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Auction archive: Lot number 1299

Französischer Meister des 18

Estimate
€40,000 - €50,000
ca. US$44,669 - US$55,837
Price realised:
€28,520
ca. US$31,849
Auction archive: Lot number 1299

Französischer Meister des 18

Estimate
€40,000 - €50,000
ca. US$44,669 - US$55,837
Price realised:
€28,520
ca. US$31,849
Beschreibung:

Französischer Meister des 18. Jahrhunderts Porträt eines Herren in osmanischer Kleidung und einem Kind im Arm Öl auf Leinwand. 51,5 x 40 cm. Provenienz Privatsammlung aus Siebenbürgen. - Dort im Erbgang in der Familie. - Hier von dem jetzigen Besitzer erworben. Die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Beziehungen zwischen Europa und dem Orient waren immer schon enger, als heute allgemein bekannt ist. So waren auch Darstellungen islamischer "Mauren" und "Türken" in der Kunst des Mittelalters, der Renaissance und des Barock durchaus verbreitet. Besonders groß war das Interesse hierfür in der venezianischen Malerei und Druckgrafik der Renaissance. Gentile Bellini reiste nach Konstantinopel, um den Sultan zu malen. Im 18. Jahrhundert stieg das Interesse an allem “Türkischen” wieder an. Der Flame Jean-Baptiste Vanmour besuchte Istanbul und malte zahlreiche Gemälde türkischer Interieurs. Und der Franzose Eugène Liotard trug noch lange nach seiner Rückreise aus dem Osmanischen Reich türkische Kleidung. Auch in der höfischen Kunst waren orientalische Motive beliebt, auf Porzellandekors, in den Innenausstattungen, in der Mode. Der Trend schlug sich sogar in der Musik nieder. Reisende, Händler und Diplomaten ließen sich nach ihrer Rückkehr in exotischer orientalischer Kleidung malen, ebenso wie viele, die Europa nie verlassen hatten, darunter Madame de Pompadour. Für unser bisher unveröffentlichtes Gemälde gibt es noch keine Zuschreibung an einen bestimmten Künstler. Stilistisch steht es im Zusammenhang mit einer Reihe von Bildnissen, die der Maler Antoine de Favray während seines neunjährigen Aufenthalts in Konstantinopel zwischen 1762 und 1771 geschaffen hat. Auf Favrays Porträt des französischen Botschafters Charles Gravier, Marquis de Vergenne zum Beispiel trägt der Botschafter ein Gewand mit fast identischem Blumenmuster und eine ähnliche pelzbesetzte Weste (siehe A. Boppe: Les Peintres du Bosphore au XVIIIe Siècle, Paris 1989, S. 102). Aber der Name des Malers ist nicht das einzige Rätsel zu diesem ungewöhnlichen Gemälde. Im Allgemeinen zeigen Porträts mit mehr als einer Person entweder ein Ehepaar oder Eltern mit ihren Kindern. In diesem Fall hält der Hauptdarsteller, möglicherweise ein Kaufmann, Diplomat oder ein Mitglied des Gerichts, einen Jungen im Arm, der nicht mit ihm verwandt zu sein scheint. Wer könnte der Porträtierte sein? Ein Mitglied einer europäischen Adelsfamilie oder ein osmanischert Beamter? Warum hält das Kind eine Pfeife in der Hand? Spielt es nur damit oder hat sie eine bestimmte Bedeutung? Gibt es eine allegorische Anspielung? Weitere Forschungen könnten wohl einige dieser Fragen beantworten.

Auction archive: Lot number 1299
Auction:
Datum:
18 May 2019
Auction house:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Germany
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Französischer Meister des 18. Jahrhunderts Porträt eines Herren in osmanischer Kleidung und einem Kind im Arm Öl auf Leinwand. 51,5 x 40 cm. Provenienz Privatsammlung aus Siebenbürgen. - Dort im Erbgang in der Familie. - Hier von dem jetzigen Besitzer erworben. Die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Beziehungen zwischen Europa und dem Orient waren immer schon enger, als heute allgemein bekannt ist. So waren auch Darstellungen islamischer "Mauren" und "Türken" in der Kunst des Mittelalters, der Renaissance und des Barock durchaus verbreitet. Besonders groß war das Interesse hierfür in der venezianischen Malerei und Druckgrafik der Renaissance. Gentile Bellini reiste nach Konstantinopel, um den Sultan zu malen. Im 18. Jahrhundert stieg das Interesse an allem “Türkischen” wieder an. Der Flame Jean-Baptiste Vanmour besuchte Istanbul und malte zahlreiche Gemälde türkischer Interieurs. Und der Franzose Eugène Liotard trug noch lange nach seiner Rückreise aus dem Osmanischen Reich türkische Kleidung. Auch in der höfischen Kunst waren orientalische Motive beliebt, auf Porzellandekors, in den Innenausstattungen, in der Mode. Der Trend schlug sich sogar in der Musik nieder. Reisende, Händler und Diplomaten ließen sich nach ihrer Rückkehr in exotischer orientalischer Kleidung malen, ebenso wie viele, die Europa nie verlassen hatten, darunter Madame de Pompadour. Für unser bisher unveröffentlichtes Gemälde gibt es noch keine Zuschreibung an einen bestimmten Künstler. Stilistisch steht es im Zusammenhang mit einer Reihe von Bildnissen, die der Maler Antoine de Favray während seines neunjährigen Aufenthalts in Konstantinopel zwischen 1762 und 1771 geschaffen hat. Auf Favrays Porträt des französischen Botschafters Charles Gravier, Marquis de Vergenne zum Beispiel trägt der Botschafter ein Gewand mit fast identischem Blumenmuster und eine ähnliche pelzbesetzte Weste (siehe A. Boppe: Les Peintres du Bosphore au XVIIIe Siècle, Paris 1989, S. 102). Aber der Name des Malers ist nicht das einzige Rätsel zu diesem ungewöhnlichen Gemälde. Im Allgemeinen zeigen Porträts mit mehr als einer Person entweder ein Ehepaar oder Eltern mit ihren Kindern. In diesem Fall hält der Hauptdarsteller, möglicherweise ein Kaufmann, Diplomat oder ein Mitglied des Gerichts, einen Jungen im Arm, der nicht mit ihm verwandt zu sein scheint. Wer könnte der Porträtierte sein? Ein Mitglied einer europäischen Adelsfamilie oder ein osmanischert Beamter? Warum hält das Kind eine Pfeife in der Hand? Spielt es nur damit oder hat sie eine bestimmte Bedeutung? Gibt es eine allegorische Anspielung? Weitere Forschungen könnten wohl einige dieser Fragen beantworten.

Auction archive: Lot number 1299
Auction:
Datum:
18 May 2019
Auction house:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Germany
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