Deutsche und französische Handschrift auf Papier. Dat. meist Gotha und Ems, 3. 1. 1824-32. 4º. Ca. 70 Bl. (darunter wenige weiße). Beschäd. Hldr. d. Zt. (35)
"Notre vis-à-vis étoit Madame de Göthe …" – Tagebuchnotizen einer Frau mit Wohnsitz in Gotha. – In meist etwas unruhiger Kurrentschrift berichtet sie als wohl noch sehr junge, doch bereits verheiratete Frau von Besuchen im herzoglichen Hoftheater sowie von Bällen und Gesellschaften, aber auch von den sonntäglichen Predigten. Bald beginnt sie, teils in Französisch zu schreiben, um die Sprache zu üben. Eine Reise im Sommer 1824 führt sie über Erfurt, Weimar, Klosterlausitz und Gera nach Falkenstein im Vogtland, der Heimat ihres Ehemannes. Von dort geht es über Fulda, Gelnhausen und Frankfurt weiter zu einer vierwöchigen Badekur in das mondäne Thermalbad Ems an der Lahn. Nach dem morgendlichen Bad verbringt man die Zeit meist mit Spaziergängen und Ausritten, sei es mit dem Esel oder zu Pferde. In den Notizen finden einige Badegäste aus Herrscherkreisen Erwähnung, etwa Prinz Friedrich von Sachsen, die Kronprinzessin der Niederlande, der Herzog von Meiningen oder ein Ball bei der Großfürstin Anna. Viele Beobachtungen und Kontakte gibt es mit adeligen und bürgerlichen Gästen; so wird etwa Gräfin Degenfeld als "unausstehlich" bezeichnet oder Madame de Göthe mit "elle est ridicule" charakterisiert. Die Rückreise führt über Mainz, Hanau und Buttlar. Bis zum Februar 1825 wurde das Tagebuch noch sporadisch für Einträge genutzt. Für die Jahre 1826 bis 1832 gibt es nur noch Notizen in Stichpunkten zu Todesfällen, kleinen Reisen und Besuchen. Dazwischen finden sich Abschriften von Gedichten oder Auflistungen zu Reisekosten und eine Liste von Schülerinnen zu den Jahren 1824 und 1825, wohl den Kommilitoninnen der von uns leider nicht identifizierbaren Schreiberin. – Block tls. vom Einband gelöst, wenige Blätter herausgeschnitten. – Beiliegt das Fragment eines Tagebuches in französischer Sprache (neun lose Doppelblätter im Quartformat mit 33 Seiten Text), datiert Ronneburg 1778.
Deutsche und französische Handschrift auf Papier. Dat. meist Gotha und Ems, 3. 1. 1824-32. 4º. Ca. 70 Bl. (darunter wenige weiße). Beschäd. Hldr. d. Zt. (35)
"Notre vis-à-vis étoit Madame de Göthe …" – Tagebuchnotizen einer Frau mit Wohnsitz in Gotha. – In meist etwas unruhiger Kurrentschrift berichtet sie als wohl noch sehr junge, doch bereits verheiratete Frau von Besuchen im herzoglichen Hoftheater sowie von Bällen und Gesellschaften, aber auch von den sonntäglichen Predigten. Bald beginnt sie, teils in Französisch zu schreiben, um die Sprache zu üben. Eine Reise im Sommer 1824 führt sie über Erfurt, Weimar, Klosterlausitz und Gera nach Falkenstein im Vogtland, der Heimat ihres Ehemannes. Von dort geht es über Fulda, Gelnhausen und Frankfurt weiter zu einer vierwöchigen Badekur in das mondäne Thermalbad Ems an der Lahn. Nach dem morgendlichen Bad verbringt man die Zeit meist mit Spaziergängen und Ausritten, sei es mit dem Esel oder zu Pferde. In den Notizen finden einige Badegäste aus Herrscherkreisen Erwähnung, etwa Prinz Friedrich von Sachsen, die Kronprinzessin der Niederlande, der Herzog von Meiningen oder ein Ball bei der Großfürstin Anna. Viele Beobachtungen und Kontakte gibt es mit adeligen und bürgerlichen Gästen; so wird etwa Gräfin Degenfeld als "unausstehlich" bezeichnet oder Madame de Göthe mit "elle est ridicule" charakterisiert. Die Rückreise führt über Mainz, Hanau und Buttlar. Bis zum Februar 1825 wurde das Tagebuch noch sporadisch für Einträge genutzt. Für die Jahre 1826 bis 1832 gibt es nur noch Notizen in Stichpunkten zu Todesfällen, kleinen Reisen und Besuchen. Dazwischen finden sich Abschriften von Gedichten oder Auflistungen zu Reisekosten und eine Liste von Schülerinnen zu den Jahren 1824 und 1825, wohl den Kommilitoninnen der von uns leider nicht identifizierbaren Schreiberin. – Block tls. vom Einband gelöst, wenige Blätter herausgeschnitten. – Beiliegt das Fragment eines Tagebuches in französischer Sprache (neun lose Doppelblätter im Quartformat mit 33 Seiten Text), datiert Ronneburg 1778.
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