Eaux-fortes originales de Marc Chagall [Tomes] I [et] II. Paris, Tériade 1956. Mit 105 Radierungen. Mit den Text-Doppelblättern lose in Originalumschlägen, -chemisen und -schubern.
Eins von 275 Exemplaren, daneben erschienen 20 Exemplare »hors commerce« und 100 Suitenausgaben. – Auf »papier Montval«. – Der Auflagenvermerk im ersten Band vom Künstler signiert. – Vollständiges Exemplar von Chagalls, nach eigenen Aussagen, reifstem graphischen Werk. – Die Radierungen entstanden bereits 1931–1939 und wurden nach einer langen, durch den Tod des ursprünglichen Verlegers Amboise Vollard und den Kriegsausbruch bedingten, Unterbrechung erst 1952–1956 vollendet. Von mancher Radierung sind bis zu zwölf Zustandsdrucke bekannt. Chagalls unorthodoxe Bibelauffassung »ist weder jüdisch noch christlich und macht den Dogmatikern beider Religionen bis heute zu schaffen. Die Blätter des Künstler-Poeten Chagall sind in ihrem religiös-poetischen Gehalt weniger von einer dogmatischen Warte als menschlich zu verstehen und ästhetisch zu beurteilen. Im Vorfeld der Entstehung dieser radierten Bibel reiste der Künstler nach Palästina und Holland, um, wenn auch wie nebenbei, die biblische Landschaft kennenzulernen und um Rembrandt zu studieren, für Chagall zwei Voraussetzungen, um ans Werk zu gehen« (B. Roland. In: Marc Chagall Die Bibel. Ausstellungskatalog Genf 1990). – »Den Kenner der Geschichte der Bibelillustrationen erstaunt, wie es Chagall angesichts der prägenden Kraft ikonographischer Vorbilder gelungen ist, seinen biblischen Gestalten eine so differenzierte Ausdruckskraft zu imaginieren. Das hat einmal mit der technischen Virtuosität zu tun, die er sich vor allem mit den ›Toten Seelen‹ und den ›Fabeln‹ bis dahin erworben hatte […] aber vor allem bedingt dadurch, daß er den biblischen Texten respektvoll begegnet und holzschnittartige Interpretationen meidet. In der Bibel ist David ebenso König wie Ehebrecher oder er wird von der Trübsal heimgesucht« (Kat. Hannover, S. 167). – Tadellos schönes Exemplar einer der großartigsten illustrierten Bibeleditionen.
45,5 : 34,5 cm. Je zwei Radierungen mit einem Doppelblatt Text. Dazu die leeren Doppelblätter am Anfang und Ende, je ein Doppelblatt mit dem Titel und am Ende zwei Doppelblätter mit dem Verzeichnis der Radierungen und dem Druckvermerk.
Cramer 29. – Monod 1532. – Rauch 148. – Garvey 53. – Ausstellungskatalog Sprengel-Museum Hannover 276–380
Eaux-fortes originales de Marc Chagall [Tomes] I [et] II. Paris, Tériade 1956. Mit 105 Radierungen. Mit den Text-Doppelblättern lose in Originalumschlägen, -chemisen und -schubern.
Eins von 275 Exemplaren, daneben erschienen 20 Exemplare »hors commerce« und 100 Suitenausgaben. – Auf »papier Montval«. – Der Auflagenvermerk im ersten Band vom Künstler signiert. – Vollständiges Exemplar von Chagalls, nach eigenen Aussagen, reifstem graphischen Werk. – Die Radierungen entstanden bereits 1931–1939 und wurden nach einer langen, durch den Tod des ursprünglichen Verlegers Amboise Vollard und den Kriegsausbruch bedingten, Unterbrechung erst 1952–1956 vollendet. Von mancher Radierung sind bis zu zwölf Zustandsdrucke bekannt. Chagalls unorthodoxe Bibelauffassung »ist weder jüdisch noch christlich und macht den Dogmatikern beider Religionen bis heute zu schaffen. Die Blätter des Künstler-Poeten Chagall sind in ihrem religiös-poetischen Gehalt weniger von einer dogmatischen Warte als menschlich zu verstehen und ästhetisch zu beurteilen. Im Vorfeld der Entstehung dieser radierten Bibel reiste der Künstler nach Palästina und Holland, um, wenn auch wie nebenbei, die biblische Landschaft kennenzulernen und um Rembrandt zu studieren, für Chagall zwei Voraussetzungen, um ans Werk zu gehen« (B. Roland. In: Marc Chagall Die Bibel. Ausstellungskatalog Genf 1990). – »Den Kenner der Geschichte der Bibelillustrationen erstaunt, wie es Chagall angesichts der prägenden Kraft ikonographischer Vorbilder gelungen ist, seinen biblischen Gestalten eine so differenzierte Ausdruckskraft zu imaginieren. Das hat einmal mit der technischen Virtuosität zu tun, die er sich vor allem mit den ›Toten Seelen‹ und den ›Fabeln‹ bis dahin erworben hatte […] aber vor allem bedingt dadurch, daß er den biblischen Texten respektvoll begegnet und holzschnittartige Interpretationen meidet. In der Bibel ist David ebenso König wie Ehebrecher oder er wird von der Trübsal heimgesucht« (Kat. Hannover, S. 167). – Tadellos schönes Exemplar einer der großartigsten illustrierten Bibeleditionen.
45,5 : 34,5 cm. Je zwei Radierungen mit einem Doppelblatt Text. Dazu die leeren Doppelblätter am Anfang und Ende, je ein Doppelblatt mit dem Titel und am Ende zwei Doppelblätter mit dem Verzeichnis der Radierungen und dem Druckvermerk.
Cramer 29. – Monod 1532. – Rauch 148. – Garvey 53. – Ausstellungskatalog Sprengel-Museum Hannover 276–380
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