Premium pages left without account:

Auction archive: Lot number 504

Jakob Haringer. Drei eigenhändige Gedichtmanuskripte, alle mit Unterschrift.

Auction 04.07.2020
4 Jul 2020
Estimate
€1,200
ca. US$1,352
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 504

Jakob Haringer. Drei eigenhändige Gedichtmanuskripte, alle mit Unterschrift.

Auction 04.07.2020
4 Jul 2020
Estimate
€1,200
ca. US$1,352
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Alle ohne Datum. Zusammen 13 Seiten.
I. Die Erdbeeren. Eine Seite, 17 Zeilen, rückseitig ganzseitiger Brief Haringers an einen Freund, dem er für eine wohlwollende Besprechung dankt: »Selbstredend haben Sie durch diese das Buch mehr als genug bezahlt. […] Ich bin herzlichst beglückt, wenn Sie über mich schreiben. Zu dem lege ich Ihnen ›Mein Leben‹ bei. Es geht mir sehr schlecht […]« Erwähnt Gustav Kiepenheuer (»ich bin sehr sceptisch Verlügern gegenüber«) und Carl Sternheim, der sich für ihn einsetze. – Grüßt mit »Leben Sie froher, besser als Ihr […] Haringer«. Mit Absenderanschrift »Reichenhall Krankenhaus«. Wohl um 1924. – II. Ballade von der Hansi Paukert, die bloß eine Hur und doch ein Engel war. [um 1937]. Zehn Blätter (zerschnittene Schutzumschläge), fadengeheftet in Umschlag. Das Heft enthält, mit Bleistift in Schönschrift geschrieben, insgesamt 27 vierzeilige Strophen sowie Titel und Editionsvermerk: »Diese Dichtung wurde handschriftlich in zehn Exemplaren niedergeschrieben und an die 10 Getreuesten und Besten gesandt, denen dies Werk wohl die paar Mark, für Fraß und Bleibe und Schuhsohlen wert ist. Ich sterbe zur Zeit in Wien […] Laßt mich ihr Bessern nicht ganz umkommen. Seid mir weiter gut!«. – III. Die Bücher. Eine Seite, zwölf Zeilen: »Nun, da ich Alles über bin – Was hat dies Leben noch für Sinn! War alles bloss ein böser Fluch – Da fällt ein linder Strahl in all die Pein, in all die Qual: Du hast ja abends noch ein Buch! […]«. Darunter ein kleiner Stern, die Widmung »für Gregor Müller« und Haringers Unterschrift. Aufgezogen, leicht gebräunt. Gregor Müller verlegte in seinem Pegasus Verlag Zürich 1946 das letzte zu Haringers Lebzeiten veröffentlichte Buch (Das Fenster, Raabe/Hannich-Bode 104.17). – Jakob Haringer (1898–1948) führte ein unstetes Vagabundenleben und lebte von bei namhaften Kollegen erbetenen Zuwendungen. 1936 wurde ihm von den Nationalsozialisten die Staatsbürgerschaft aberkannt, er floh von Österreich nach Prag und lebte später illegal in der Schweiz.

Auction archive: Lot number 504
Auction:
Datum:
4 Jul 2020
Auction house:
Christian Hesse Auktionen
Osterbekstr. 86
22083 Hamburg
Germany
mail@hesse-auktionen.de
+49 (0)40 69454247
+49 (0)40 69454266
Beschreibung:

Alle ohne Datum. Zusammen 13 Seiten.
I. Die Erdbeeren. Eine Seite, 17 Zeilen, rückseitig ganzseitiger Brief Haringers an einen Freund, dem er für eine wohlwollende Besprechung dankt: »Selbstredend haben Sie durch diese das Buch mehr als genug bezahlt. […] Ich bin herzlichst beglückt, wenn Sie über mich schreiben. Zu dem lege ich Ihnen ›Mein Leben‹ bei. Es geht mir sehr schlecht […]« Erwähnt Gustav Kiepenheuer (»ich bin sehr sceptisch Verlügern gegenüber«) und Carl Sternheim, der sich für ihn einsetze. – Grüßt mit »Leben Sie froher, besser als Ihr […] Haringer«. Mit Absenderanschrift »Reichenhall Krankenhaus«. Wohl um 1924. – II. Ballade von der Hansi Paukert, die bloß eine Hur und doch ein Engel war. [um 1937]. Zehn Blätter (zerschnittene Schutzumschläge), fadengeheftet in Umschlag. Das Heft enthält, mit Bleistift in Schönschrift geschrieben, insgesamt 27 vierzeilige Strophen sowie Titel und Editionsvermerk: »Diese Dichtung wurde handschriftlich in zehn Exemplaren niedergeschrieben und an die 10 Getreuesten und Besten gesandt, denen dies Werk wohl die paar Mark, für Fraß und Bleibe und Schuhsohlen wert ist. Ich sterbe zur Zeit in Wien […] Laßt mich ihr Bessern nicht ganz umkommen. Seid mir weiter gut!«. – III. Die Bücher. Eine Seite, zwölf Zeilen: »Nun, da ich Alles über bin – Was hat dies Leben noch für Sinn! War alles bloss ein böser Fluch – Da fällt ein linder Strahl in all die Pein, in all die Qual: Du hast ja abends noch ein Buch! […]«. Darunter ein kleiner Stern, die Widmung »für Gregor Müller« und Haringers Unterschrift. Aufgezogen, leicht gebräunt. Gregor Müller verlegte in seinem Pegasus Verlag Zürich 1946 das letzte zu Haringers Lebzeiten veröffentlichte Buch (Das Fenster, Raabe/Hannich-Bode 104.17). – Jakob Haringer (1898–1948) führte ein unstetes Vagabundenleben und lebte von bei namhaften Kollegen erbetenen Zuwendungen. 1936 wurde ihm von den Nationalsozialisten die Staatsbürgerschaft aberkannt, er floh von Österreich nach Prag und lebte später illegal in der Schweiz.

Auction archive: Lot number 504
Auction:
Datum:
4 Jul 2020
Auction house:
Christian Hesse Auktionen
Osterbekstr. 86
22083 Hamburg
Germany
mail@hesse-auktionen.de
+49 (0)40 69454247
+49 (0)40 69454266
Try LotSearch

Try LotSearch and its premium features for 7 days - without any costs!

  • Search lots and bid
  • Price database and artist analysis
  • Alerts for your searches
Create an alert now!

Be notified automatically about new items in upcoming auctions.

Create an alert