ANBETUNG DER HIRTEN Öl auf Eichenholz. Verso Parkettier-Festigungsleisten. 70 x 54 cm.
Das Tafelbild der weihnachtlichen Bibelszene ist in winterlicher Atmosphäre wiedergegeben. Die Lichtregie betont das Zentrum der Darstellung: das Jesuskind auf weißem Tuch über hellgelbem Strohlager, gehalten von der Mutter, gekleidet in der ikonographisch bedingten Farbtrias von Weiß, Rot und Blau. Hinter der Schulter Mariens ist Josef zu sehen, nahezu abseitsstehend, dunkel gekleidet, mit einem Stab, der bereits auf die Flucht nach Ägypten hinweisen soll. Die beiden links knienden Hirten stehen noch ganz im Lichtkreis der Darstellung. Dies weist darauf hin, dass das Bildthema insgesamt auch die „Hirten-Anbetung“ betonen will. Die dahinterstehenden weiteren Gestalten wiederum leicht verschattet. Dass dieses Andachtsbild gezielt die ländlich-bürgerliche Gesellschaft der Zeit ansprechen sollte, geht einerseits aus der prominenten Präsentation der Hirten hervor, andererseits auch aus der Versetzung der Bethlehem-Szene in nördlich winterliches Dorfambiente mit verschneiten Hütten und Wegen, ganz bewusst im Gegensatz zu den bekannten klimatischen Verhältnissen des originalen Schauplatzes. An die biblische Antike erinnern die Architekturelemente links im Bild, mit Säulen und Giebelresten. Kompositorisch folgt der Bildaufbau den Regeln der Wertgebung der Figuren. Einzig das Kind im absoluten Zentrum blickt dem Betrachter entgegen. Das leuchtend gelbe Stroh ist als Andeutung einer Gloriole zu verstehen, korrespondierend zu dem Lichtkranz, der das Haupt der Madonna umgibt. Der Brückenbogen im Hintergrund fungiert kompositorisch nahezu wie eine Art Bekrönung. Durch die Setzung des Opferlammes links unten wird eine Diagonale hergestellt, die Maria, das Kind und das Lamm verbindet, bereits ein Verweis auf den Opfertod Jesu. Stilistisch ist zudem der Einfluss Rubens’ zu erkennen, insbesondere im Haupt Mariens. Die hier geschilderten Einzelheiten der Beschreibung zeigen eine höchst durchdachte Bild- und Themenauffassung, die auf den Künstler von Rang verweist. A. R. (1230621) (11) Frans Francken the Younger, 1581 Antwerp – 1642 ibid., attributed THE ADORATION OF THE MAGI Oil on oak panel. Parquetting slats on the reverse. 70 x 54 cm. The panel painting depicts the festive Bible scene in a wintry atmosphere. The style is clearly influenced by Rubens, especially in the depiction of the Virgin’s head. Individual details show a well-conceived composition and good concept of the subject, which suggests a high-ranking artist.
ANBETUNG DER HIRTEN Öl auf Eichenholz. Verso Parkettier-Festigungsleisten. 70 x 54 cm.
Das Tafelbild der weihnachtlichen Bibelszene ist in winterlicher Atmosphäre wiedergegeben. Die Lichtregie betont das Zentrum der Darstellung: das Jesuskind auf weißem Tuch über hellgelbem Strohlager, gehalten von der Mutter, gekleidet in der ikonographisch bedingten Farbtrias von Weiß, Rot und Blau. Hinter der Schulter Mariens ist Josef zu sehen, nahezu abseitsstehend, dunkel gekleidet, mit einem Stab, der bereits auf die Flucht nach Ägypten hinweisen soll. Die beiden links knienden Hirten stehen noch ganz im Lichtkreis der Darstellung. Dies weist darauf hin, dass das Bildthema insgesamt auch die „Hirten-Anbetung“ betonen will. Die dahinterstehenden weiteren Gestalten wiederum leicht verschattet. Dass dieses Andachtsbild gezielt die ländlich-bürgerliche Gesellschaft der Zeit ansprechen sollte, geht einerseits aus der prominenten Präsentation der Hirten hervor, andererseits auch aus der Versetzung der Bethlehem-Szene in nördlich winterliches Dorfambiente mit verschneiten Hütten und Wegen, ganz bewusst im Gegensatz zu den bekannten klimatischen Verhältnissen des originalen Schauplatzes. An die biblische Antike erinnern die Architekturelemente links im Bild, mit Säulen und Giebelresten. Kompositorisch folgt der Bildaufbau den Regeln der Wertgebung der Figuren. Einzig das Kind im absoluten Zentrum blickt dem Betrachter entgegen. Das leuchtend gelbe Stroh ist als Andeutung einer Gloriole zu verstehen, korrespondierend zu dem Lichtkranz, der das Haupt der Madonna umgibt. Der Brückenbogen im Hintergrund fungiert kompositorisch nahezu wie eine Art Bekrönung. Durch die Setzung des Opferlammes links unten wird eine Diagonale hergestellt, die Maria, das Kind und das Lamm verbindet, bereits ein Verweis auf den Opfertod Jesu. Stilistisch ist zudem der Einfluss Rubens’ zu erkennen, insbesondere im Haupt Mariens. Die hier geschilderten Einzelheiten der Beschreibung zeigen eine höchst durchdachte Bild- und Themenauffassung, die auf den Künstler von Rang verweist. A. R. (1230621) (11) Frans Francken the Younger, 1581 Antwerp – 1642 ibid., attributed THE ADORATION OF THE MAGI Oil on oak panel. Parquetting slats on the reverse. 70 x 54 cm. The panel painting depicts the festive Bible scene in a wintry atmosphere. The style is clearly influenced by Rubens, especially in the depiction of the Virgin’s head. Individual details show a well-conceived composition and good concept of the subject, which suggests a high-ranking artist.
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