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Auction archive: Lot number 18

Günther Förg

Estimate
€500,000 - €600,000
ca. US$536,780 - US$644,136
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 18

Günther Förg

Estimate
€500,000 - €600,000
ca. US$536,780 - US$644,136
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Günther Förg Ohne Titel 1989 6-teilige Arbeit: jeweils Acryl auf Blei auf Holz. Je 80 x 60 cm. Framed in studio frame. Rückseitig auf dem Holz jeweils signiert, datiert und beschriftet 'Förg 89 '22/89' und in Folge 'A' bis F' beschriftet.Bereits während seiner Akademiezeit in den 1970er Jahren formen sich die grundlegenden Charakteristika der malerischen Ausrichtung Günther Förgs. Von Beginn an verschreibt er sich einer minimalistischen Abstraktion im Sinne eines von Deutungsballast befreiten Neuanfangs, der die physische Präsenz der Malerei in den Mittelpunkt stellt. „Förg begann also seine Malerei, als für ihn Abstraktion eigentlich nichts mehr mit abstrahieren zu tun hatte, denn die Stofflichkeit des Materials Farbe, die Materialität der Bildträger oder das Pigment auf einer Wandfläche waren die entscheidenden Wirkungsfaktoren.“ (Siegfried Gohr, zit. nach: Günther Förg Make it new, Recklinghausen 2004, S.58). Er erschließt für sich auf Malgründen aus Aluminium, Kupfer und Blei Ausdrucksmittel, die die Grenzen zwischen Malerei und Objektkunst verwischen, später führt er diesen Weg mit Bronzeplastiken und bemalten Gipsreliefs weiter in die Dreidimensionalität fort. Der umgebende Raum ist auch für seine Malerei von entscheidender Bedeutung, er konzipiert seine Bilder und Bildserien als räumliche Installationen; mit seinen Wandmalereien nimmt er dann auch ganz unmittelbar den Raum in Besitz. Den Bleibildern widmet sich Förg ab der zweiten Hälfte der 1980er Jahre mit besonderer Aufmerksamkeit. Sie gehören zu seinen bekanntesten Werkgruppen, in ihnen tritt die Stofflichkeit des gewählten Materials besonders kraftvoll zutage. Die leichte Verformbarkeit des Schwermetalls, die es in früheren Zeiten zu einem beliebten und vielfältig eingesetzten Werkstoff werden ließ, macht sich auch Förg zunutze, indem er es, zu Blech ausgewalzt, anstelle von Leinwand über einen Holzrahmen spannt. „Förg transformierte diese Materialien und die ihnen innewohnenden Differenzen – Blei – Holz – Malmaterie – in eine diffuse Räumlichkeit. Ohne Perspektive entsteht etwas wie ein Resonanzboden, der die strenge Wahrheit der geometrischen Komposition erschüttert. Es war vor allem die Entdeckung des Bleis, das als Widerpart der Farbe neue Möglichkeiten eröffnete. Dieses seltene Material für einen Künstler besticht vor allem durch zwei Eigenschaften, einerseits ist es besonders schwer, andererseits besonders verletzlich.“ (Siegfried Gohr, zit. nach: a.a.O., S.63). Denn die bei dem Prozess des Aufspannens unvermeidlich auftretenden Unregelmäßigkeiten in Form von kleinen Aufwölbungen, Dellen und Kratzern schaffen eine jeweils einzigartige Fläche, die eine unverwechselbare Patina besitzt. Von diesen Narben und Schrunden, die die Oberfläche prägen, rührt das vielschichtige Charisma und die Individualität, die diesen Bildern eigen ist. Das Blei tritt mit seinem rohen Materialcharakter entweder direkt, weil in Teilen unbemalt, oder indirekt unter der Malschicht in Erscheinung und verleiht den Werken eine archaisch anmutende Tiefe. In der Rezeption dieser Kunstwerke spielt immer auch der symbolische Gehalt eine Rolle, mit dem das Material Blei aufgrund seiner historischen Anwendungsbereiche und ihm zugeschriebenen Eigenschaften aufgeladen ist. Durchaus düstere Assoziationen an Kriegsgerät, an Schwerindustrie, an alchemistische Experimente können unterschwellig mitschwingen. In der außerordentlich schönen sechsteiligen Serie, die in dieser Auktion offeriert werden kann, bleibt das ungewöhnliche Material unter der sichtbaren Oberfläche verborgen und scheint nur subtil durch. Die sechs hochrechteckigen Einzelbilder zeigen geschlossene monochrome Farbflächen, die jeweils im rechten Bildviertel von einer breiten vertikalen Linie in dunklem Rot durchlaufen werden – ein Element, das in Anlehnung an den sprichwörtlichen „roten Faden“ die Werke optisch aneinanderbindet. Die Unregelmäßigkeiten des Bleiblechs bilden hier einen Maluntergrund, der je nach Lesart Ähnlichkeiten zu

Auction archive: Lot number 18
Auction:
Datum:
1 Jun 2022
Auction house:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Germany
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Günther Förg Ohne Titel 1989 6-teilige Arbeit: jeweils Acryl auf Blei auf Holz. Je 80 x 60 cm. Framed in studio frame. Rückseitig auf dem Holz jeweils signiert, datiert und beschriftet 'Förg 89 '22/89' und in Folge 'A' bis F' beschriftet.Bereits während seiner Akademiezeit in den 1970er Jahren formen sich die grundlegenden Charakteristika der malerischen Ausrichtung Günther Förgs. Von Beginn an verschreibt er sich einer minimalistischen Abstraktion im Sinne eines von Deutungsballast befreiten Neuanfangs, der die physische Präsenz der Malerei in den Mittelpunkt stellt. „Förg begann also seine Malerei, als für ihn Abstraktion eigentlich nichts mehr mit abstrahieren zu tun hatte, denn die Stofflichkeit des Materials Farbe, die Materialität der Bildträger oder das Pigment auf einer Wandfläche waren die entscheidenden Wirkungsfaktoren.“ (Siegfried Gohr, zit. nach: Günther Förg Make it new, Recklinghausen 2004, S.58). Er erschließt für sich auf Malgründen aus Aluminium, Kupfer und Blei Ausdrucksmittel, die die Grenzen zwischen Malerei und Objektkunst verwischen, später führt er diesen Weg mit Bronzeplastiken und bemalten Gipsreliefs weiter in die Dreidimensionalität fort. Der umgebende Raum ist auch für seine Malerei von entscheidender Bedeutung, er konzipiert seine Bilder und Bildserien als räumliche Installationen; mit seinen Wandmalereien nimmt er dann auch ganz unmittelbar den Raum in Besitz. Den Bleibildern widmet sich Förg ab der zweiten Hälfte der 1980er Jahre mit besonderer Aufmerksamkeit. Sie gehören zu seinen bekanntesten Werkgruppen, in ihnen tritt die Stofflichkeit des gewählten Materials besonders kraftvoll zutage. Die leichte Verformbarkeit des Schwermetalls, die es in früheren Zeiten zu einem beliebten und vielfältig eingesetzten Werkstoff werden ließ, macht sich auch Förg zunutze, indem er es, zu Blech ausgewalzt, anstelle von Leinwand über einen Holzrahmen spannt. „Förg transformierte diese Materialien und die ihnen innewohnenden Differenzen – Blei – Holz – Malmaterie – in eine diffuse Räumlichkeit. Ohne Perspektive entsteht etwas wie ein Resonanzboden, der die strenge Wahrheit der geometrischen Komposition erschüttert. Es war vor allem die Entdeckung des Bleis, das als Widerpart der Farbe neue Möglichkeiten eröffnete. Dieses seltene Material für einen Künstler besticht vor allem durch zwei Eigenschaften, einerseits ist es besonders schwer, andererseits besonders verletzlich.“ (Siegfried Gohr, zit. nach: a.a.O., S.63). Denn die bei dem Prozess des Aufspannens unvermeidlich auftretenden Unregelmäßigkeiten in Form von kleinen Aufwölbungen, Dellen und Kratzern schaffen eine jeweils einzigartige Fläche, die eine unverwechselbare Patina besitzt. Von diesen Narben und Schrunden, die die Oberfläche prägen, rührt das vielschichtige Charisma und die Individualität, die diesen Bildern eigen ist. Das Blei tritt mit seinem rohen Materialcharakter entweder direkt, weil in Teilen unbemalt, oder indirekt unter der Malschicht in Erscheinung und verleiht den Werken eine archaisch anmutende Tiefe. In der Rezeption dieser Kunstwerke spielt immer auch der symbolische Gehalt eine Rolle, mit dem das Material Blei aufgrund seiner historischen Anwendungsbereiche und ihm zugeschriebenen Eigenschaften aufgeladen ist. Durchaus düstere Assoziationen an Kriegsgerät, an Schwerindustrie, an alchemistische Experimente können unterschwellig mitschwingen. In der außerordentlich schönen sechsteiligen Serie, die in dieser Auktion offeriert werden kann, bleibt das ungewöhnliche Material unter der sichtbaren Oberfläche verborgen und scheint nur subtil durch. Die sechs hochrechteckigen Einzelbilder zeigen geschlossene monochrome Farbflächen, die jeweils im rechten Bildviertel von einer breiten vertikalen Linie in dunklem Rot durchlaufen werden – ein Element, das in Anlehnung an den sprichwörtlichen „roten Faden“ die Werke optisch aneinanderbindet. Die Unregelmäßigkeiten des Bleiblechs bilden hier einen Maluntergrund, der je nach Lesart Ähnlichkeiten zu

Auction archive: Lot number 18
Auction:
Datum:
1 Jun 2022
Auction house:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Germany
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+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
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