Beschreibung:

Steifer Korpus mit schwarzem Seehundfell bezogen, fein durchbrochen gearbeiteter, vergoldeter Kamm mit stehendem Adler auf gepunzter Silberbasis, das Savoyer Kreuz auf dem Brustschild in Silber. Vergoldeter fünfstrahliger Stern mit Monogramm "U" für König Umberto I. auf silbernem Stern, geprägte silberne Schuppenketten auf schwarzem Samtfutter, seitlich gefältelte Seidenkokarde in den Nationalfarben. Lederschweißband, Seidenfutter und der Paradebusch aus weißen Federn fehlen. Dazu ein Helmfutteral aus dickem hellen Baumwolltuch und der mit Leder bezogene Helmkoffer, innen mit purpurrotem Samt ausgeschlagen, Tragegriff aus Messing. Partiell leicht beschädigt, Altersspuren. Prunkvoller und schön erhaltener Generalshelm. Da dieses Modell 1900 beim Wechsel von König Umberto I. zu König Vittorio Emanuele III. weitergetragen wurde und lediglich die Herrscherchiffre auf dem Helmemblem gewechselt werden musste, sind Helme aus der umbertinischen Zeit von allergrößter Seltenheit. Vgl. auch einen Helm M 1874 für Generäle aus der Regierungszeit König Vittorio Emanuele III. in Hermann Historica, 75. Auktion, Sonderkatalog "Militärische Kopfbedeckungen bis 1918", Los 6530, Zuschlag € 8.000. Nur eine Handvoll Personen kommt als Träger dieses Helmes in Frage, allen voran Kronprinz (1874-78) und König Umberto I. (ab 1878) selbst, der bereits 1870 für die Eroberung Roms und des Kirchenstaates von seinem Vater König Vittorio Emanuele II. zum Generalleutnant ernannt wurde. Aber auch sein Bruder Amadeus, Herzog von Aosta (1845-90), war sowohl Konteradmiral der Marine, als auch General des Heeres. Nach seinem Intermezzo als König Amadeus I. von Spanien zwischen 1871 und 1873 kehrte er nach Italien zurück, wurde Herzog von Aosta und in der italienischen Armee Generalinspekteur der Kavallerie. Unter den italienischen Generälen, deren Dienstzeit unter der Regierung König Umbertos I. endete, kommen in Frage: Enrico Cosenz (1820-98), der 1859 Major in Garibaldis Alpenjägerkorps war, 1860 die 3. Freiwilligenexpedition auf dem Zug nach Neapel befehligte und von Garibaldi zum Kriegsminister ernannt wurde. 1861 trat er als Generalleutnant der italienischen Armee bei und wurde 1882 Chef des Großen Generalstabs. Erst im Alter von 73 Jahren trat er 1893 in den Ruhestand. Auch Giacomo Durando (1807-94) ist denkbar, der bereits 1848 als Generalleutnant ein Freiwilligenkorps der Lombardei führte, 1855 kurzfristig die Führung des Kriegsministeriums von General Lamarmora übernahm, 1861 General der italienischen Armee und Präsident des obersten Militärgerichtshofs wurde und erst 1887 in den Ruhestand trat. Zustand: II