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Auction archive: Lot number 115000831

Leo Putz

Klassische Moderne
11 Jun 2015 - 13 Jun 2015
Estimate
€50,000
ca. US$56,066
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 115000831

Leo Putz

Klassische Moderne
11 Jun 2015 - 13 Jun 2015
Estimate
€50,000
ca. US$56,066
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Bildnis (Frieda Blell)
Bildnis (Frieda Blell). Um 1904. Öl auf Leinwand. Putz 306. Rechts unten signiert. Auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet "Bildnis Studie" sowie auf einem Etikett "Studie zum Bildnis". 62,5 x 51,5 cm (24,6 x 20,2 in). [KD]. Erste von drei Fassungen des Bildnisses von Frieda Blell, der späteren Frau des Künstlers. Die zweite und dritte Fassung gehören heute zur Sammlung der Neuen Pinakothek, München, sowie der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Für die vorliegende Plein-air-Studie hat Frieda Blell dem Künstler erstmals Modell gestanden. PROVENIENZ: Sammlung Helmut Putz (aus dem Nachlass des Künstlers). Galleria del Levante, Mailand/Rom/München (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett). Privatsammlung München. AUSSTELLUNG: Leo Putz und "Die Scholle", Galleria del Levante, München April/Mai 1968, Kat.-Nr. 5 (ohne Abb.). Gegen den Willen des Vaters siedelt Leo Putz bereits mit 16 Jahren nach München über, um bei seinem Stiefbruder Prof. Robert Poetzelberger ersten Zeichenunterricht zu nehmen. Es folgt eine künstlerische Ausbildung zunächst an der Münchener Akademie und von 1891 bis 1892 an der Pariser Akademie Julian bei den Professoren Adolphe Bouguereau und Benjamin Constant. Nach der Rückkehr aus Paris besucht Putz die Atelierklasse des Genremalers Paul Höcker Im Jahr 1892 wird die Münchner Sezession gegründet, an deren Ausstellungen Putz sich jährlich beteiligt. Einige Jahre später, 1899, entsteht aus der Atelierklasse Höckers die Künstlergruppe "Scholle", zu deren Gründungsmitgliedern Leo Putz gehört. Dem vorherrschenden Akademiestil und Historismus der damaligen Zeit wird eine neue, temperamentvolle Malweise entgegengesetzt, die den Einfluss Wilhelm Trübners erkennen lässt. Der Mensch, vornehmlich die Frau, wird zum zentralen Thema des künstlerischen Schaffens. Leo Putz erhält eine Erlaubnis, vom 1. Juli bis 15. November 1904 im "Königlichen Hofgarten Schleißheim Freilichtstudien unter Verwendung eines weiblichen Modells und eines kleineren Mädchens - beide jedoch nur in hochgeschlossener Toilette" zu malen. In dieser Zeit entstehen auch drei Fassungen des Dreiviertelportäts von Frieda Blell, allerdings nicht in Schleißheim gemalt, sondern vor dem Schloss des Baron Hirsch in Planegg. Die beiden späteren Fassungen befinden sich heute zum einen in der Sammlung der Neuen Pinakothek, München, sowie in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Alle drei Arbeiten bilden den Auftakt zu einer Reihe von Gemälden, die nach Studien in Schlossgärten und Parks geschaffen wurden. Die vorliegende, leicht skizzenhafte Studie ist in ihrer eher indifferent-flüchtigen Malweise besonders reizvoll. Sie lässt dem Betrachter viel Raum in der eigenen Interpretation der ausgewogenen Lichtverhältnisse und hat, im Gegensatz zu den endgültigen Fassungen, die besondere Aura des spontan erfassten Sujets. 1923 zieht er mit seiner Familie nach Gauting in Bayern und wird bereits zwei Jahre später Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 1929 tritt Putz seine erste Fernreise nach São Paulo an. Er verbringt die kommenden Jahre mit seiner Familie in Südamerika, unternimmt ausgedehnte Reisen nach Buenos Aires und nach Bahia in den Urwald. Putz' Arbeit wird mit einer außerordentlichen Professur an der Escola Nacionala de Bellas Artes in Rio geehrt. Die Jahre in Südamerika geben seiner Malerei neue Impulse, die Motive zeigen nun südländische Landschaften und Menschen, die Farbpalette erweitert sich um kräftige und farbenfrohe Töne. 1933 kehrt Putz mit seiner Familie wieder nach Gauting zurück. Sein Werk wird zwar mit einer großen Ausstellung vom Künstlerverein München geehrt, trotzdem sieht Putz sich 1936 gezwungen, vor den Nationalsozialisten in seine Geburtsstadt Meran zu fliehen. Er erhält 1937 Berufsverbot und bereits 1938 bewirkt die NSDAP die Auflösung der Sezession und sämtlicher Münchener Künstlergruppen. Am 21. Juli 1940 stirbt Leo Putz im Meraner Exil, die Beerdigung findet auf dem Gautinger Friedhof statt.

Auction archive: Lot number 115000831
Auction:
Datum:
11 Jun 2015 - 13 Jun 2015
Auction house:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Germany
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
Beschreibung:

Bildnis (Frieda Blell)
Bildnis (Frieda Blell). Um 1904. Öl auf Leinwand. Putz 306. Rechts unten signiert. Auf dem Keilrahmen handschriftlich bezeichnet "Bildnis Studie" sowie auf einem Etikett "Studie zum Bildnis". 62,5 x 51,5 cm (24,6 x 20,2 in). [KD]. Erste von drei Fassungen des Bildnisses von Frieda Blell, der späteren Frau des Künstlers. Die zweite und dritte Fassung gehören heute zur Sammlung der Neuen Pinakothek, München, sowie der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Für die vorliegende Plein-air-Studie hat Frieda Blell dem Künstler erstmals Modell gestanden. PROVENIENZ: Sammlung Helmut Putz (aus dem Nachlass des Künstlers). Galleria del Levante, Mailand/Rom/München (auf dem Keilrahmen mit dem Etikett). Privatsammlung München. AUSSTELLUNG: Leo Putz und "Die Scholle", Galleria del Levante, München April/Mai 1968, Kat.-Nr. 5 (ohne Abb.). Gegen den Willen des Vaters siedelt Leo Putz bereits mit 16 Jahren nach München über, um bei seinem Stiefbruder Prof. Robert Poetzelberger ersten Zeichenunterricht zu nehmen. Es folgt eine künstlerische Ausbildung zunächst an der Münchener Akademie und von 1891 bis 1892 an der Pariser Akademie Julian bei den Professoren Adolphe Bouguereau und Benjamin Constant. Nach der Rückkehr aus Paris besucht Putz die Atelierklasse des Genremalers Paul Höcker Im Jahr 1892 wird die Münchner Sezession gegründet, an deren Ausstellungen Putz sich jährlich beteiligt. Einige Jahre später, 1899, entsteht aus der Atelierklasse Höckers die Künstlergruppe "Scholle", zu deren Gründungsmitgliedern Leo Putz gehört. Dem vorherrschenden Akademiestil und Historismus der damaligen Zeit wird eine neue, temperamentvolle Malweise entgegengesetzt, die den Einfluss Wilhelm Trübners erkennen lässt. Der Mensch, vornehmlich die Frau, wird zum zentralen Thema des künstlerischen Schaffens. Leo Putz erhält eine Erlaubnis, vom 1. Juli bis 15. November 1904 im "Königlichen Hofgarten Schleißheim Freilichtstudien unter Verwendung eines weiblichen Modells und eines kleineren Mädchens - beide jedoch nur in hochgeschlossener Toilette" zu malen. In dieser Zeit entstehen auch drei Fassungen des Dreiviertelportäts von Frieda Blell, allerdings nicht in Schleißheim gemalt, sondern vor dem Schloss des Baron Hirsch in Planegg. Die beiden späteren Fassungen befinden sich heute zum einen in der Sammlung der Neuen Pinakothek, München, sowie in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Alle drei Arbeiten bilden den Auftakt zu einer Reihe von Gemälden, die nach Studien in Schlossgärten und Parks geschaffen wurden. Die vorliegende, leicht skizzenhafte Studie ist in ihrer eher indifferent-flüchtigen Malweise besonders reizvoll. Sie lässt dem Betrachter viel Raum in der eigenen Interpretation der ausgewogenen Lichtverhältnisse und hat, im Gegensatz zu den endgültigen Fassungen, die besondere Aura des spontan erfassten Sujets. 1923 zieht er mit seiner Familie nach Gauting in Bayern und wird bereits zwei Jahre später Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 1929 tritt Putz seine erste Fernreise nach São Paulo an. Er verbringt die kommenden Jahre mit seiner Familie in Südamerika, unternimmt ausgedehnte Reisen nach Buenos Aires und nach Bahia in den Urwald. Putz' Arbeit wird mit einer außerordentlichen Professur an der Escola Nacionala de Bellas Artes in Rio geehrt. Die Jahre in Südamerika geben seiner Malerei neue Impulse, die Motive zeigen nun südländische Landschaften und Menschen, die Farbpalette erweitert sich um kräftige und farbenfrohe Töne. 1933 kehrt Putz mit seiner Familie wieder nach Gauting zurück. Sein Werk wird zwar mit einer großen Ausstellung vom Künstlerverein München geehrt, trotzdem sieht Putz sich 1936 gezwungen, vor den Nationalsozialisten in seine Geburtsstadt Meran zu fliehen. Er erhält 1937 Berufsverbot und bereits 1938 bewirkt die NSDAP die Auflösung der Sezession und sämtlicher Münchener Künstlergruppen. Am 21. Juli 1940 stirbt Leo Putz im Meraner Exil, die Beerdigung findet auf dem Gautinger Friedhof statt.

Auction archive: Lot number 115000831
Auction:
Datum:
11 Jun 2015 - 13 Jun 2015
Auction house:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Germany
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
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