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Auction archive: Lot number 51

Ernst Mollenhauer (1892 Tapiau/Ostpreußen - 1963 Düsseldorf)

ALTE KUNST | MODERNE KUNST
28 May 2022, 17:00
Reserve
€5,500
ca. US$5,792
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 51

Ernst Mollenhauer (1892 Tapiau/Ostpreußen - 1963 Düsseldorf)

ALTE KUNST | MODERNE KUNST
28 May 2022, 17:00
Reserve
€5,500
ca. US$5,792
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Ernst Mollenhauer (1892 Tapiau/Ostpreußen - 1963 Düsseldorf)
Friesenhäuser auf Sylt mit Gartenpforte, Öl auf Leinwand, 66 cm x 80 cm, signiert, 57 datiert, partiell Farbabplatzer, partiell leicht craqueliert, Provenienz: Galerie Boisserée (verso Galerieetikett). "Die Farbenpracht ist unvergleichlich, wenn der Osthimmel das Feuerwerk des westlichen widerspiegelt." - Thomas Mann über Nidden Mit Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg, in dem Ernst Mollenhauer selbst als Soldat dienen musste, studierte der Künstler an der Kunstakademie Königsberg. Der im ostpreußischen Tapiau geborene Mollenhauer wurde vom weltbekannten Maler Lovis Corinth ebenfalls aus Tapiau stammend und ein Freund seines Vaters, gefördert. Während seiner ersten Schaffenszeit beteiligte sich Mollenhauer an der Gründung einer Künstlervereinigung. Er lernte in diesen Jahren nicht nur weitere große Künstlerkollegen wie Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff kennen, sondern auch seine Frau. Sie war die Tochter Hermann Blodes, in dessen Gasthof zahlreiche Künstler eine Herberge fanden und die Künstlerkolonie Nidden entstand. Es sollte ein Ort für den künstlerischen Austausch sein, der auch Freundschaften unter den Kollegen hervorbrachte. Unter den Anordnungen des Deutschen Reiches erklärte man jedoch auch sein Werk als "entartet" und verbot dem Künstler das Malen und Ausstellen. Den Großteil seines künstlerischen Schaffens sollte den Krieg nicht überdauern. So finden sich in Ausstellungen hauptsächlich Werke des Künstlers die nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind. Nach Mollenhauers Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft in Dänemark und einem britischen Lager in Schleswig-Holstein baute er sich 1946 in Kaarst bei Düsseldorf eine neue Existenz auf. Er bezog ein Atelier im Künstlerhaus in Düsseldorf, später ein zweites auf Sylt. Aus eben dieser Zeit stammt unser auf 1957 datiertes Ölgemälde. Der grobe Pinselstich und die satten Farben lassen den Einfluss der genannten Künstlerkollegen und des Expressionismus deutlich erkennen. Sylt scheint ein Ort für den Künstler gewesen zu sein, an dem er nach langen Kriegsjahren die Ruhe fand sich vor die Häuser zu setzen und das was er selbst sah auf die Leinwand zu übertragen. Ein dunkel gefärbter Himmel, unter ihm stehen einige Häuser mit Reetdächern, die typisch für die Sylter Deiche sind. Der Platz des Künstlers, wie auch der des Betrachters befindet sich direkt vor der Mauer, dessen weißes Törchen geschlossen ist und die Gärten von der Straße trennt. In harmonischen Farbflächen fügt sich das Sujet des Malers zusammen. Ein Ort der Ruhe entsteht. Absolut nachvollziehbar, dass sich der Künstler hier wohlgefühlt haben muss, um auf Sylt und in Düsseldorf bis zum Lebensende arbeiten zu können. Von Düsseldorf aus ist es nicht weit bis zur Kölner Galerie Boisserée, die eine hervorragende Provenienz bietet. Zumal unser Gemälde aus einer beeindruckenden nordrheinwestfälischen Privatsammlung in unserem Hause eingeliefert wurde.

Ernst Mollenhauer (1892 Tapiau/East Prussia - 1963 Düsseldorf)
Frisian houses on Sylt with garden gate, oil on canvas, 66 cm x 80 cm, signed, 57 dated, partially paint chipping, partially slightly craquelated, provenance: Galerie Boisserée (verso gallery label). "The splendour of colour is incomparable when the eastern sky reflects the fireworks of the western." - Thomas Mann about Nidden
Interrupted by the First World War, in which Ernst Mollenhauer himself had to serve as a soldier, the artist studied at the Königsberg Art Academy. Born in Tapiau in East Prussia, Mollenhauer was encouraged by the world-famous painter Lovis Corinth also from Tapiau and a friend of his father. During his early creative years, Mollenhauer participated in the founding of an artists' association. During these years, he not only met other great fellow artists such as Max Pechstein and Karl Schmidt-Rottluff but also his wife. She was the daughter of Hermann Blode, in whose inn numerous artists found a place to stay and the artists' colony of Nidden came into being. It was supposed to be a place for artistic exchange, which also produced friendships among colleagues. Under the orders of the German Reich, however, his work was also declared "degenerate" and the artist was banned from painting and exhibiting. The majority of his artistic work was not to survive the war. As a result, exhibitions mainly feature works by the artist that were created after the Second World War. After Mollenhauer's release from captivity in Denmark and a British camp in Schleswig-Holstein, he built up a new existence in Kaarst near Düsseldorf in 1946. He moved into a studio in the Künstlerhaus in Düsseldorf, later a second one on Sylt. Our oil painting, dated 1957, dates from this period. The coarse brushstroke and the rich colours clearly reveal the influence of the aforementioned fellow artists and Expressionism. Sylt seems to have been a place for the artist where, after long years of war, he found the peace to sit down in front of the houses and transfer what he saw himself onto canvas. A darkly coloured sky, below it a few houses with thatched roofs, typical of the Sylt dikes. The artist's place, as well as that of the viewer, is directly in front of the wall, whose white gate is closed and separates the gardens from the street. The painter's subject comes together in harmonious areas of colour. A place of tranquillity emerges. It is absolutely understandable that the artist must have felt at home here to be able to work on Sylt and in Düsseldorf until the end of his life. From Düsseldorf it is not far to the Boisserée Gallery in Cologne, which offers an excellent provenance. Especially since our painting was consigned to our house from an impressive private collection in North Rhine-Westphalia.

Auction archive: Lot number 51
Auction:
Datum:
28 May 2022, 17:00
Auction house:
WETTMANN Kunstauktionen
Bredeneyer Straße 119-121
45133 Essen
Germany
info@wettmann.com
+49 (0)201 85785190
+49 (0)208 4391735
Beschreibung:

Ernst Mollenhauer (1892 Tapiau/Ostpreußen - 1963 Düsseldorf)
Friesenhäuser auf Sylt mit Gartenpforte, Öl auf Leinwand, 66 cm x 80 cm, signiert, 57 datiert, partiell Farbabplatzer, partiell leicht craqueliert, Provenienz: Galerie Boisserée (verso Galerieetikett). "Die Farbenpracht ist unvergleichlich, wenn der Osthimmel das Feuerwerk des westlichen widerspiegelt." - Thomas Mann über Nidden Mit Unterbrechung durch den Ersten Weltkrieg, in dem Ernst Mollenhauer selbst als Soldat dienen musste, studierte der Künstler an der Kunstakademie Königsberg. Der im ostpreußischen Tapiau geborene Mollenhauer wurde vom weltbekannten Maler Lovis Corinth ebenfalls aus Tapiau stammend und ein Freund seines Vaters, gefördert. Während seiner ersten Schaffenszeit beteiligte sich Mollenhauer an der Gründung einer Künstlervereinigung. Er lernte in diesen Jahren nicht nur weitere große Künstlerkollegen wie Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff kennen, sondern auch seine Frau. Sie war die Tochter Hermann Blodes, in dessen Gasthof zahlreiche Künstler eine Herberge fanden und die Künstlerkolonie Nidden entstand. Es sollte ein Ort für den künstlerischen Austausch sein, der auch Freundschaften unter den Kollegen hervorbrachte. Unter den Anordnungen des Deutschen Reiches erklärte man jedoch auch sein Werk als "entartet" und verbot dem Künstler das Malen und Ausstellen. Den Großteil seines künstlerischen Schaffens sollte den Krieg nicht überdauern. So finden sich in Ausstellungen hauptsächlich Werke des Künstlers die nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind. Nach Mollenhauers Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft in Dänemark und einem britischen Lager in Schleswig-Holstein baute er sich 1946 in Kaarst bei Düsseldorf eine neue Existenz auf. Er bezog ein Atelier im Künstlerhaus in Düsseldorf, später ein zweites auf Sylt. Aus eben dieser Zeit stammt unser auf 1957 datiertes Ölgemälde. Der grobe Pinselstich und die satten Farben lassen den Einfluss der genannten Künstlerkollegen und des Expressionismus deutlich erkennen. Sylt scheint ein Ort für den Künstler gewesen zu sein, an dem er nach langen Kriegsjahren die Ruhe fand sich vor die Häuser zu setzen und das was er selbst sah auf die Leinwand zu übertragen. Ein dunkel gefärbter Himmel, unter ihm stehen einige Häuser mit Reetdächern, die typisch für die Sylter Deiche sind. Der Platz des Künstlers, wie auch der des Betrachters befindet sich direkt vor der Mauer, dessen weißes Törchen geschlossen ist und die Gärten von der Straße trennt. In harmonischen Farbflächen fügt sich das Sujet des Malers zusammen. Ein Ort der Ruhe entsteht. Absolut nachvollziehbar, dass sich der Künstler hier wohlgefühlt haben muss, um auf Sylt und in Düsseldorf bis zum Lebensende arbeiten zu können. Von Düsseldorf aus ist es nicht weit bis zur Kölner Galerie Boisserée, die eine hervorragende Provenienz bietet. Zumal unser Gemälde aus einer beeindruckenden nordrheinwestfälischen Privatsammlung in unserem Hause eingeliefert wurde.

Ernst Mollenhauer (1892 Tapiau/East Prussia - 1963 Düsseldorf)
Frisian houses on Sylt with garden gate, oil on canvas, 66 cm x 80 cm, signed, 57 dated, partially paint chipping, partially slightly craquelated, provenance: Galerie Boisserée (verso gallery label). "The splendour of colour is incomparable when the eastern sky reflects the fireworks of the western." - Thomas Mann about Nidden
Interrupted by the First World War, in which Ernst Mollenhauer himself had to serve as a soldier, the artist studied at the Königsberg Art Academy. Born in Tapiau in East Prussia, Mollenhauer was encouraged by the world-famous painter Lovis Corinth also from Tapiau and a friend of his father. During his early creative years, Mollenhauer participated in the founding of an artists' association. During these years, he not only met other great fellow artists such as Max Pechstein and Karl Schmidt-Rottluff but also his wife. She was the daughter of Hermann Blode, in whose inn numerous artists found a place to stay and the artists' colony of Nidden came into being. It was supposed to be a place for artistic exchange, which also produced friendships among colleagues. Under the orders of the German Reich, however, his work was also declared "degenerate" and the artist was banned from painting and exhibiting. The majority of his artistic work was not to survive the war. As a result, exhibitions mainly feature works by the artist that were created after the Second World War. After Mollenhauer's release from captivity in Denmark and a British camp in Schleswig-Holstein, he built up a new existence in Kaarst near Düsseldorf in 1946. He moved into a studio in the Künstlerhaus in Düsseldorf, later a second one on Sylt. Our oil painting, dated 1957, dates from this period. The coarse brushstroke and the rich colours clearly reveal the influence of the aforementioned fellow artists and Expressionism. Sylt seems to have been a place for the artist where, after long years of war, he found the peace to sit down in front of the houses and transfer what he saw himself onto canvas. A darkly coloured sky, below it a few houses with thatched roofs, typical of the Sylt dikes. The artist's place, as well as that of the viewer, is directly in front of the wall, whose white gate is closed and separates the gardens from the street. The painter's subject comes together in harmonious areas of colour. A place of tranquillity emerges. It is absolutely understandable that the artist must have felt at home here to be able to work on Sylt and in Düsseldorf until the end of his life. From Düsseldorf it is not far to the Boisserée Gallery in Cologne, which offers an excellent provenance. Especially since our painting was consigned to our house from an impressive private collection in North Rhine-Westphalia.

Auction archive: Lot number 51
Auction:
Datum:
28 May 2022, 17:00
Auction house:
WETTMANN Kunstauktionen
Bredeneyer Straße 119-121
45133 Essen
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+49 (0)201 85785190
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