Beschreibung:

Elegante Gesellschaft an einer felsigen Küste, Öl auf Leinwand, 137,5 x 181 cm, gerahmt Provenienz: vermutlich Leopold. I, Großherzog der Toskana (laut Klebezettel auf der Rückseite); Cavaliere Giovanni Cristiano Miller (laut Klebezettel auf der Rückseite); Teresa Bini oder Paini, Rom (laut Klebezettel auf der Rückseite); europäische Privatsammlung. Das vorliegende Gemälde beruht auf einer Komposition Claude Joseph Vernets. Eine Fassung mit unwesentlichen Veränderungen befindet sich im Prado in Madrid (59 x 109 cm), weitere in der Eremitage in St. Petersburg (60 x 111 cm) und in der Sammlung G. Windham (63,5 x 110,4 cm). Das Vorhandensein mehrere Versionen derselben Komposition zeugt vom Erfolg der Bilderfindungen Vernets. Seinen Auftraggebern war daran gelegen, Beispiele des neuen Landschaftsgenres zu besitzen, das der Künstler während seines Aufenthalts in Italien (1734–1753) entwickelt hatte und das Emilie Beck als „bildnerische Umsetzung der beim Anblick einer Landschaft ausgelösten Empfindungen“ beschrieben hat. Ein nur zum Teil lesbarer Klebezettel auf der Rückseite des Keilrahmens enthält interessante Hinweise auf die Provenienz und Sammlungsgeschichte des Gemäldes. Die Beschriftung verweist auf eine mögliche erste gemeinsame Anbringung zusammen mit einer weiteren Ansicht von Neapel in der „Galleria del Gran Ducha in Firenze“ Leopolds (1765–1790), der als wichtiger Kunstförderer bekannt war. Laut Aufkleber ging das Gemälde in den Besitz eines Barons und sodann in jenen des Cavaliere Giovanni Cristiano Miller über. In der Folge gelangte es in den Besitz von Teresa Bini oder Paini (?), die ganz in der Nähe von Miller an der Spanischen Treppe in Rom lebte. Miller bewohnte das „palazzino“ der Mignanelli in der Via Gregoriana in Rom und stand im Dienst der Großherzöge der Toskana (zuerst diente er unter Franz Stefan, dann unter Leopold), wo er mit Verwaltungsaufgaben betraut war. Er war 1773 nach Rom gekommen, wo er bis 1787 unter Papst Pius VI. als Finanzinspektor tätig war.