215 x 203 cm.
Der Maler gilt als bedeutender Künstler der Renaissance auf Sizilien. Über seine Ausbildung ist wenig bekannt, angenommen wird, dass er bei Tommaso de Vigilia in Palermo gelernt hat, jedoch tritt sein Name im Zusammenhang mit dem Bildhauer Domenico Gagini auf. Gesicherte Werke seiner Hand finden sich im Diözesanmuseum Palermo, in der dortigen Kirche Del Carmine, ferner im Dom von Bari sowie in der Kathedrale Santa Maria delle Vittorie/ Enna / Sizilien, auf der Piazza Armerina. Großes Holzkreuz, die Kreuzbalken in Plattenform gearbeitet und beidseitig bemalt, an den Balkenenden jeweils ausladende, mehrpassig und spitzbogig geschweifte Bildfelder, zusammen mit dem Kreuz durch vergoldete Profilrahmungen eingefasst. Die Vorderseite zeigt Christus am Kreuz, das Kreuz separat in die rahmende Kreuzform dunkelbraun/ schwarz eingemalt, der Corpus im Dreinageltypus wiedergegeben, am Kreuzfuß der Schädel Adams mit gekreuztem Gebein, rechts daneben die kniende Figur der Maria Magdalena, vor landschaftlichem Hintergrund, der den Garten von Gethsemane andeutet. Das Kreuz vor firmamentblauem Hintergund, das Lendentuch reich gefaltet, rechts gebunden, in rötlicher Farbgebung, farblich entsprechend der Inschrift-Rotulus. Die Wundmale betont, mit herabfließenden Blutstropfen, ein stilistisches Element, das stark von der deutsch-gotischen Malerei beeinflusst ist. Oberhalb des oberen Balkenendes ein Pelikan mit seinen Jungen in einem Blätternest als Symbol für die selbstaufopfernde Nächstenliebe. In den Seitenfeldern die Assistenzfiguren Maria links und Johannes Evangelist rechts, jeweils als Halbfiguren, mit vergoldeten Nimben. Die Rückseite zeigt den Auferstandenen, auf rotfarbener Stufe stehend, die Rechte mit blutender Wunde zum Segensgestus erhoben, die Linke hält den Kreuzstab mit roter Wimpelfahne. Die Christusfigur gehüllt in rotes, grün gefüttertes Manteltuch, das über Schulter und Lenden zieht. Seitlich je ein aufgerollter, ebenfalls rötlicher Rotulus mit gotischer Majuskelaufschrift “RESURRESSIT OM-NI-SICUT-VOBIS-ALLELUYA”. Die Felder der Balkenenden waren ehemals mit den Symbolen der Evangelisten bemalt, von denen links nur noch der Kopf des Markuslöwen, rechts der Kopf des Lukas-Stieres zu sehen ist. Johannes und Matthäus fehlen, durch eingestimmten Blaugrund restauratorisch ersetzt. Abgesehen von den altersbedingten Fehlstellen sind die gemalten Partien in guter Erhaltung, an Schwundrissstellen und altersentsprechenden Abblätterungen behutsam ergänzt. Holz, auf Grundierfassung bemalt, teilvergoldet, rest., erg. Literatur: Das Kreuz ist kunstwissenschaftlich erfasst, in der nachfolgend zitierten Literatur ausführlich besprochen, sowie mit Vorder- und Rückseite abgebildet in: Maria Concetta di Natale, Le Croci dipinte in Sicilia, L´area occidentale dal XIV al XVI Secolo, Einführung von Maurizio Calvesi, Flaccovio Editore, Palermo, 1992. Besprechung S. 85 ff., Abbildungen Nr. 119 und 120. Dort als “Ignoto pittore siziliano della fine de XV secolo” bzw. “Maestro siciliano vicino a Pietro Ruzzolone” (Meister in der Nähe des P. Ruzzolone) besprochen. Expertise: Beigegeben eine Expertise von Prof. Carlo Volpe, Bologna, vom 28. 12. 1976, mit Vergleichsverweis auf Werke von Ruzzolone in der Kathedrale di Termini Imerese, Nationalmuseum Palermo, sowie auf das Werk in der Kathedrale Piazza Armerina. (8421719)
215 x 203 cm.
Der Maler gilt als bedeutender Künstler der Renaissance auf Sizilien. Über seine Ausbildung ist wenig bekannt, angenommen wird, dass er bei Tommaso de Vigilia in Palermo gelernt hat, jedoch tritt sein Name im Zusammenhang mit dem Bildhauer Domenico Gagini auf. Gesicherte Werke seiner Hand finden sich im Diözesanmuseum Palermo, in der dortigen Kirche Del Carmine, ferner im Dom von Bari sowie in der Kathedrale Santa Maria delle Vittorie/ Enna / Sizilien, auf der Piazza Armerina. Großes Holzkreuz, die Kreuzbalken in Plattenform gearbeitet und beidseitig bemalt, an den Balkenenden jeweils ausladende, mehrpassig und spitzbogig geschweifte Bildfelder, zusammen mit dem Kreuz durch vergoldete Profilrahmungen eingefasst. Die Vorderseite zeigt Christus am Kreuz, das Kreuz separat in die rahmende Kreuzform dunkelbraun/ schwarz eingemalt, der Corpus im Dreinageltypus wiedergegeben, am Kreuzfuß der Schädel Adams mit gekreuztem Gebein, rechts daneben die kniende Figur der Maria Magdalena, vor landschaftlichem Hintergrund, der den Garten von Gethsemane andeutet. Das Kreuz vor firmamentblauem Hintergund, das Lendentuch reich gefaltet, rechts gebunden, in rötlicher Farbgebung, farblich entsprechend der Inschrift-Rotulus. Die Wundmale betont, mit herabfließenden Blutstropfen, ein stilistisches Element, das stark von der deutsch-gotischen Malerei beeinflusst ist. Oberhalb des oberen Balkenendes ein Pelikan mit seinen Jungen in einem Blätternest als Symbol für die selbstaufopfernde Nächstenliebe. In den Seitenfeldern die Assistenzfiguren Maria links und Johannes Evangelist rechts, jeweils als Halbfiguren, mit vergoldeten Nimben. Die Rückseite zeigt den Auferstandenen, auf rotfarbener Stufe stehend, die Rechte mit blutender Wunde zum Segensgestus erhoben, die Linke hält den Kreuzstab mit roter Wimpelfahne. Die Christusfigur gehüllt in rotes, grün gefüttertes Manteltuch, das über Schulter und Lenden zieht. Seitlich je ein aufgerollter, ebenfalls rötlicher Rotulus mit gotischer Majuskelaufschrift “RESURRESSIT OM-NI-SICUT-VOBIS-ALLELUYA”. Die Felder der Balkenenden waren ehemals mit den Symbolen der Evangelisten bemalt, von denen links nur noch der Kopf des Markuslöwen, rechts der Kopf des Lukas-Stieres zu sehen ist. Johannes und Matthäus fehlen, durch eingestimmten Blaugrund restauratorisch ersetzt. Abgesehen von den altersbedingten Fehlstellen sind die gemalten Partien in guter Erhaltung, an Schwundrissstellen und altersentsprechenden Abblätterungen behutsam ergänzt. Holz, auf Grundierfassung bemalt, teilvergoldet, rest., erg. Literatur: Das Kreuz ist kunstwissenschaftlich erfasst, in der nachfolgend zitierten Literatur ausführlich besprochen, sowie mit Vorder- und Rückseite abgebildet in: Maria Concetta di Natale, Le Croci dipinte in Sicilia, L´area occidentale dal XIV al XVI Secolo, Einführung von Maurizio Calvesi, Flaccovio Editore, Palermo, 1992. Besprechung S. 85 ff., Abbildungen Nr. 119 und 120. Dort als “Ignoto pittore siziliano della fine de XV secolo” bzw. “Maestro siciliano vicino a Pietro Ruzzolone” (Meister in der Nähe des P. Ruzzolone) besprochen. Expertise: Beigegeben eine Expertise von Prof. Carlo Volpe, Bologna, vom 28. 12. 1976, mit Vergleichsverweis auf Werke von Ruzzolone in der Kathedrale di Termini Imerese, Nationalmuseum Palermo, sowie auf das Werk in der Kathedrale Piazza Armerina. (8421719)
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