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Auction archive: Lot number 1619

Elias Friedrich Küchlin. 1759 - 1836. Maler in Memmingen.

Auktionskatalog Nr. 124, April 2015
16 Apr 2015 - 18 Apr 2015
Opening
€3,800
ca. US$4,096
Price realised:
€8,000
ca. US$8,623
Auction archive: Lot number 1619

Elias Friedrich Küchlin. 1759 - 1836. Maler in Memmingen.

Auktionskatalog Nr. 124, April 2015
16 Apr 2015 - 18 Apr 2015
Opening
€3,800
ca. US$4,096
Price realised:
€8,000
ca. US$8,623
Beschreibung:

Elias Friedrich Küchlin. 1759 - 1836. Maler in Memmingen. Sign. Schützenscheibe, bez. '1787 Gerechtigkeit u. Völker-Liebe, beseelt der hohen edle Triebe'. Begegnung Katharinas II. mit Joseph II. Öl/Holz. Ø 98 cm.Das politische Großereignis des Jahres 1787 war das Krimtreffen der russischen Kaiserin Katharina II. (reg. 1762-1796) mit ihrem Amtskollegen, dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Joseph II. (reg. 1765-1790). Die in der linken Bildhälfte der Schützenscheibe dargestellte Begegnung der Monarchen in Begleitung ihrer Hofdamen und Kavaliere findet vor einer Meeresbucht statt, in der mehrere Kriegsschiffe der russisch-kaiserlichen Armee vor Anker liegen. In der rechten Bildhälfte sitzen zwei entmutigte Osmanen auf dem Boden. Über dem hinter ihnen gezeigten morgenländischen Seepalast erheben sich dunkle Wolken, die im Begriff sind, den Halbmond zu verdunkeln. Umgekehrt erhebt sich am Horizont hinter den beiden Majestäten strahlend die abendländische Sonne.Seit 1782 bedrängte Katharinas neuer Günstling Potemkin die Zarin, die Krim zu besetzen. Sie gewährte ihm nach anfänglichem Zögern eine militärische Aktion auf der Halbinsel, die Potemkin selbst anführte - ohne jedoch größeres Blutvergießen riskieren zu müssen. Vor allem, weil der Sultan einen Kriegseintritt Österreichs fürchtete, und das Osmanische Reich insgesamt zu schwach war, trat er die Krim an die Zarin ab. Unmittelbar nach der formalen Anerkennung der Annexion am 8. Januar 1784 begann Potemkin mit dem Ausbau mehrerer Städte und des Kriegshafens in Sewastopol, den der Bildhintergrund zeigt. In einer prunkvollen Reise, zu deren Zweck vermutlich die später sprichwörtlich gewordenen 'Potemkinschen Dörfer' errichtet wurden, begab sich die Kaiserin mit ihrem Hofstaat und mehreren ausländischen Gesandten 1787 selbst auf die Krim, um sich dort mit dem inkognito angereisten Kaiser Joseph II. über einen gemeinsamen Krieg gegen das Osmanische Reich zu beraten. Während Katharina II. ein relativ bescheidenes, lediglich mit Nerzpelz besetztes, vorne geschlitztes rosafarbenes Reisekleid mit smaragdgrünem Unterrock trägt, erscheint der Kaiser auf dem Gemälde in Uniform. Auf seiner Brust trägt er den königlich ungarischen St. Stephans-Orden, den seine Mutter, Kaiserin Maria Theresia (1717-1780), anlässlich seiner Krönung zum römischen König am 5. Mai 1764 gestiftet hatte und dessen Großmeister Joseph II. war. Ungeklärt musste bisher bleiben, zu welchem Anlass die Schützenscheibe Verwendung fand. Die Deutung der im unteren Teil der Scheibe dargestellten Wappen, von denen in einem Motive des Ottobeurer Klosterwappens vorkommen, sowie die Auflösung der Monogramme I. C. v. H. gt. W. und I. St. könnten zur weiteren Klärung beitragen. Eine Schießstätte wird in Memmingen erstmals 1466 erwähnt. Ihre Gebäude wurden 1632 von kaiserlichen Truppen niedergebrannt. Erst 1653 erfolgte ein Wiederaufbau; 1706 wurde das Haus zur Büchsenwirtschaft umgebaut und nach einem Brand 1839 wiedererrichtet (freundlicher Hinweis des Memminger Stadtarchives)

Auction archive: Lot number 1619
Auction:
Datum:
16 Apr 2015 - 18 Apr 2015
Auction house:
Auktionshaus Michael Zeller
Bindergasse 7
88131 Lindau
Germany
art@zeller.de
+49 (0)8382 93020
+49 (0)8382 26535
Beschreibung:

Elias Friedrich Küchlin. 1759 - 1836. Maler in Memmingen. Sign. Schützenscheibe, bez. '1787 Gerechtigkeit u. Völker-Liebe, beseelt der hohen edle Triebe'. Begegnung Katharinas II. mit Joseph II. Öl/Holz. Ø 98 cm.Das politische Großereignis des Jahres 1787 war das Krimtreffen der russischen Kaiserin Katharina II. (reg. 1762-1796) mit ihrem Amtskollegen, dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, Joseph II. (reg. 1765-1790). Die in der linken Bildhälfte der Schützenscheibe dargestellte Begegnung der Monarchen in Begleitung ihrer Hofdamen und Kavaliere findet vor einer Meeresbucht statt, in der mehrere Kriegsschiffe der russisch-kaiserlichen Armee vor Anker liegen. In der rechten Bildhälfte sitzen zwei entmutigte Osmanen auf dem Boden. Über dem hinter ihnen gezeigten morgenländischen Seepalast erheben sich dunkle Wolken, die im Begriff sind, den Halbmond zu verdunkeln. Umgekehrt erhebt sich am Horizont hinter den beiden Majestäten strahlend die abendländische Sonne.Seit 1782 bedrängte Katharinas neuer Günstling Potemkin die Zarin, die Krim zu besetzen. Sie gewährte ihm nach anfänglichem Zögern eine militärische Aktion auf der Halbinsel, die Potemkin selbst anführte - ohne jedoch größeres Blutvergießen riskieren zu müssen. Vor allem, weil der Sultan einen Kriegseintritt Österreichs fürchtete, und das Osmanische Reich insgesamt zu schwach war, trat er die Krim an die Zarin ab. Unmittelbar nach der formalen Anerkennung der Annexion am 8. Januar 1784 begann Potemkin mit dem Ausbau mehrerer Städte und des Kriegshafens in Sewastopol, den der Bildhintergrund zeigt. In einer prunkvollen Reise, zu deren Zweck vermutlich die später sprichwörtlich gewordenen 'Potemkinschen Dörfer' errichtet wurden, begab sich die Kaiserin mit ihrem Hofstaat und mehreren ausländischen Gesandten 1787 selbst auf die Krim, um sich dort mit dem inkognito angereisten Kaiser Joseph II. über einen gemeinsamen Krieg gegen das Osmanische Reich zu beraten. Während Katharina II. ein relativ bescheidenes, lediglich mit Nerzpelz besetztes, vorne geschlitztes rosafarbenes Reisekleid mit smaragdgrünem Unterrock trägt, erscheint der Kaiser auf dem Gemälde in Uniform. Auf seiner Brust trägt er den königlich ungarischen St. Stephans-Orden, den seine Mutter, Kaiserin Maria Theresia (1717-1780), anlässlich seiner Krönung zum römischen König am 5. Mai 1764 gestiftet hatte und dessen Großmeister Joseph II. war. Ungeklärt musste bisher bleiben, zu welchem Anlass die Schützenscheibe Verwendung fand. Die Deutung der im unteren Teil der Scheibe dargestellten Wappen, von denen in einem Motive des Ottobeurer Klosterwappens vorkommen, sowie die Auflösung der Monogramme I. C. v. H. gt. W. und I. St. könnten zur weiteren Klärung beitragen. Eine Schießstätte wird in Memmingen erstmals 1466 erwähnt. Ihre Gebäude wurden 1632 von kaiserlichen Truppen niedergebrannt. Erst 1653 erfolgte ein Wiederaufbau; 1706 wurde das Haus zur Büchsenwirtschaft umgebaut und nach einem Brand 1839 wiedererrichtet (freundlicher Hinweis des Memminger Stadtarchives)

Auction archive: Lot number 1619
Auction:
Datum:
16 Apr 2015 - 18 Apr 2015
Auction house:
Auktionshaus Michael Zeller
Bindergasse 7
88131 Lindau
Germany
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+49 (0)8382 93020
+49 (0)8382 26535
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