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Auction archive: Lot number 234

Bedeutende signierte Kratervase mit

Auction 21.04.2018
21 Apr 2018
Estimate
€35,000 - €45,000
ca. US$43,007 - US$55,295
Price realised:
€47,120
ca. US$57,900
Auction archive: Lot number 234

Bedeutende signierte Kratervase mit

Auction 21.04.2018
21 Apr 2018
Estimate
€35,000 - €45,000
ca. US$43,007 - US$55,295
Price realised:
€47,120
ca. US$57,900
Beschreibung:

Bedeutende signierte Kratervase mit Ansicht "Die Linden-Promenade in Berlin" Porzellan, aprikosenfarbener Fond, radierter Goldfond, Emaildekor, originale Metallschraube. Modell 1005, Vase Medicis/ Rhedensche Sorte. Zweiteilig gebrannt und verschraubt. In einem eckigen Palmettenrahmen die radiert bezeichnete, ungewöhnliche Ansicht der Berliner Prachtstraße nach Westen mit reicher Figurenstaffage. Verso biedermeierliche Goldranken auf zartem Farbfond. Im Bildfeld unten links signiert "J. Forst f." Blaumarke Zepter, braune Adlermarke. Retusche am Schaft, unterhalb der Verschraubung. H 42,8, mit Sockel 57 cm. Nicht zugehöriger aber historischer Sockel mit tannengrünem Fond und Goldranken. Blaumarke Zepter, rote Reichadlermarke. Berlin, KPM, um 1823, bemalt von Johann Eusebius Anton Forst; der Sockel nach 1832. Provenienz Beide Teile mit schwarzem Lack bezeichnet "Slg. H./G. R 1973 / 4", Sammlung Rohloff, Berlin. Der legendäre leidenschaftliche Sammler hat die Vase vermutlich auf der Auktion 477 bei Leo Spik KG in Berlin am April 1979 erworben (Lot 732). Verst. Christie´s London, A Century of Berlin, am 1. Mai 2002, Lot 123. Literatur Abgebildet bei Köllmann / Jarchow, Berliner Porzellan, Bd. II, München 1987, Abb. 546 und auf der Schutzhülle des Textbandes. Eine fast gleich bemalte aber kleinere Kratervase in der Sammlung Berlin Museum ( bei Ponert, Kat. Berlin Museum, Berlin 1985, Nr. 113). Die seltene Ansicht ohne die königlichen Bauten im östlicheren Verlauf der Allee, also von der Höhe der Oper aus auf das Brandenburger Tor im rechten Hintergrund, geht zurück auf eine Radierung von Friedrich August Schmidt nach einer Zeichnung von Friedrich August Calau (Ponert, S. 119). Die Vasenform, die allgemein als Rhedensche Vase bezeichnet wird, ist nach Friedrich Wilhelm Graf von Reden (1752 - 1815) benannt. Der schlesische Oberghauptmann wurde 1798 schon Mitglied der Manufaktur-Kommission. Weil er sich 1806 auf die französische Besatzungsmacht vereidigen ließ, wurde er ein Jahr später ohne Pensionsansprüche von König Friedrich Wilhelm IV. gezwungenermaßen aus dem Dienst entlassen. Graf Reden versäumte aber nicht, sich schriftlich bei der KPM zu verabschieden, mit einem Brief, den Köllmann 1966 publizierte: "Laut der abschriftlich beigehenden Cabinettsordre d.d. Memel den 26. August c. haben des Königs Majestät mit meiner Dienste zu entlassen geruhet. Die eifrigen und zweckdienlichen Bemühungen Einer Königlichen Wohllöblichen Commission und der Porcellan-Manufactur-Direction werden die Erhaltung und das kunstmäßige Fortschreiten dieses wichtigen Etablissements selbst in den gegenwärtigen schwierigen Verhältnissen und kritischem Zeitpunkt bewirken (...) Buchwald, den 12. September 1807 von Reden" (S. 65). Seine Entlassung schien für alle Beteiligten schmerzhaft gewesen zu sein. Was blieb, ist der nach ihm benannte Krater, den die KPM heute noch produziert.

Auction archive: Lot number 234
Auction:
Datum:
21 Apr 2018
Auction house:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Germany
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Bedeutende signierte Kratervase mit Ansicht "Die Linden-Promenade in Berlin" Porzellan, aprikosenfarbener Fond, radierter Goldfond, Emaildekor, originale Metallschraube. Modell 1005, Vase Medicis/ Rhedensche Sorte. Zweiteilig gebrannt und verschraubt. In einem eckigen Palmettenrahmen die radiert bezeichnete, ungewöhnliche Ansicht der Berliner Prachtstraße nach Westen mit reicher Figurenstaffage. Verso biedermeierliche Goldranken auf zartem Farbfond. Im Bildfeld unten links signiert "J. Forst f." Blaumarke Zepter, braune Adlermarke. Retusche am Schaft, unterhalb der Verschraubung. H 42,8, mit Sockel 57 cm. Nicht zugehöriger aber historischer Sockel mit tannengrünem Fond und Goldranken. Blaumarke Zepter, rote Reichadlermarke. Berlin, KPM, um 1823, bemalt von Johann Eusebius Anton Forst; der Sockel nach 1832. Provenienz Beide Teile mit schwarzem Lack bezeichnet "Slg. H./G. R 1973 / 4", Sammlung Rohloff, Berlin. Der legendäre leidenschaftliche Sammler hat die Vase vermutlich auf der Auktion 477 bei Leo Spik KG in Berlin am April 1979 erworben (Lot 732). Verst. Christie´s London, A Century of Berlin, am 1. Mai 2002, Lot 123. Literatur Abgebildet bei Köllmann / Jarchow, Berliner Porzellan, Bd. II, München 1987, Abb. 546 und auf der Schutzhülle des Textbandes. Eine fast gleich bemalte aber kleinere Kratervase in der Sammlung Berlin Museum ( bei Ponert, Kat. Berlin Museum, Berlin 1985, Nr. 113). Die seltene Ansicht ohne die königlichen Bauten im östlicheren Verlauf der Allee, also von der Höhe der Oper aus auf das Brandenburger Tor im rechten Hintergrund, geht zurück auf eine Radierung von Friedrich August Schmidt nach einer Zeichnung von Friedrich August Calau (Ponert, S. 119). Die Vasenform, die allgemein als Rhedensche Vase bezeichnet wird, ist nach Friedrich Wilhelm Graf von Reden (1752 - 1815) benannt. Der schlesische Oberghauptmann wurde 1798 schon Mitglied der Manufaktur-Kommission. Weil er sich 1806 auf die französische Besatzungsmacht vereidigen ließ, wurde er ein Jahr später ohne Pensionsansprüche von König Friedrich Wilhelm IV. gezwungenermaßen aus dem Dienst entlassen. Graf Reden versäumte aber nicht, sich schriftlich bei der KPM zu verabschieden, mit einem Brief, den Köllmann 1966 publizierte: "Laut der abschriftlich beigehenden Cabinettsordre d.d. Memel den 26. August c. haben des Königs Majestät mit meiner Dienste zu entlassen geruhet. Die eifrigen und zweckdienlichen Bemühungen Einer Königlichen Wohllöblichen Commission und der Porcellan-Manufactur-Direction werden die Erhaltung und das kunstmäßige Fortschreiten dieses wichtigen Etablissements selbst in den gegenwärtigen schwierigen Verhältnissen und kritischem Zeitpunkt bewirken (...) Buchwald, den 12. September 1807 von Reden" (S. 65). Seine Entlassung schien für alle Beteiligten schmerzhaft gewesen zu sein. Was blieb, ist der nach ihm benannte Krater, den die KPM heute noch produziert.

Auction archive: Lot number 234
Auction:
Datum:
21 Apr 2018
Auction house:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Germany
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+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
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