Islamischer Mörser Bronzeguss mit Gravuren und Kupfereinlagen, schwarzbraune Patina mit einem Anflug von Grünspan. Oktogonal, mit konsolartig vorstehenden Rändern. Die Facetten graviert mit Sphingen in Nischen, alternierend zu Lotosblüten. Um die Ränder Kalligrafie. Verluste in den Kupfereinlagen. H 13,1, D 17,1 cm, Gewicht ca. 6,7 kg. Iran, zugeschrieben, 12. - 14. Jh.ProvenienzBodenfund Herat, West-Afghanistan.LiteraturhinweiseZum Motiv der Sphinx s. Haarmann, Die Sphinx. Synkretistische Volksreligiosität im spätmittelalterlichen islamischen Ägypten, in: Saeculum 24/1978, S. 367 ff. "Die Hinterlassenschaft Altägyptens lebt in islamischer Zeit, intensiver sogar, als man bisher annehmen durfte. Die steinernen Zeugnisse der pharaonischen Vergangenheit haben im Volksglauben bis ins 19. Jh. hinein, wie wir aus zeitgenössischen Berichten wissen, ihren festen Platz behauptet. Diese Denkmäler standen außerhalb der Normen des islamischen Glaubens und Gesetzes, doch gleichzeitig in enger dialektischer Verbindung damit. Sie verkörperten die Kluft zwischen dem Gesetzesislam und der volkstümlichen synkretistischen Religiosität, die im Übrigen sehr wohl beide in ein und derselben Person vereinigt gewesen sein mögen. Die Achtung, die muslimische Beobachter den alten Götzenbildern wie auch den okkulten Wissenschaften entgegenbrachten, wuchs sogar noch beträchtlich im Spätmittelalter." (S. 381)
Islamischer Mörser Bronzeguss mit Gravuren und Kupfereinlagen, schwarzbraune Patina mit einem Anflug von Grünspan. Oktogonal, mit konsolartig vorstehenden Rändern. Die Facetten graviert mit Sphingen in Nischen, alternierend zu Lotosblüten. Um die Ränder Kalligrafie. Verluste in den Kupfereinlagen. H 13,1, D 17,1 cm, Gewicht ca. 6,7 kg. Iran, zugeschrieben, 12. - 14. Jh.ProvenienzBodenfund Herat, West-Afghanistan.LiteraturhinweiseZum Motiv der Sphinx s. Haarmann, Die Sphinx. Synkretistische Volksreligiosität im spätmittelalterlichen islamischen Ägypten, in: Saeculum 24/1978, S. 367 ff. "Die Hinterlassenschaft Altägyptens lebt in islamischer Zeit, intensiver sogar, als man bisher annehmen durfte. Die steinernen Zeugnisse der pharaonischen Vergangenheit haben im Volksglauben bis ins 19. Jh. hinein, wie wir aus zeitgenössischen Berichten wissen, ihren festen Platz behauptet. Diese Denkmäler standen außerhalb der Normen des islamischen Glaubens und Gesetzes, doch gleichzeitig in enger dialektischer Verbindung damit. Sie verkörperten die Kluft zwischen dem Gesetzesislam und der volkstümlichen synkretistischen Religiosität, die im Übrigen sehr wohl beide in ein und derselben Person vereinigt gewesen sein mögen. Die Achtung, die muslimische Beobachter den alten Götzenbildern wie auch den okkulten Wissenschaften entgegenbrachten, wuchs sogar noch beträchtlich im Spätmittelalter." (S. 381)
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