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Auction archive: Lot number 1268

Helvétius, Claude Adrien De l'esprit. Erste Ausgabe im ersten Druck

Estimate
€9,000
ca. US$10,410
Price realised:
€8,500
ca. US$9,831
Auction archive: Lot number 1268

Helvétius, Claude Adrien De l'esprit. Erste Ausgabe im ersten Druck

Estimate
€9,000
ca. US$10,410
Price realised:
€8,500
ca. US$9,831
Beschreibung:

(Claude Adrien. Helvétius). De l'esprit. 2 Bl., XXII, 643 S.; 40 Bl. ("Kartonblätter" des 2. Druckes). Mit großer Holzschnitt-TVignette. 28,5 x 20,5 cm. Marmoriertes hellbraunes Leder d. Z. (unter Verwendung des ursprünglichen Materials komplett neu aufgebunden, Leder unterfüttert) mit (erneuertem) goldgeprägten RSchild, reicher RVergoldung und Goldfileten sowie Rotschnitt in moderner dunkelbrauner Maroquin-Kassette (signiert: "A. Lobstein"). Paris, Durand, 1758. Kress 5710. Smith 332. Tchemerzine VI, 187-189. Higgs 1871. Vgl. INED 2243bis (nur 2. Druck). – Erster Druck der ersten Ausgabe des wichtigsten Buches der französischen Aufklärung "Vom Geiste", dem Hauptwerk aus der Feder des großen französischen Philosophen und Kritikers des Sensualismus und Materialismus der Aufklärung. Vorliegt hier die ursprüngliche, noch unüberarbeitete Textfassung, vorabgedruckt auf extrem schweren, festen Papier. Wohl nur etwa vier Exemplare überhaupt wurden davon hergestellt, die unter den Freunden und Gönnern des Autors verteilt wurden. Zusätzlich finden sich hier noch die 40 Kartonblätter, die erst im zweiten Druck erschienen waren - und hier beigebunden wurden. Claude Adrien Schweitzer (1715-1771), bekannt unter seinem latinisierten Namen "Helvétius" stammt aus Paris, unterhielt fruchtbare Beziehungen zu anderen wichtigen Protagonisten der Aufklärung wie Jean Baptiste le Rond d’Alembert, Denis Diderot, Paul Heinrich Dietrich von Holbach oder Charles de Secondat, Baron de Montesquieu. Seine Frau war die berühmte Pariser Salonnière Anne-Catherine de Ligniville Helvétius. Der erste Druck seines Werkes "De l'esprit" erschien anonym und mit dem Hinweis "Avec approbation et privilè du Roi" auf dem Titel. Helvétius dedizierte ein Exemplar der ersten "Tirage" auf ebenso schwerem, festen Papier seinem König Ludwig XV., und dennoch wurde der Text dann zeitverzögert von der Zensur geprüft, verboten und Helvétius die Druckerlaubnis entzogen. Der Staatsrat beschlagnahmte die gesamt Auflage und zwang den Autor zum Widerruf. Auch die konterreformatorischen Jesuiten setzten sich gegen das als allzu frei empfundene Werk ein, und so setzte Papst Clemens XIII. es am 30. Januar 1759 auf den Index. "De L'esprit" ist eines der Hauptwerke zur Entwicklungsgeschichte des Materialismus. Als Gegenstück zu Montesquieus "L'esprit de lois" konzipiert, erregte das Werk die Anfeindung des Klerus und des Dauphin, der das Werk offiziell verbrennen ließ. "Helvetius ist ein Vertreter der französischen Aufklärung. Als Philosoph ist er Sensualist und Utilitarist. Alle Vorstellungen entspringen aus der Sinneswahrnehmung. Das Denken (Urteilen) als Vergleichen von Empfindungen ist sinnlichen Ursprungs und erfaßt nur die Relationen der Dinge. Den Impuls zum Denken geben die Gefühle. Der Mensch ist ein hedonistisches Wesen, er strebt nach Lust und nach Vermeidung von Unlust, so daß in diesem Sinne der Egoismus die Quelle alles Handelns ist. Was in der physischen Welt das Bewegungsgesetz, ist in der geistigen Welt das Interesse. Dem sittlichen Handeln liegt aber das 'wohlverstandene Interesse' (l'intérét bien entendu) zugrunde, die Verbindung des Eigenwohles mit der Förderung des Gesamtwohles. Die Leidenschaften sind nicht zu unterdrücken, sondern zu regeln und gemeinnützig zu machen. Eine Beschränkung der Arbeitszeit, ein Recht auf Eigentum, Verbreitung von Bildung und dgl. sind soziale Forderungen" (Eisler, Philosophen-Lexikon, 1912, S. 249f.). Der vorliegende Erstabdruck nach dem originalen Manuskript des Helvétius war schon Ende 1758 erschienen. Der zweite Druck, die sogenannte "édition cartonnée", gelangte dann erst am 27. Juli 1758 zur Auslieferung: in ihm waren 40 Blätter mit beanstandeten Stellen neu gesetzt und gedruckt worden, die hier zum Vergleich an den Schluss gebunden sind, und zwar die Seiten 1-16, 35-38, 59-62, 67-70, 75-78, 139-142, 145-154, 159-160, 169-176, 187-190, 227-230, 233-234, 239-240, 459-462, 547-550 und 603-606. – Nur ganz vereinzelt minimal stockfleckig

Auction archive: Lot number 1268
Auction:
Datum:
17 Oct 2018
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

(Claude Adrien. Helvétius). De l'esprit. 2 Bl., XXII, 643 S.; 40 Bl. ("Kartonblätter" des 2. Druckes). Mit großer Holzschnitt-TVignette. 28,5 x 20,5 cm. Marmoriertes hellbraunes Leder d. Z. (unter Verwendung des ursprünglichen Materials komplett neu aufgebunden, Leder unterfüttert) mit (erneuertem) goldgeprägten RSchild, reicher RVergoldung und Goldfileten sowie Rotschnitt in moderner dunkelbrauner Maroquin-Kassette (signiert: "A. Lobstein"). Paris, Durand, 1758. Kress 5710. Smith 332. Tchemerzine VI, 187-189. Higgs 1871. Vgl. INED 2243bis (nur 2. Druck). – Erster Druck der ersten Ausgabe des wichtigsten Buches der französischen Aufklärung "Vom Geiste", dem Hauptwerk aus der Feder des großen französischen Philosophen und Kritikers des Sensualismus und Materialismus der Aufklärung. Vorliegt hier die ursprüngliche, noch unüberarbeitete Textfassung, vorabgedruckt auf extrem schweren, festen Papier. Wohl nur etwa vier Exemplare überhaupt wurden davon hergestellt, die unter den Freunden und Gönnern des Autors verteilt wurden. Zusätzlich finden sich hier noch die 40 Kartonblätter, die erst im zweiten Druck erschienen waren - und hier beigebunden wurden. Claude Adrien Schweitzer (1715-1771), bekannt unter seinem latinisierten Namen "Helvétius" stammt aus Paris, unterhielt fruchtbare Beziehungen zu anderen wichtigen Protagonisten der Aufklärung wie Jean Baptiste le Rond d’Alembert, Denis Diderot, Paul Heinrich Dietrich von Holbach oder Charles de Secondat, Baron de Montesquieu. Seine Frau war die berühmte Pariser Salonnière Anne-Catherine de Ligniville Helvétius. Der erste Druck seines Werkes "De l'esprit" erschien anonym und mit dem Hinweis "Avec approbation et privilè du Roi" auf dem Titel. Helvétius dedizierte ein Exemplar der ersten "Tirage" auf ebenso schwerem, festen Papier seinem König Ludwig XV., und dennoch wurde der Text dann zeitverzögert von der Zensur geprüft, verboten und Helvétius die Druckerlaubnis entzogen. Der Staatsrat beschlagnahmte die gesamt Auflage und zwang den Autor zum Widerruf. Auch die konterreformatorischen Jesuiten setzten sich gegen das als allzu frei empfundene Werk ein, und so setzte Papst Clemens XIII. es am 30. Januar 1759 auf den Index. "De L'esprit" ist eines der Hauptwerke zur Entwicklungsgeschichte des Materialismus. Als Gegenstück zu Montesquieus "L'esprit de lois" konzipiert, erregte das Werk die Anfeindung des Klerus und des Dauphin, der das Werk offiziell verbrennen ließ. "Helvetius ist ein Vertreter der französischen Aufklärung. Als Philosoph ist er Sensualist und Utilitarist. Alle Vorstellungen entspringen aus der Sinneswahrnehmung. Das Denken (Urteilen) als Vergleichen von Empfindungen ist sinnlichen Ursprungs und erfaßt nur die Relationen der Dinge. Den Impuls zum Denken geben die Gefühle. Der Mensch ist ein hedonistisches Wesen, er strebt nach Lust und nach Vermeidung von Unlust, so daß in diesem Sinne der Egoismus die Quelle alles Handelns ist. Was in der physischen Welt das Bewegungsgesetz, ist in der geistigen Welt das Interesse. Dem sittlichen Handeln liegt aber das 'wohlverstandene Interesse' (l'intérét bien entendu) zugrunde, die Verbindung des Eigenwohles mit der Förderung des Gesamtwohles. Die Leidenschaften sind nicht zu unterdrücken, sondern zu regeln und gemeinnützig zu machen. Eine Beschränkung der Arbeitszeit, ein Recht auf Eigentum, Verbreitung von Bildung und dgl. sind soziale Forderungen" (Eisler, Philosophen-Lexikon, 1912, S. 249f.). Der vorliegende Erstabdruck nach dem originalen Manuskript des Helvétius war schon Ende 1758 erschienen. Der zweite Druck, die sogenannte "édition cartonnée", gelangte dann erst am 27. Juli 1758 zur Auslieferung: in ihm waren 40 Blätter mit beanstandeten Stellen neu gesetzt und gedruckt worden, die hier zum Vergleich an den Schluss gebunden sind, und zwar die Seiten 1-16, 35-38, 59-62, 67-70, 75-78, 139-142, 145-154, 159-160, 169-176, 187-190, 227-230, 233-234, 239-240, 459-462, 547-550 und 603-606. – Nur ganz vereinzelt minimal stockfleckig

Auction archive: Lot number 1268
Auction:
Datum:
17 Oct 2018
Auction house:
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