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Auction archive: Lot number 91

Ernst Barlach

Moderne Kunst
8 Dec 2012
Estimate
€70,000
ca. US$91,835
Price realised:
€92,720
ca. US$121,642
Auction archive: Lot number 91

Ernst Barlach

Moderne Kunst
8 Dec 2012
Estimate
€70,000
ca. US$91,835
Price realised:
€92,720
ca. US$121,642
Beschreibung:

Die Erwartende II, Figur aus dem "Fries der Lauschenden"
Die Erwartende II, Figur aus dem "Fries der Lauschenden". 1934/35. Bronze mit brauner Patina. Laur 575. Rechts unten am Sockel mit dem Namenszug und der Nummerierung sowie dem Gießerstempel "H. Noack Berlin". Selten. Aus einer Auflage von 6 Exemplaren. Ca. 91,5 x 18,2 x 11,2 cm (36 x 7,1 x 4,4 in), abweichend von den Angaben bei Laur. Erster Guss dieser Bronze auf dem internationalen Auktionsmarkt (Quelle: www.artnet.com). Wir danken Herrn Ernst Barlach Lizenzverwaltung GmbH & Co. KG Ernst Barlach Ratzeburg, für die freundliche mündliche Auskunft. PROVENIENZ: Ernst Barlach Lizenzverwaltung, Ratzeburg. Galerie Nierendorf, Berlin. Privatsammlung Norddeutschland. AUSSTELLUNG: Ernst Barlach 51 Bronzen, Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath GmbH, Frankfurt 1981, S. 52 (anderes Exemplar). Ernst Barlach Denkzeichen, Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum Schloß Gottorf, Schleswig 1989, Kat.Nr. 79 (anderes Exemplar). Ernst Barlach Ein Graphiker und Bildhauer des deutschen Expressionismus, Bergen Kunstmuseum, Ernst Barlach Stiftung Güstrow, Bergen/Güstrow 2000, Kat.Nr. 99 (anderes Exemplar). Ernst Barlach Mystiker der Moderne. Ernst Barlach Gesellschaft Hamburg, Hauptkirche St. Katharinen, Hamburg 2003, S. 206 (anderes Exemplar). Die Ausbildung des norddeutschen Bildhauers und Grafikers Ernst Barlach beginnt in Hamburg. Hier besucht er ab 1888 die Gewerbeschule. 1891 führt ihn sein Weg an die Dresdner Akademie, wo er seine Studien im Fach Bildhauerei fortsetzt und Meisterschüler von Robert Diez wird. Gefestigt wird Barlachs gründliche akademische Ausbildung durch zwei Studienaufenthalte in Paris 1895 und 1897. Eine 1906 unternommene Russlandreise beeinflusst sein künstlerisches Schaffen nachhaltig. Die Eindrücke des urwüchsigen Bauerntums und der russischen Volkskunst schlagen sich fortan in der kraftvollen und volksnahen Gestaltungsweise seiner Skulpturen nieder. Daneben entstehen in diesen Jahren grafische Illustrationszyklen zu eigenen Dramen. 1910 lässt Barlach sich in Güstrow (Mecklenburg) nieder. 1917 findet Barlachs erste Ausstellung bei Paul Cassirer in Berlin statt, 1919 wird er als Ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Künste zu Berlin aufgenommen. In den folgenden Jahren entstehen zahlreiche Holzschnitte, u.a. zu Goethes "Walpurgisnacht". 1928 erscheint Barlachs Autobiografie "Ein selbsterzähltes Leben". Eine umfangreiche Ausstellung seiner plastischen und grafischen Arbeiten ist 1930 in der Preußischen Akademie der Künste in Berlin zu sehen. 1933 wird dem Künstler der Orden Pour le Mérite verliehen. Noch 1935 vollendet Barlach den "Fries der Lauschenden" im Auftrag von Hermann F. Reemtsma und entwirft ein Grabmal für Theodor Däubler. Zeichnungen, die bereits 1922 entstanden sind, gelten als Belege für die lange Zeitspanne, innerhalb derer sich Ernst Barlach mit den Figuren zum Fries der Lauschenden beschäftigt hat. Im Werkverzeichnis von Laur ist ein Werkmodell in Gips dokumentiert, das bereits 1934 entstanden ist, sowie eine Ausführung in Holz von 1935. Die an mittelalterliche Portalplastiken erinnernden Gestalten im Fries der Lauschenden sind in ihrer figürlichen Durcharbeitung bewusst auf das elementare Formengut beschränkt, um den Ausdruck ganz auf das Gesicht als Träger der sinnlichen Wahrnehmung zu legen. Ursprünglich für das nicht realisierte Beethoven-Denkmal entworfen, arbeitete Barlach den Fries der Lauschenden zu einer eigenständigen Komposition um. In den kommenden Jahren wird Ernst Barlach von den Nationalsozialisten verfemt. 1937 werden seine Werke aus Museen, Kirchen und von öffentlichen Plätzen systematisch entfernt. Heute gilt Ernst Barlach als einer der bedeutendsten Bildhauer der Klassischen Moderne. Hervorragende Beispiele seiner expressionistischen Holz- und Bronzefiguren sind im Güstrower Dom, in der Marburger Elisabethkirche und in der Nationalgalerie Berlin zu sehen. Sein Wohn- und Atelierhaus in Güstrow ist heute als Museum zugänglich. [KD].

Auction archive: Lot number 91
Auction:
Datum:
8 Dec 2012
Auction house:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Germany
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
Beschreibung:

Die Erwartende II, Figur aus dem "Fries der Lauschenden"
Die Erwartende II, Figur aus dem "Fries der Lauschenden". 1934/35. Bronze mit brauner Patina. Laur 575. Rechts unten am Sockel mit dem Namenszug und der Nummerierung sowie dem Gießerstempel "H. Noack Berlin". Selten. Aus einer Auflage von 6 Exemplaren. Ca. 91,5 x 18,2 x 11,2 cm (36 x 7,1 x 4,4 in), abweichend von den Angaben bei Laur. Erster Guss dieser Bronze auf dem internationalen Auktionsmarkt (Quelle: www.artnet.com). Wir danken Herrn Ernst Barlach Lizenzverwaltung GmbH & Co. KG Ernst Barlach Ratzeburg, für die freundliche mündliche Auskunft. PROVENIENZ: Ernst Barlach Lizenzverwaltung, Ratzeburg. Galerie Nierendorf, Berlin. Privatsammlung Norddeutschland. AUSSTELLUNG: Ernst Barlach 51 Bronzen, Frankfurter Kunstkabinett Hanna Bekker vom Rath GmbH, Frankfurt 1981, S. 52 (anderes Exemplar). Ernst Barlach Denkzeichen, Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum Schloß Gottorf, Schleswig 1989, Kat.Nr. 79 (anderes Exemplar). Ernst Barlach Ein Graphiker und Bildhauer des deutschen Expressionismus, Bergen Kunstmuseum, Ernst Barlach Stiftung Güstrow, Bergen/Güstrow 2000, Kat.Nr. 99 (anderes Exemplar). Ernst Barlach Mystiker der Moderne. Ernst Barlach Gesellschaft Hamburg, Hauptkirche St. Katharinen, Hamburg 2003, S. 206 (anderes Exemplar). Die Ausbildung des norddeutschen Bildhauers und Grafikers Ernst Barlach beginnt in Hamburg. Hier besucht er ab 1888 die Gewerbeschule. 1891 führt ihn sein Weg an die Dresdner Akademie, wo er seine Studien im Fach Bildhauerei fortsetzt und Meisterschüler von Robert Diez wird. Gefestigt wird Barlachs gründliche akademische Ausbildung durch zwei Studienaufenthalte in Paris 1895 und 1897. Eine 1906 unternommene Russlandreise beeinflusst sein künstlerisches Schaffen nachhaltig. Die Eindrücke des urwüchsigen Bauerntums und der russischen Volkskunst schlagen sich fortan in der kraftvollen und volksnahen Gestaltungsweise seiner Skulpturen nieder. Daneben entstehen in diesen Jahren grafische Illustrationszyklen zu eigenen Dramen. 1910 lässt Barlach sich in Güstrow (Mecklenburg) nieder. 1917 findet Barlachs erste Ausstellung bei Paul Cassirer in Berlin statt, 1919 wird er als Ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Künste zu Berlin aufgenommen. In den folgenden Jahren entstehen zahlreiche Holzschnitte, u.a. zu Goethes "Walpurgisnacht". 1928 erscheint Barlachs Autobiografie "Ein selbsterzähltes Leben". Eine umfangreiche Ausstellung seiner plastischen und grafischen Arbeiten ist 1930 in der Preußischen Akademie der Künste in Berlin zu sehen. 1933 wird dem Künstler der Orden Pour le Mérite verliehen. Noch 1935 vollendet Barlach den "Fries der Lauschenden" im Auftrag von Hermann F. Reemtsma und entwirft ein Grabmal für Theodor Däubler. Zeichnungen, die bereits 1922 entstanden sind, gelten als Belege für die lange Zeitspanne, innerhalb derer sich Ernst Barlach mit den Figuren zum Fries der Lauschenden beschäftigt hat. Im Werkverzeichnis von Laur ist ein Werkmodell in Gips dokumentiert, das bereits 1934 entstanden ist, sowie eine Ausführung in Holz von 1935. Die an mittelalterliche Portalplastiken erinnernden Gestalten im Fries der Lauschenden sind in ihrer figürlichen Durcharbeitung bewusst auf das elementare Formengut beschränkt, um den Ausdruck ganz auf das Gesicht als Träger der sinnlichen Wahrnehmung zu legen. Ursprünglich für das nicht realisierte Beethoven-Denkmal entworfen, arbeitete Barlach den Fries der Lauschenden zu einer eigenständigen Komposition um. In den kommenden Jahren wird Ernst Barlach von den Nationalsozialisten verfemt. 1937 werden seine Werke aus Museen, Kirchen und von öffentlichen Plätzen systematisch entfernt. Heute gilt Ernst Barlach als einer der bedeutendsten Bildhauer der Klassischen Moderne. Hervorragende Beispiele seiner expressionistischen Holz- und Bronzefiguren sind im Güstrower Dom, in der Marburger Elisabethkirche und in der Nationalgalerie Berlin zu sehen. Sein Wohn- und Atelierhaus in Güstrow ist heute als Museum zugänglich. [KD].

Auction archive: Lot number 91
Auction:
Datum:
8 Dec 2012
Auction house:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Germany
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
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