Beschreibung:

Die heilige Familie mit dem Johannesknaben Öl auf Leinwand, doubliert 73,5 x 81 cm In einem originalen Sansovino Rahmen aus dem späten 16. Jahrhundert. Wie sein Großonkel Palma Vecchio hieß er eigentlich Jacopo Negretti (teils auch „Negreti“ oder „Nigretti“ geschrieben), nannte sich selbst und seine Familie allerdings in seinen Signaturen, Monogrammen und den zahlreichen eigenhändigen Bemerkungen auf seinen Zeichnungen konsequent „Palma“. Palma wurde als Sohn des aus Serina bei Bergamo stammenden Malers Antonio Palma eines Neffen von Palma Vecchio, geboren. Im 17. Jahrhundert erhielt er den Beinamen il Giovane, um ihn von seinem gleichnamigen Großonkel besser unterscheiden zu können. In einem reich geschnitzten Rahmen im Sansovino-Stil befindet sich ein Gemälde, das die Heilige Familie mit dem Heiligen Johannes dem Täufer darstellt. Er trägt ein Geschenk mit einer allegorischen Bedeutung; die Früchte, in denen Äpfel, Pflaumen und eine Birne zu erkennen sind, sind Symbole für die Passion Christi und die Erlösung des Menschen. Diese Ikonographie ist sehr selten, kann aber vor allem in Venetien gefunden werden, wo ab der Mitte des 15. Jahrhunderts, mit dem Beginn des Squarcionismo und dann mit Mantegna und Crivelli, diese Details verbreitet wurden. Der 1550 geborene Maler Jacopo Palma il Giovane hatte seine erste Ausbildung in der Werkstatt seines Vaters Antonio. Nach diesen ersten Lehrjahren zog er nach Rom, nachdem er Guidubaldo II della Rovere, Herzog von Urbino, kennengelernt hatte, der seine Begabung zu schätzen wusste. Der Stil Palmas basiert jedoch nie auf dem der römischen Manier, sondern entfaltet seine Größe durch die Kombination mit der flüssigen Malerei und ist im venezianischen Stil geprägt, was wahrscheinlich durch die letzte grundlegende Zusammenarbeit mit Tizian in den letzten Monaten seines Lebens bestätigt wird.