Premium pages left without account:

Auction archive: Lot number 50

Große Wärmeglocke aus dem

Auction 21.04.2018
21 Apr 2018
Estimate
€3,500 - €4,500
ca. US$4,300 - US$5,529
Price realised:
€5,208
ca. US$6,399
Auction archive: Lot number 50

Große Wärmeglocke aus dem

Auction 21.04.2018
21 Apr 2018
Estimate
€3,500 - €4,500
ca. US$4,300 - US$5,529
Price realised:
€5,208
ca. US$6,399
Beschreibung:

Große Wärmeglocke aus dem Möllendorff-Service Porzellan, Camaieudekor in Eisenrot, Vergoldung, originale feuervergoldete Metallmontierung. Preußisch-musikalisches Relief. Runde gewölbte und fassonierte Form. Unter den sechs Reliefkartuschen eine Schuppenbordüre (Mosaikrand). Um den Griff große, gold konturierte indianische Blüten. Blaumarke Schwerter innen. Geringer Berieb im Bereich des Henkels, punktuelle Fehlstellen in der Glasur. Abgeklappter Henkel H 15,4, Glocke D 32,8 cm. Meißen, um 1762. Literatur Zum Service s. Wittwer, "Friedrich der Große und das Meißener Porzellan" (Keramos 208 / 2010, S. 54 ff.). Dort auch das Zitat der Korrespondenz, die Friedrichs II. von Breslau aus mit dem Meißener Kammerkommisar Justus Lorentz ab Dezember 1761 führte und in der ausführlich Anweisungen zu Design und Produktion enthalten sind. S.a. Kat. Triumph der blauen Schwerter, Dresden-Leipzig 2010, Nr. 294. Der König verschenkte dieses Service 1781 an seinen General und Kriegsgefährten, Wichard von Möllendorff (1724 - 1816), dessen Name bis heute mit diesen Porzellanen verbunden ist. Von den ehemals für jede Schüssel vorgesehenen Wärmeglocken befinden sich wenige weitere in Schloss Charlottenburg, Ernst von Siemens-Kunststiftung, sowie eine in Houston, The Museum of Fine Arts. „Wenn man zwey Weiber und die Franzosen am Halse hat, muss man wohl schlimm aussehen" - so soll Friedrich II. im Siebenjährigen Krieg geantwortet haben, als er nach seinem Befinden gefragt wurde. Die zwei Weiber sind seine alte Opponentin Maria Theresia und die Zarin Elisabeth. Unglücklicherweise hatte Friedrich auch noch die Mätresse des französischen Königs Louis XV beleidigt und die Marquise de Pompadour zusammen mit den beiden anderen Damen die „drei größten Huren auf Europas Thronen“ genannt. Insofern musste er sich die zunehmend düsteren Kriegsaussichten auch selber ankreiden, hatte er doch einen ungünstigen Mehrfrontenkrieg provoziert oder zumindest nicht abgewendet. Als die Zarin Elisabeth in den Krieg eintrat und die Preußen bei Kunersdorf vernichtend schlug, wurde die Verzweiflung des Königs existentiell: Friedrich II. überkamen Selbstmordgedanken und so schrieb aus er dem Felde einen Abschiedsbrief nach Berlin. Unerwartet wendete sich das Blatt, nachdem die Russen es versäumt hatten, Berlin anzugreifen (erstes Mirakel des Hauses Brandenburg) und am 5. Januar 1762 Zarin Elisabeth verstarb, deren Nachfolger Zar Peter III. ein Fan Friedrichs war und die Allianz der Preußen-Gegner sprengte (zweites Mirakel des Hauses Brandenburg). Der Begriff des Mirakels stammte von Friedrich selbst, der damit die Habsburger auf die Schippe nahm: Diese hatten ihre Geschichte mit einigen Wundern und Heiligen geschmückt. So schrieb Friedrich 1759 nach der Schlacht bei Kunersdorf an seinen Bruder Heinrich: „Ich verkündige Ihnen das Mirakel des Hauses Brandenburg. In der Zeit, da der Feind die Oder überschritten hatte und eine zweite Schlacht hätte wagen und den Krieg beendigen können, ist er von Müllrose nach Lieberose marschiert.“ Im Jahr 1761, also mitten im Krieg, bestellte Friedrichs Hofrat Leining ein neues Service, welches er detailliert beschrieb: „In Ansehung der Mahlerey ist zu bemerken, daß auf den gesammten Stücken keine andere Farbe als rooth, und zwar von der Couleur, welche des Königs von Pohlen Mjt. Vorzüglich lieben, mit Gold untermischet, angebracht werden soll.“ Neben der Farbe geht er auch auf das Design ein: Er beschreibt den roten Schuppendekor mit goldenen Schatten und als Fonddekor wünschte der König „eine zierliche Indianische Blume ebenfalls gantz roth mit Gold, doch alles so leicht als nur möglich angebracht". Das Service mit „preußisch-musikalischem Dessin“ hat unter dem Namen Möllendorf-Service Bekanntheit erlangt, weil Friedrich es dem verdienten General Wichard von Möllendorf schenkte, der einst als Page bei ihm begonnen hatte. Dieser war einer der wichtigsten Vertr

Auction archive: Lot number 50
Auction:
Datum:
21 Apr 2018
Auction house:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Germany
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Große Wärmeglocke aus dem Möllendorff-Service Porzellan, Camaieudekor in Eisenrot, Vergoldung, originale feuervergoldete Metallmontierung. Preußisch-musikalisches Relief. Runde gewölbte und fassonierte Form. Unter den sechs Reliefkartuschen eine Schuppenbordüre (Mosaikrand). Um den Griff große, gold konturierte indianische Blüten. Blaumarke Schwerter innen. Geringer Berieb im Bereich des Henkels, punktuelle Fehlstellen in der Glasur. Abgeklappter Henkel H 15,4, Glocke D 32,8 cm. Meißen, um 1762. Literatur Zum Service s. Wittwer, "Friedrich der Große und das Meißener Porzellan" (Keramos 208 / 2010, S. 54 ff.). Dort auch das Zitat der Korrespondenz, die Friedrichs II. von Breslau aus mit dem Meißener Kammerkommisar Justus Lorentz ab Dezember 1761 führte und in der ausführlich Anweisungen zu Design und Produktion enthalten sind. S.a. Kat. Triumph der blauen Schwerter, Dresden-Leipzig 2010, Nr. 294. Der König verschenkte dieses Service 1781 an seinen General und Kriegsgefährten, Wichard von Möllendorff (1724 - 1816), dessen Name bis heute mit diesen Porzellanen verbunden ist. Von den ehemals für jede Schüssel vorgesehenen Wärmeglocken befinden sich wenige weitere in Schloss Charlottenburg, Ernst von Siemens-Kunststiftung, sowie eine in Houston, The Museum of Fine Arts. „Wenn man zwey Weiber und die Franzosen am Halse hat, muss man wohl schlimm aussehen" - so soll Friedrich II. im Siebenjährigen Krieg geantwortet haben, als er nach seinem Befinden gefragt wurde. Die zwei Weiber sind seine alte Opponentin Maria Theresia und die Zarin Elisabeth. Unglücklicherweise hatte Friedrich auch noch die Mätresse des französischen Königs Louis XV beleidigt und die Marquise de Pompadour zusammen mit den beiden anderen Damen die „drei größten Huren auf Europas Thronen“ genannt. Insofern musste er sich die zunehmend düsteren Kriegsaussichten auch selber ankreiden, hatte er doch einen ungünstigen Mehrfrontenkrieg provoziert oder zumindest nicht abgewendet. Als die Zarin Elisabeth in den Krieg eintrat und die Preußen bei Kunersdorf vernichtend schlug, wurde die Verzweiflung des Königs existentiell: Friedrich II. überkamen Selbstmordgedanken und so schrieb aus er dem Felde einen Abschiedsbrief nach Berlin. Unerwartet wendete sich das Blatt, nachdem die Russen es versäumt hatten, Berlin anzugreifen (erstes Mirakel des Hauses Brandenburg) und am 5. Januar 1762 Zarin Elisabeth verstarb, deren Nachfolger Zar Peter III. ein Fan Friedrichs war und die Allianz der Preußen-Gegner sprengte (zweites Mirakel des Hauses Brandenburg). Der Begriff des Mirakels stammte von Friedrich selbst, der damit die Habsburger auf die Schippe nahm: Diese hatten ihre Geschichte mit einigen Wundern und Heiligen geschmückt. So schrieb Friedrich 1759 nach der Schlacht bei Kunersdorf an seinen Bruder Heinrich: „Ich verkündige Ihnen das Mirakel des Hauses Brandenburg. In der Zeit, da der Feind die Oder überschritten hatte und eine zweite Schlacht hätte wagen und den Krieg beendigen können, ist er von Müllrose nach Lieberose marschiert.“ Im Jahr 1761, also mitten im Krieg, bestellte Friedrichs Hofrat Leining ein neues Service, welches er detailliert beschrieb: „In Ansehung der Mahlerey ist zu bemerken, daß auf den gesammten Stücken keine andere Farbe als rooth, und zwar von der Couleur, welche des Königs von Pohlen Mjt. Vorzüglich lieben, mit Gold untermischet, angebracht werden soll.“ Neben der Farbe geht er auch auf das Design ein: Er beschreibt den roten Schuppendekor mit goldenen Schatten und als Fonddekor wünschte der König „eine zierliche Indianische Blume ebenfalls gantz roth mit Gold, doch alles so leicht als nur möglich angebracht". Das Service mit „preußisch-musikalischem Dessin“ hat unter dem Namen Möllendorf-Service Bekanntheit erlangt, weil Friedrich es dem verdienten General Wichard von Möllendorf schenkte, der einst als Page bei ihm begonnen hatte. Dieser war einer der wichtigsten Vertr

Auction archive: Lot number 50
Auction:
Datum:
21 Apr 2018
Auction house:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Germany
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Try LotSearch

Try LotSearch and its premium features for 7 days - without any costs!

  • Search lots and bid
  • Price database and artist analysis
  • Alerts for your searches
Create an alert now!

Be notified automatically about new items in upcoming auctions.

Create an alert