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Auction archive: Lot number 8084

Floch, Josef Rikla sitzend

Estimate
€5,000
ca. US$5,368
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 8084

Floch, Josef Rikla sitzend

Estimate
€5,000
ca. US$5,368
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Rikla sitzend Öl auf Leinwand. Um 1932/33. 61 x 38 cm. Unten rechts mit Pinsel in Dunkelbraun signiert "Floch". Die junge Frau sitzt allein in einem leeren Raum. Es ist eines der charakteristischen, stillen Gemälde aus Josef Flochs Pariser Zeit. Die gestreckte, überlange Figur ist flächig gezeichnet, mit den für diese Schaffensphase charakteristischen, teils verschwommenen und teils subtil linear gezeichneten Konturen. Der Bildhintergrund ist in übereinanderliegenden, nicht immer ganz deckenden Schichten gespachtelt und bleibt ein undefinierbar weiter Raum, mit den bloß angedeuteten Tisch- oder Stuhlbeinen rechts im Hintergrund. Die kühle Farbgebung ist ausgewogen, dunkle und helle Flächen sind fein gegeneinander ausbalanciert. Die Gesichtszüge bleiben verschwommen. Die dunklen, beinahe pupillenlosen Augen blicken nach rechts unten und unterstreichen den träumerischen Ausdruck der Dargestellten. Es geht Floch sicher nicht um ein Porträt Riklas, sondern um etwas Atmosphärisches. In den Jahren 1932/33 entstehen zwei weitere Rikla-Gemälde Flochs, vgl. Pallauf Nr. 220 "Rikla beim offenen Fenster" und, in Ausdruck und Haltung noch ähnlicher, Pallauf Nr. 221 "Rikla sitzend". Wie meist in Flochs Werk, so steht auch in den Rikla-Gemälden die menschliche Figur im Mittelpunkt. Sie bildet mit ihrer Umgebung, dem Innenraum, eine dichte Einheit. Die Dargestellte scheint in Gedanken versunken, voller Einsamkeit und Melancholie. Flochs Hauptaugenmerk liegt darauf, die Stimmung darzustellen. 1925 notiert der Künstler im Tagebuch: „Das Figurale ist es vor allem, das langsame daran. Entwicklung entscheidet. Höchste reinste Form. Ausdruck, der davon hervorwächst. Einfachste Farbe, der Raum gibt klare einfachste Zeichnung, die flächenhaft bleibt und einen völligen, in sich geschlossenen ruhigen Rhythmus gibt. Form: Geisterlebnis“ (zit. nach: Karl Pallauf, Josef Floch, Leben und Werk 1894-1977, Wien 2000, S. 45). Josef Floch, jüdischer Herkunft, studiert 1913 bis 1918 bei Rudolf Bacher Franz Rumpler und Hans Tichy an der Wiener Akademie der Bildenden Künste. Studienreisen führen ihn nach Ägypten und Palästina, aber auch in die Niederlande, wo er Rembrandts und Vermeers Werke studiert. Sein Schaffen ist beeinflusst von Cézanne, Gauguin und Hans von Marées 1919 bis 1938 ist Floch, bald ein bedeutender Träger der österreichischen Moderne, Mitglied des Hagenbundes und beteiligt sich an dessen Ausstellungen. 1925 zieht er nach Paris; unterstützt von seinem Freund Willy Eisenschitz fasst er bald Fuß, er bewegt sich im Umfeld von Jacques Lipchitz Chaim Soutine und Balthus. In Frankreich entstehen seine typischen, stillen Figurenbilder. Floch stellt erfolgreich im Salon d’Automne, im Salon des Tuileries und 1929 in der berühmten Galerie von Berthe Weill aus. Dennoch sieht er sich bald aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen, sich in den USA neue Absatzmärkte zu erschließen. 1941 emigriert er schließlich mit seiner Familie nach New York. Floch etabliert sich schnell in der amerikanischen Kunstszene, behält aber noch bis 1968 sein Atelier in Paris. 1972 zeigt die Österreichische Galerie in Wien eine umfangreiche Retrospektive. Das Gemälde wird unter der Nummer Nr.220 A "Rikla sitzend (Studie für Nr. 220)" in das Werkverzeichnis aufgenommen. Wir danken Herrn Karl Pallauf für seine freundlichen Hinweise. Provenienz: Privatbesitz Sachsen

Auction archive: Lot number 8084
Auction:
Datum:
28 Nov 2015
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

Rikla sitzend Öl auf Leinwand. Um 1932/33. 61 x 38 cm. Unten rechts mit Pinsel in Dunkelbraun signiert "Floch". Die junge Frau sitzt allein in einem leeren Raum. Es ist eines der charakteristischen, stillen Gemälde aus Josef Flochs Pariser Zeit. Die gestreckte, überlange Figur ist flächig gezeichnet, mit den für diese Schaffensphase charakteristischen, teils verschwommenen und teils subtil linear gezeichneten Konturen. Der Bildhintergrund ist in übereinanderliegenden, nicht immer ganz deckenden Schichten gespachtelt und bleibt ein undefinierbar weiter Raum, mit den bloß angedeuteten Tisch- oder Stuhlbeinen rechts im Hintergrund. Die kühle Farbgebung ist ausgewogen, dunkle und helle Flächen sind fein gegeneinander ausbalanciert. Die Gesichtszüge bleiben verschwommen. Die dunklen, beinahe pupillenlosen Augen blicken nach rechts unten und unterstreichen den träumerischen Ausdruck der Dargestellten. Es geht Floch sicher nicht um ein Porträt Riklas, sondern um etwas Atmosphärisches. In den Jahren 1932/33 entstehen zwei weitere Rikla-Gemälde Flochs, vgl. Pallauf Nr. 220 "Rikla beim offenen Fenster" und, in Ausdruck und Haltung noch ähnlicher, Pallauf Nr. 221 "Rikla sitzend". Wie meist in Flochs Werk, so steht auch in den Rikla-Gemälden die menschliche Figur im Mittelpunkt. Sie bildet mit ihrer Umgebung, dem Innenraum, eine dichte Einheit. Die Dargestellte scheint in Gedanken versunken, voller Einsamkeit und Melancholie. Flochs Hauptaugenmerk liegt darauf, die Stimmung darzustellen. 1925 notiert der Künstler im Tagebuch: „Das Figurale ist es vor allem, das langsame daran. Entwicklung entscheidet. Höchste reinste Form. Ausdruck, der davon hervorwächst. Einfachste Farbe, der Raum gibt klare einfachste Zeichnung, die flächenhaft bleibt und einen völligen, in sich geschlossenen ruhigen Rhythmus gibt. Form: Geisterlebnis“ (zit. nach: Karl Pallauf, Josef Floch, Leben und Werk 1894-1977, Wien 2000, S. 45). Josef Floch, jüdischer Herkunft, studiert 1913 bis 1918 bei Rudolf Bacher Franz Rumpler und Hans Tichy an der Wiener Akademie der Bildenden Künste. Studienreisen führen ihn nach Ägypten und Palästina, aber auch in die Niederlande, wo er Rembrandts und Vermeers Werke studiert. Sein Schaffen ist beeinflusst von Cézanne, Gauguin und Hans von Marées 1919 bis 1938 ist Floch, bald ein bedeutender Träger der österreichischen Moderne, Mitglied des Hagenbundes und beteiligt sich an dessen Ausstellungen. 1925 zieht er nach Paris; unterstützt von seinem Freund Willy Eisenschitz fasst er bald Fuß, er bewegt sich im Umfeld von Jacques Lipchitz Chaim Soutine und Balthus. In Frankreich entstehen seine typischen, stillen Figurenbilder. Floch stellt erfolgreich im Salon d’Automne, im Salon des Tuileries und 1929 in der berühmten Galerie von Berthe Weill aus. Dennoch sieht er sich bald aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen, sich in den USA neue Absatzmärkte zu erschließen. 1941 emigriert er schließlich mit seiner Familie nach New York. Floch etabliert sich schnell in der amerikanischen Kunstszene, behält aber noch bis 1968 sein Atelier in Paris. 1972 zeigt die Österreichische Galerie in Wien eine umfangreiche Retrospektive. Das Gemälde wird unter der Nummer Nr.220 A "Rikla sitzend (Studie für Nr. 220)" in das Werkverzeichnis aufgenommen. Wir danken Herrn Karl Pallauf für seine freundlichen Hinweise. Provenienz: Privatbesitz Sachsen

Auction archive: Lot number 8084
Auction:
Datum:
28 Nov 2015
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
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