Buch- und Kunstauktions GmbH & Co.KG
Unterer Anger 15
80331 München
Germany
auctions@zisska.de
+49 (0)89 263855
+49 (0)89 269088
Beschreibung:

Zwei deutsche Handschriften auf Papier mit Aufzeichnungen zur Geschichte der Stadt Augsburg, die erste im Berichtszeitraum von 1621 bis ca. 1710/20, die zweite von 1637-1737: I. "VON ANNO 1621 JAHR AN: des heil. Römischen Reichs Statt Augspurg ehe(dem) schuldigst erlietenen Schadens." Augsburg, frühes 18. Jhdt. Fol. 15 nn. Bl. – II. "CHRONIK DER STADT AUGSBURG von 1637-1737". Ebda., um 1740. Fol. 29 nn. Bl. Lose Lagen in schlichten Umschl. d. Zt. mit Deckeltitel (von Nr. I nur das Deckbl. vorhanden; gebräunt und fleckig). (60)
I. Eine Wirtschaftschronik von Augsburg, die mit den Inflationsjahren 1621-23 beginnt und über die Nöte des Dreißigjährigen Krieges und der Nachkriegsjahre bis zum Spanischen Erbfolgekrieg reicht. Im Jahre 1621 habe die Stadt 30.000 Einwohner gehabt, von denen einige "Millionen" verloren hätten, ein Kaufmann sogar "8 Millionen" (Gulden). Die "Müntz Confusion" habe durch den "30 Jährigen Krieg …" ihren "Anfang genommen, und dan ein Unglück dem Anderen zu Augspurg die handt geboten und der Stadt und Bürgerschaft Ruin und Abnehmen, Von tag zue tag hat zue genommen und gehäuffet." Die Rede ist hier von den Auswirkungen der "Kipper-und Wipperzeit", der betrügerischen Herstellung geringwertiger Münzen in großer Zahl, die zu massiver Geldentwertung führte. Unter dem Jahr 1628 (und in der Folgezeit, bis 1648) ist vom Kriegsverlauf die Rede, wie Augsburg zwischen die Fronten der Schweden und Kurbayerns geraten ist und welche verheerenden Auswirkungen dies auf Bürgerschaft und Gewerbetreibende gehabt hat. Besonders die Weber werden hier erwähnt. Auch für die Zeit nach dem Friedensschluß bezieht sich der Chronist auf einen "gründtlichen Bericht … aus dem Weber Hauß". Für das Jahr 1664 sind Abgaben für den Türkenkrieg erwähnt, 1682 Belastungen durch die Kriege mit Türken und Franzosen. 1689/90 wird von "des heiligen Römischen Reichs prächtigster Crönung" (Kaiser Josephs I.) berichtet. Ausführlich, unter genauer Nennung von Geldbeträgen, sind die Belastungen im Zuge des Spanischen Erbfolgekriegs mit Belagerungen, Zerstörungen und Abgaben beschrieben. In 24 Positionen aufgegliedert, ergibt sich hierfür eine Schadenssumme von 4.075.500 Gulden. – Auf feinem Bütten mit Wasserzeichen des Augsburger Stadtwappens. II. Auch die zweite Chronik beginnt mit dem Dreißigjährigen Krieg, vor allem von den vielen Soldateneinquartierungen ist hier die Rede. Darüber hinaus enthält diese Chronik Erwähnungen und Berichte von allen wesentlichen Ereignissen in der Stadt, darunter Baumaßnahmen, Besteuerung und Abgaben, Unglücke, Gewalttaten, Mordfälle sowie Hinrichtungen und öffentliche Strafen, Nachrichten aus den kirchlichen Konfessionen und Religionskonflikten, Bau- und Ausstattungsmaßnahmen von Kirchen beider Konfessionen, der Verkauf wichtiger Häuser, Ernennung von weltlichen und kirchlichen Amts- und Würdenträgern, wie etwa den Stadtpflegern, Besuche hochrangiger Fürsten und Regenten und besondere Vorkommnisse, wie ein Fischerstechen des Jahres 1674 oder Komödien-Aufführungen durch die Knaben des Gymnasiums in der Bibliothek im Jahr 1717. Auch von Naturereignissen ist die Rede; so werden beispielsweise genannt Kometenerscheinungen der Jahre 1664 und 1665 (wohl der Komet C/1664 W1) und "ein großes Erdbeben" am 17. Juli 1670, ferner Mehrlingsgeburten und die Begenung mit einem "langen Mann aus Italien", "9 Schuh hoch", der am 2. Oktober 1717 in der Stadt zu bestaunen war. Interessant auch ein Eintrag über Bestrafungen des Jahres 1675: "Ist Georg Windmann Ochßen Schreiber auf den Pranger gestellt worden, weil er mit seiner Rechnung nicht bestanden." "Ist ein Schneider Gesell auf den Pranger gestelllt worden, und hat herunter geschrien, er hab nicht mehr gestohlen, als was Handwerks Brauch seyn." Ausführlich weiterhin die Einträge zu den Kriegsereignissen der Jahre 1703/04. Besonders die letzten zwei Jahrzehnte der Chronik weisen eine besondere Dichte an stadtgeschichtlichen Ereignissen auf, darunter viele Berichte zu den beiden Konfessionen und ihren Kirchenbauten. – Auf kräftigem Bütten mit Wasserzeichen des Augsburger Stadtwappens. – Soweit von uns recherchierbar, zwei unbekannte Aufzeichnungen zur Augsburger Stadtgeschichte. – Etw. gebräunt und fleckig. Two German manuscripts on paper with records to the history of the city of Augsburg, the first one in the reporting period of 1621 till ca. 1710/20, the second from 1637-1737. – On handmade paper with watermark of the Augsburg city arms. – As far as we could research, two unknown records about the Augsbur

Auction archive: Lot number 1
Auction:
Datum:
8 Nov 2017 - 10 Nov 2017
Auction house:
Zisska & Lacher Buch- und Kunstauktions GmbH & Co.KG
Unterer Anger 15
80331 München
Germany
auctions@zisska.de
+49 (0)89 263855
+49 (0)89 269088
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