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Auction archive: Lot number 217

Hoerle, Heinrich (1895 Köln 1936).

Estimate
€35,000
ca. US$37,529
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 217

Hoerle, Heinrich (1895 Köln 1936).

Estimate
€35,000
ca. US$37,529
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Zwei Birnen.
Öl auf leichtem Karton. 1930. 578 x 455 mm. Unter Glas gerahmt. Monogrammiert u. datiert (1930 9). Verso betitelt, datiert sowie mit Etikett des Kölnischen Kunstvereins von 1957 versehen.
Backes 73 - Provenienz: Privatbesitz Rheinland; Privatbesitz Berlin. - Ausgestellt in: Heinrich Hoerle Kölnischer Kunstverein, 1932; Malerei des 20. Jahrhunderts in Kölner Privatbesitz. Kölnischer Kunstverein, 1957; Hoerle und sein Kreis. Köln, Kunstverein zu Frechen, 1971, Katalog-Nr. 97 sowie in: Giorgio de Chirico Magie der Moderne, Staatsgalerie Stuttgart, 2016. - Hoerle gehörte nach dem Ersten Weltkrieg zum Kölner Dada-Kreis um Max Ernst und schloss sich Anton Räderscheidts Gruppe "stupid" an. Mit den befreundeten Künstlern Franz Wilhelm Seiwert und Otto Freundlich gründete er die "Gruppe Progressiver Künstler", die ab 1929 die Zeitschrift "a bis z" herausgab. - Vorliegendes Stilleben "Zwei Birnen" entstand 1930 und zeichnet sich durch einen spannungsreichen Kontrast zwischen Flächenhaftigkeit und Raumtiefe, zwischen festgefügter Rechtwinkligkeit und geschwungener Linie aus. Die Komposition des Bildes wird von großen Farbflächen, die sich mit deutlichen Konturen voneinander abgrenzen, bestimmt. Eine Modellierung der Bildgegenstände durch Licht und Schatten oder mittels sanft abgestufter Farbnuancen bleibt nur angedeutet. Angeregt durch die italienische Pittura metafisica Giorgio de Chiricos platzierte Hoerle die Bildelemente nicht in einem zentralperspektivisch angelegten Raum, sondern gab diese aus verschiedenen Blickwinkeln gesehen wieder, was zu einer Verunklärung des Raumes führt. Allein der surrealistisch anmutende, gemalte Rahmen erhält durch seine belebte Struktur plastische Qualitäten und gibt einen Blick auf einen blauen wolkenlosen Himmel frei. Die auf diese Weise erzeugte Tiefenräumlichkeit kontrastiert mit der Flächenhaftigkeit der übrigen Bildgegenstände. "Auch die Schatten, die bisweilen in den Bildern auftauchen und in keinem 'natürlichen' Verhältnis zur Lichtführung stehen, sind nicht an sich schon selbstständige bedrohliche Gegenstände, sie unterstreichen vielmehr die konkrete Materialität dessen, der sie erzeugt. Damit konstituieren die Schatten zwar Raum, nicht aber das auf einen Fluchtpunkt hin durchstrukturierte Raumkontinuum, das den Dingen ihre Bedeutung zuweist, sondern umgekehrt: Hier ist Raum eine Funktion der Dinge!" (Dirk Backes, Heinrich Hoerle Leben und Werk, Köln 1981, S. 39). [46119

Auction archive: Lot number 217
Auction:
Datum:
29 Apr 2017
Auction house:
Dr. Irene Lehr Kunstauktionen GmbH
Sybelstr. 68
10629 Berlin
Germany
info@lehr-kunstauktionen.de
+49 (0)30 8818979
+49 (0)30 8818995
Beschreibung:

Zwei Birnen.
Öl auf leichtem Karton. 1930. 578 x 455 mm. Unter Glas gerahmt. Monogrammiert u. datiert (1930 9). Verso betitelt, datiert sowie mit Etikett des Kölnischen Kunstvereins von 1957 versehen.
Backes 73 - Provenienz: Privatbesitz Rheinland; Privatbesitz Berlin. - Ausgestellt in: Heinrich Hoerle Kölnischer Kunstverein, 1932; Malerei des 20. Jahrhunderts in Kölner Privatbesitz. Kölnischer Kunstverein, 1957; Hoerle und sein Kreis. Köln, Kunstverein zu Frechen, 1971, Katalog-Nr. 97 sowie in: Giorgio de Chirico Magie der Moderne, Staatsgalerie Stuttgart, 2016. - Hoerle gehörte nach dem Ersten Weltkrieg zum Kölner Dada-Kreis um Max Ernst und schloss sich Anton Räderscheidts Gruppe "stupid" an. Mit den befreundeten Künstlern Franz Wilhelm Seiwert und Otto Freundlich gründete er die "Gruppe Progressiver Künstler", die ab 1929 die Zeitschrift "a bis z" herausgab. - Vorliegendes Stilleben "Zwei Birnen" entstand 1930 und zeichnet sich durch einen spannungsreichen Kontrast zwischen Flächenhaftigkeit und Raumtiefe, zwischen festgefügter Rechtwinkligkeit und geschwungener Linie aus. Die Komposition des Bildes wird von großen Farbflächen, die sich mit deutlichen Konturen voneinander abgrenzen, bestimmt. Eine Modellierung der Bildgegenstände durch Licht und Schatten oder mittels sanft abgestufter Farbnuancen bleibt nur angedeutet. Angeregt durch die italienische Pittura metafisica Giorgio de Chiricos platzierte Hoerle die Bildelemente nicht in einem zentralperspektivisch angelegten Raum, sondern gab diese aus verschiedenen Blickwinkeln gesehen wieder, was zu einer Verunklärung des Raumes führt. Allein der surrealistisch anmutende, gemalte Rahmen erhält durch seine belebte Struktur plastische Qualitäten und gibt einen Blick auf einen blauen wolkenlosen Himmel frei. Die auf diese Weise erzeugte Tiefenräumlichkeit kontrastiert mit der Flächenhaftigkeit der übrigen Bildgegenstände. "Auch die Schatten, die bisweilen in den Bildern auftauchen und in keinem 'natürlichen' Verhältnis zur Lichtführung stehen, sind nicht an sich schon selbstständige bedrohliche Gegenstände, sie unterstreichen vielmehr die konkrete Materialität dessen, der sie erzeugt. Damit konstituieren die Schatten zwar Raum, nicht aber das auf einen Fluchtpunkt hin durchstrukturierte Raumkontinuum, das den Dingen ihre Bedeutung zuweist, sondern umgekehrt: Hier ist Raum eine Funktion der Dinge!" (Dirk Backes, Heinrich Hoerle Leben und Werk, Köln 1981, S. 39). [46119

Auction archive: Lot number 217
Auction:
Datum:
29 Apr 2017
Auction house:
Dr. Irene Lehr Kunstauktionen GmbH
Sybelstr. 68
10629 Berlin
Germany
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