in Bamberg, nach 1806 als Geschäftsbuch einer Bamberger Brauerei wiederverwendet. Deutsche Handschrift auf Papier. Bamberg, um 1750-1872. 4º. Ca. 270 Bl. (darunter einige weiße). Rot eingefärbtes Pgt. d. Zt. über Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen (Gelenke angebrochen, Rücken tls. gelöst und mit Einriß, beschabt und bestoßen). (9)
Bis zur Aufhebung des Klosters zur Zeit der Säkularisation diente das Buch den Bamberger Dominikanerinnen von Heilig Grab als Abgabenbuch. Die ersten 17 Seiten enthalten Aufzeichnungen zu den Klostereintritten von 1670 bis 1743, großteils von einer Hand in sauberer Kurrentschrift wohl nachträglich aus den Profeßzetteln zusammengestellt. Das "Consensbuch über alle von Closter ausgestellte Consensen auf unsere Lehen", so der Eintrag auf dem Verso des neunten Blattes, beginnt mit einem alphabetisch geordneten Namensverzeichnis mit Seitenangaben und Griffregister (18 Bl.), das sich auf die Einträge auf den folgenden ca. 300 Seiten bezieht (bis Seite 286 alt paginiert, wenige Blätter fehlen). Verzeichnet sind hier die geleisteten oder auch gestundeten Abgaben der Lehensleute. Ortsangaben wie Pödeldorf, Hohenhäusling, Ketschendorf oder Litzendorf geben Auskunft über den Umfang der Besitzungen des Klosters im Umkreis von Bamberg. Infolge der Säkularisation geriet das Buch in den Besitz einer Bamberger Brauerei. Die weißen Seiten am Ende des Buches, aber auch freie Seiten und sogar Stellen am Beginn wurden vornehmlich für geschäftliche Aufzeichnungen genutzt, nämlich Jahresabrechungen und Aufstellungen zur Entlohnung der Arbeiter von 1842-72. Darüber hinaus finden sich ein Rezept, "ein gute Gährung zu machen", Wetteraufzeichnungen oder Angaben zu Preisen für Malz, das Freiheitslied "Hört, ihr Bauern, und laßt euch sagen", eine Ballade über Kaiserin Kunigunde und andere, offensichtlich aus Zeitschriften entnommene politische und heimatkundliche Texte. – Fleckig, leicht gebräunt. – Gerade durch die Zweitverwendung in einem lokaltypischen Gewerbe wertvolles Zeugnis der Bamberger Geschichte.
in Bamberg, nach 1806 als Geschäftsbuch einer Bamberger Brauerei wiederverwendet. Deutsche Handschrift auf Papier. Bamberg, um 1750-1872. 4º. Ca. 270 Bl. (darunter einige weiße). Rot eingefärbtes Pgt. d. Zt. über Holzdeckeln mit 2 intakten Schließen (Gelenke angebrochen, Rücken tls. gelöst und mit Einriß, beschabt und bestoßen). (9)
Bis zur Aufhebung des Klosters zur Zeit der Säkularisation diente das Buch den Bamberger Dominikanerinnen von Heilig Grab als Abgabenbuch. Die ersten 17 Seiten enthalten Aufzeichnungen zu den Klostereintritten von 1670 bis 1743, großteils von einer Hand in sauberer Kurrentschrift wohl nachträglich aus den Profeßzetteln zusammengestellt. Das "Consensbuch über alle von Closter ausgestellte Consensen auf unsere Lehen", so der Eintrag auf dem Verso des neunten Blattes, beginnt mit einem alphabetisch geordneten Namensverzeichnis mit Seitenangaben und Griffregister (18 Bl.), das sich auf die Einträge auf den folgenden ca. 300 Seiten bezieht (bis Seite 286 alt paginiert, wenige Blätter fehlen). Verzeichnet sind hier die geleisteten oder auch gestundeten Abgaben der Lehensleute. Ortsangaben wie Pödeldorf, Hohenhäusling, Ketschendorf oder Litzendorf geben Auskunft über den Umfang der Besitzungen des Klosters im Umkreis von Bamberg. Infolge der Säkularisation geriet das Buch in den Besitz einer Bamberger Brauerei. Die weißen Seiten am Ende des Buches, aber auch freie Seiten und sogar Stellen am Beginn wurden vornehmlich für geschäftliche Aufzeichnungen genutzt, nämlich Jahresabrechungen und Aufstellungen zur Entlohnung der Arbeiter von 1842-72. Darüber hinaus finden sich ein Rezept, "ein gute Gährung zu machen", Wetteraufzeichnungen oder Angaben zu Preisen für Malz, das Freiheitslied "Hört, ihr Bauern, und laßt euch sagen", eine Ballade über Kaiserin Kunigunde und andere, offensichtlich aus Zeitschriften entnommene politische und heimatkundliche Texte. – Fleckig, leicht gebräunt. – Gerade durch die Zweitverwendung in einem lokaltypischen Gewerbe wertvolles Zeugnis der Bamberger Geschichte.
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