Beschreibung:

CHRISTO & JEANNE-CLAUDE (JAVACHEFF, CHRISTO UND JEANNE-CLAUDE) Gabrovo bzw. Casablanca - New York "Wrapped Reichstag (Project for Berlin)". Je Bleistift, Pastell, Kohle und Wachsstift, eines auf technischer Zeichnung und Karte, das andere auf Mkt., ein Teilwerk (28A) sig. u. dat. u.l., im Bild mehrfach bez., verso je num. 28A bzw. 28B, 38xcm bzw. 106xcm Beide Teilwerke sind gemäss rückseitigem Vermerk und Planskizze übereinander anzuordnen. Dem angebotenen Werk wird das Plakat "Wrapped Reichstag - Project for Berlin" der Finter Bank, Zürich, beigegeben. Provenienz: Annely Juda Fine Art, London; Finter Bank, Zürich. Ausstellung: Christo and Jean-Claude, Museo d′Arte Moderna, Lugano, 12. März - 16. Juni 2006, Nr. (mit ganzseitiger Abbildung S. 192). Das vorliegende Werk ist im Archiv von Christo & Jeanne-Claude in New York registriert. Wir danken Matthias Koddenberg für seine freundliche Auskunft. Das gleichen Tages geborene Künstlerehepaar Christo & Jeanne-Claude lernte sich in Paris kennen. Christo gelang während eines Studienaufenthaltes in Prag die Flucht in den Westen nach Frankreich. Jeanne-Claude entstammte einer französischen Militärsfamilie und studierte in Tunis. Christos erstes Verhüllungsprojekt "Packages and Wrapped Objects" entstand in Paris. Die erste künstlerische Koproduktion erfolgte mit dem "Project for a Wrapped Building". siedelte das Paar mit seinem Sohn nach New York über. Im Vergleich zum Gesamtoeuvre von Christo & Jeanne-Claude nehmen die Wrappings einen vergleichsweise kleinen Raum ein, doch stehen sie stellvertretend für das Gesamtkonzept ihrer Kunst: Die Enthüllung der grundlegendsten Merkmale eines profanen Gegenstandes durch dessen Verhüllung. Zu den aufsehenerregendsten Koproduktionen zählen das "Cubicmeter Package" auf der documenta IV (1967), der 39,km lange "Running Fence" (1976) und der "Wrapped Reichstag" (1995). Für ihre monumentalen Projekte scheuten sie weder Materialkosten noch juristischen Aufwand. Allein für die Verhüllung des Berliner Reichstages benötigte das Künstlerpaar eine Planungsphase, die sich von bis erstreckte, 100′Quadratmeter Polypropylengewebe verbrauchte und knapp Millionen Deutsche Mark verschlang. Das Scheitern ihrer ersten Verhüllung auf der documenta IV hielten Christo & Jeanne-Claude dokumentarisch fest und stellten den Gesamtablauf der Aktion in einem Fotoband der Öffentlichkeit zur Verfügung. Nach dem Tod seiner Frau setzte Christo das gemeinsame künstlerische Versprechen sowohl mit der geplanten Monumentalskulptur "The Mastaba" in Abu Dhabi als auch mit der Überspannung des Arkansas River unter dem Namen "Over the River" fort. Berlin stand seit den 1970er Jahren im Fokus des Künstlerpaares Christo & Jeanne-Claude. Zwischen und entstanden Zeichnungen zu einem Kilometer langen Zaun aus Stoff entlang der Berliner Mauer. Den entscheidenden Impuls zur Verhüllung des Reichstages erhielt Christo in Form einer Ansichtskarte von dem in Berlin wohnhaften US-Amerikaner Michael S. Cullen. Konfrontiert mit dem Fall der Berliner Mauer sahen sich Christo & Jeanne-Claude dazu veranlasst, das Projekt als Ausdruck von Hoffnung und demokratischer Überzeugung mit noch grösserer Überzeugung voranzutreiben. Der Reichstag, erbaut, abgebrannt, fast zerstört und in den 1960er Jahren wiedererrichtet, widerspiegelte in seinen Veränderungen und Unruhen die wechselvolle jüngere Geschichte Deutschlands. Schliesslich erteilte der Bundestag dem monumentalen, aber umstrittenen Vorhaben in einer leidenschaftlichen Debatte im Februar seine Zustimmung. Die Finanzierung des Projektes erfolgte allein über den Verkauf von Studien, Zeichnungen, Collagen, Modellen und Lithografien der beiden Künstler. Der vorliegende Entwurf zur monumentalen Installation des "Wrapped Reichstag" trägt bereits die wesentlichen Merkmale der Umsetzung im Juni in sich, namentlich die Betonung der grundlegenden Merkmale des Reichstages, insbesondere der Vertikalen, inmitten der ihn umgebenden, offenen Fläche. The poster entitle