Premium pages left without account:

Auction archive: Lot number 8023

Bayros, Franz von Schwestern der Salome

Estimate
€12,000
ca. US$13,221
Price realised:
€22,000
ca. US$24,239
Auction archive: Lot number 8023

Bayros, Franz von Schwestern der Salome

Estimate
€12,000
ca. US$13,221
Price realised:
€22,000
ca. US$24,239
Beschreibung:

Schwestern der Salome Mischtechnik (Kreide, Aquarell, Kohle und Bleistift) auf leicht strukturiertem festen Velin. Wohl vor 1920. 74,2 x 97,3 cm. Unten rechts mit Bleistift signiert "bayros". Zweifellos fanden nur wenige christlich-mythologische Themen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts so viel Aufmerksamkeit in der Literatur, Kunst und Musik wie die Geschichte der Salomé. Neben Oscar Wilde, Johann Strauß, Aubrey Beardsley, Max Klinger und Franz von Stuck - um nur einige Künstler zu nennen - setzte sich der skandalumwobene österreichische Illustrator und Maler Franz von Bayros ebenfalls mit der neutestamentlichen Geschichte auseinander. 1920 erschien die „Bayros-Mappe“ mit u.a. sechs Blättern zum Salomé-Zyklus im Verlag Ed. Strache in Wien, Prag und Leipzig. Bei unserem Werk handelt es sich um die Originalzeichnung, die in der Mappe als Blatt 41 reproduziert wurde. Der österreichische Schriftsteller und Freund Bayros‘, Rudolf Hans Bartsch, schreibt in dem Vorwort der zweiten Auflage der Mappe von 1921: „Vom Zyklus der Salome habe ich schon ein Blatt erwähnt. Es ist vielleicht das Heißeste, was Bayros je ersann, und wie erschreckt von seinem eigenen Werke, blieb er darin stehen und vollendete die ungeheure Frechheit des Unterfangens nicht, welches einen Kurzschluß zwischen Heiligkeit und Perversität bedeutete. In dieser Mappe haben wir vom Salome-Phantasma neben feierlichen Effekten von Gefühl und Licht, von Schwermut und Nacht nur den Reigen, den halbgereifte Mädchen vor der in sich zusammengesunkenen Prinzessin mit der großen Schüssel tanzen müssen, auf welcher das Haupt des Johannes liegt. (...) Denn diese Blätter offenbaren, zum ersten Male und vielleicht nur darum so erstaunlich, das bisher verhohlene, aber das tiefste Wesen unseres Künstlers.“ Bayros' künstlerische Laufbahn ist geprägt von den Strömungen des Fin de Siècle und vom Untergang der Österreich-Ungarischen Monarchie. Geboren 1866 in Zagreb, entstammt Bayros einem alten Adelsgeschlecht. Früh stand bereits fest, dass er Maler werden wollte. Mit 17 Jahren bestand er die Aufnahmeprüfung der Wiener Akademie. Rasch gelang ihm der künstlerische Aufstieg, schon bald verkehrte er in der eleganten Welt um Johann Strauß, dessen Stieftochter er heiratete. Doch war die Heirat unglücklich und Bayros fühlte sich in Wien nicht wohl. 1897 siedelte er nach München um, wo er 1904 mit seiner ersten Ausstellung große Erfolge feierte. Bayros veröffentlichte in den nächsten Jahren einige Exlibris-Mappen und drei Bayros-Mappen bei Karl Theodor Senger in München. Er tat sich als Zeichner erotischer Illustrationen hervor, was zur Folge hatte, dass 1911 die Zensur eingriff und er München verlassen musste. Zurückgekehrt nach Wien, konnte er recht schwer an seine Erfolge anknüpfen. Dennoch fand er Anschluss an die Kunstszene und gewann Rudolf Hans Bartsch, Anton Wildgans und Hugo Markus Ganz als Freunde und Förderer. Bartsch preist in seinem Vorwort Bayros‘ feinfühliges Talent für die Linie, das in unserer Zeichnung wunderbar zur Geltung kommt. Es handelt sich keineswegs lediglich um eine Vorskizze, sondern in ihrem groß angelegten, prächtigen Format und der vollendet aufwendigen Ausführung in unterschiedlichen Techniken erhebt sie den Anspruch eines eigenständigen Kunstwerkes: Der Reigen der vier nackten Mädchengestalten, der Schwestern der Salomé, ist das Hauptmotiv im Vordergrund. Er zeichnet sich aus durch elegant geschwungene Linien, die anmutige Posen eines ekstatischen Tanzes erschaffen. Die Prinzessin sitzt auf dem Thron im Hintergrund, während die Tänzerinnen in düsterer Sinnlichkeit die Grausamkeit der begangenen Tat feiern. Das Haupt Johannes des Täufers auf dem Tablett, das die Schwestern tragen, ist dabei kaum ersichtlich - vom Thron bis zum vorderen Saal hin schmückt ein Meer aus Rosenblüten die Stufen der Treppe und versinnbildlicht das Blut der Tat. Bayros gelingt es Schmerz, Grausamkeit, Schönheit und Erotik in dieser Zeichnung zu vereinen und

Auction archive: Lot number 8023
Auction:
Datum:
30 Nov 2019
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Schwestern der Salome Mischtechnik (Kreide, Aquarell, Kohle und Bleistift) auf leicht strukturiertem festen Velin. Wohl vor 1920. 74,2 x 97,3 cm. Unten rechts mit Bleistift signiert "bayros". Zweifellos fanden nur wenige christlich-mythologische Themen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts so viel Aufmerksamkeit in der Literatur, Kunst und Musik wie die Geschichte der Salomé. Neben Oscar Wilde, Johann Strauß, Aubrey Beardsley, Max Klinger und Franz von Stuck - um nur einige Künstler zu nennen - setzte sich der skandalumwobene österreichische Illustrator und Maler Franz von Bayros ebenfalls mit der neutestamentlichen Geschichte auseinander. 1920 erschien die „Bayros-Mappe“ mit u.a. sechs Blättern zum Salomé-Zyklus im Verlag Ed. Strache in Wien, Prag und Leipzig. Bei unserem Werk handelt es sich um die Originalzeichnung, die in der Mappe als Blatt 41 reproduziert wurde. Der österreichische Schriftsteller und Freund Bayros‘, Rudolf Hans Bartsch, schreibt in dem Vorwort der zweiten Auflage der Mappe von 1921: „Vom Zyklus der Salome habe ich schon ein Blatt erwähnt. Es ist vielleicht das Heißeste, was Bayros je ersann, und wie erschreckt von seinem eigenen Werke, blieb er darin stehen und vollendete die ungeheure Frechheit des Unterfangens nicht, welches einen Kurzschluß zwischen Heiligkeit und Perversität bedeutete. In dieser Mappe haben wir vom Salome-Phantasma neben feierlichen Effekten von Gefühl und Licht, von Schwermut und Nacht nur den Reigen, den halbgereifte Mädchen vor der in sich zusammengesunkenen Prinzessin mit der großen Schüssel tanzen müssen, auf welcher das Haupt des Johannes liegt. (...) Denn diese Blätter offenbaren, zum ersten Male und vielleicht nur darum so erstaunlich, das bisher verhohlene, aber das tiefste Wesen unseres Künstlers.“ Bayros' künstlerische Laufbahn ist geprägt von den Strömungen des Fin de Siècle und vom Untergang der Österreich-Ungarischen Monarchie. Geboren 1866 in Zagreb, entstammt Bayros einem alten Adelsgeschlecht. Früh stand bereits fest, dass er Maler werden wollte. Mit 17 Jahren bestand er die Aufnahmeprüfung der Wiener Akademie. Rasch gelang ihm der künstlerische Aufstieg, schon bald verkehrte er in der eleganten Welt um Johann Strauß, dessen Stieftochter er heiratete. Doch war die Heirat unglücklich und Bayros fühlte sich in Wien nicht wohl. 1897 siedelte er nach München um, wo er 1904 mit seiner ersten Ausstellung große Erfolge feierte. Bayros veröffentlichte in den nächsten Jahren einige Exlibris-Mappen und drei Bayros-Mappen bei Karl Theodor Senger in München. Er tat sich als Zeichner erotischer Illustrationen hervor, was zur Folge hatte, dass 1911 die Zensur eingriff und er München verlassen musste. Zurückgekehrt nach Wien, konnte er recht schwer an seine Erfolge anknüpfen. Dennoch fand er Anschluss an die Kunstszene und gewann Rudolf Hans Bartsch, Anton Wildgans und Hugo Markus Ganz als Freunde und Förderer. Bartsch preist in seinem Vorwort Bayros‘ feinfühliges Talent für die Linie, das in unserer Zeichnung wunderbar zur Geltung kommt. Es handelt sich keineswegs lediglich um eine Vorskizze, sondern in ihrem groß angelegten, prächtigen Format und der vollendet aufwendigen Ausführung in unterschiedlichen Techniken erhebt sie den Anspruch eines eigenständigen Kunstwerkes: Der Reigen der vier nackten Mädchengestalten, der Schwestern der Salomé, ist das Hauptmotiv im Vordergrund. Er zeichnet sich aus durch elegant geschwungene Linien, die anmutige Posen eines ekstatischen Tanzes erschaffen. Die Prinzessin sitzt auf dem Thron im Hintergrund, während die Tänzerinnen in düsterer Sinnlichkeit die Grausamkeit der begangenen Tat feiern. Das Haupt Johannes des Täufers auf dem Tablett, das die Schwestern tragen, ist dabei kaum ersichtlich - vom Thron bis zum vorderen Saal hin schmückt ein Meer aus Rosenblüten die Stufen der Treppe und versinnbildlicht das Blut der Tat. Bayros gelingt es Schmerz, Grausamkeit, Schönheit und Erotik in dieser Zeichnung zu vereinen und

Auction archive: Lot number 8023
Auction:
Datum:
30 Nov 2019
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Try LotSearch

Try LotSearch and its premium features for 7 days - without any costs!

  • Search lots and bid
  • Price database and artist analysis
  • Alerts for your searches
Create an alert now!

Be notified automatically about new items in upcoming auctions.

Create an alert