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Auction archive: Lot number 3700

Julius Kissinger (1894 - 1941) - Geschenkzigarettenetui, München, 1923

Opening
€2,000
ca. US$2,237
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 3700

Julius Kissinger (1894 - 1941) - Geschenkzigarettenetui, München, 1923

Opening
€2,000
ca. US$2,237
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Silber, blaue und weiße Emaille. Rechteckige Form mit abgeschrägten Kanten. Der Deckel mit transluzider Emaille über guillochiertem Grund, in der linken oberen Ecke das runde Emblem des Wiener Sportklubs "HAKOAH" mit Davidstern und entsprechender Umschrift. Weiße Bordüre, die Kanten mit blauem Mäanderband. Innenseitige Gravur "Siegreiche Meisterschaft 1919-20 - Unserem lieben Koby Neumann - 'Die Hakoah'". Wiener Feingehaltspunze und Meistermarke "H&O" sowie Nummer "168". Maße 100 x 80 mm, Gewicht 146 g. Die Rückseite mit Widmungsgravur "Dem lieben 'dünnen' Kissinger zur freundl. Erinnerung an den VII. Großen Stafettenlauf in München von seinem Wiener Sportskameraden Koby Neumann - 'Hakoah' - München, den 28. Mai 1923". Der 1909 gegründete Wiener Sportklub "Hakoah" zählt bis heute zu den erfolgreichsten Vereinen Österreichs, zur Paradedisziplin Fußball wurde auch Fechten, Hockey, Leichtathletik und Schwimmen angeboten, und nach dem 1. Weltkrieg kamen noch zahlreiche weitere Sportarten wie Tennis, Eishockey, Handball oder Schach hinzu. 1923 gewann der Klub als erster kontinentaleuropäischer Verein ein Spiel in England bei West Ham United mit 5:0, 1925 errangen sie erstmals die österreichische Meisterschaft. Die Widmung im Inneren des Etuis bezieht sich höchstwahrscheinlich auf den Gewinn der Zweitligameisterschaft des SC Hakoah in der Saison 1919/20 und dem damit verbundenen Aufstieg in die 1. Fußballliga Österreichs. Die Brüder Julius ("der Dünne") und Ferdinand ("der Dicke"/1891 - 1941) Kissinger, Onkel zweiten Grades des ehemaligen US-Außenministers Henry Kissinger, im fränkischen Urspringen geboren, beide mit dem Lehrerexamen an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg 1910 bzw. 1913, kämpften beide im 1. Weltkrieg auf deutscher Seite und unterrichteten ab 1924 bzw. 1927 an der neuen jüdischen Volksschule in München. 1940 bemühten sie sich vergeblich um eine Ausreise in die USA und wurden im November 1941 enteignet und nach Kaunas deportiert, wo sie am 25.11.1941 mit 1000 weiteren Münchener Juden erschossen wurden. Bedeutendes Objekt zur Geschichte des jüdischen Lebens in München. Zustand: I - II

Auction archive: Lot number 3700
Auction:
Datum:
23 May 2019, 10:00
Auction house:
Hermann Historica
Bretonischer Ring 3
85630 Grasbrunn / München
Germany
contact@hermann-historica.com
+49 (0)89 54726490
+49 (0)89 5472649999
Beschreibung:

Silber, blaue und weiße Emaille. Rechteckige Form mit abgeschrägten Kanten. Der Deckel mit transluzider Emaille über guillochiertem Grund, in der linken oberen Ecke das runde Emblem des Wiener Sportklubs "HAKOAH" mit Davidstern und entsprechender Umschrift. Weiße Bordüre, die Kanten mit blauem Mäanderband. Innenseitige Gravur "Siegreiche Meisterschaft 1919-20 - Unserem lieben Koby Neumann - 'Die Hakoah'". Wiener Feingehaltspunze und Meistermarke "H&O" sowie Nummer "168". Maße 100 x 80 mm, Gewicht 146 g. Die Rückseite mit Widmungsgravur "Dem lieben 'dünnen' Kissinger zur freundl. Erinnerung an den VII. Großen Stafettenlauf in München von seinem Wiener Sportskameraden Koby Neumann - 'Hakoah' - München, den 28. Mai 1923". Der 1909 gegründete Wiener Sportklub "Hakoah" zählt bis heute zu den erfolgreichsten Vereinen Österreichs, zur Paradedisziplin Fußball wurde auch Fechten, Hockey, Leichtathletik und Schwimmen angeboten, und nach dem 1. Weltkrieg kamen noch zahlreiche weitere Sportarten wie Tennis, Eishockey, Handball oder Schach hinzu. 1923 gewann der Klub als erster kontinentaleuropäischer Verein ein Spiel in England bei West Ham United mit 5:0, 1925 errangen sie erstmals die österreichische Meisterschaft. Die Widmung im Inneren des Etuis bezieht sich höchstwahrscheinlich auf den Gewinn der Zweitligameisterschaft des SC Hakoah in der Saison 1919/20 und dem damit verbundenen Aufstieg in die 1. Fußballliga Österreichs. Die Brüder Julius ("der Dünne") und Ferdinand ("der Dicke"/1891 - 1941) Kissinger, Onkel zweiten Grades des ehemaligen US-Außenministers Henry Kissinger, im fränkischen Urspringen geboren, beide mit dem Lehrerexamen an der Israelitischen Lehrerbildungsanstalt in Würzburg 1910 bzw. 1913, kämpften beide im 1. Weltkrieg auf deutscher Seite und unterrichteten ab 1924 bzw. 1927 an der neuen jüdischen Volksschule in München. 1940 bemühten sie sich vergeblich um eine Ausreise in die USA und wurden im November 1941 enteignet und nach Kaunas deportiert, wo sie am 25.11.1941 mit 1000 weiteren Münchener Juden erschossen wurden. Bedeutendes Objekt zur Geschichte des jüdischen Lebens in München. Zustand: I - II

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Auction:
Datum:
23 May 2019, 10:00
Auction house:
Hermann Historica
Bretonischer Ring 3
85630 Grasbrunn / München
Germany
contact@hermann-historica.com
+49 (0)89 54726490
+49 (0)89 5472649999
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