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Auction archive: Lot number 5 -

Antonius Heusler

Alte Meister I
22 Oct 2019
Estimate
€50,000 - €70,000
ca. US$55,673 - US$77,943
Price realised:
€95,867
ca. US$106,745
Auction archive: Lot number 5 -

Antonius Heusler

Alte Meister I
22 Oct 2019
Estimate
€50,000 - €70,000
ca. US$55,673 - US$77,943
Price realised:
€95,867
ca. US$106,745
Beschreibung:

(Leipzig um 1500 –1562 Annaberg) Adam und Eva mit dem Baum der Erkenntnis, Öl auf Holz, 66,5 x 51 cm, gerahmt Wir danken Gunnar Heydenreich, Cranach Digital Archive, Köln, der die Zuschreibung als eigenhändiges Werk Heuslers nach Untersuchung des Originals und IRR-Analyse vorgeschlagen hat. Die Darstellung von Adam und Eva am Baum der Erkenntnis zählte zu den bevorzugten Bildthemen Lucas Cranachs des Älteren – zahlreiche Fassungen sind von ihm und seiner Werkstatt überliefert. Man könnte sagen, dass es sich um Cranachs ikonischste Bildfindung handelt. Aktfiguren waren in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts bei privaten Auftraggebern sehr beliebt, bedurften aber einer thematischen Rechtfertigung, gegen die die Lutheraner keine Einwände erheben konnten. Das erste Menschenpaar Adam und Eva eignete sich dafür ideal. Die Komposition faszinierte vor allem aufgrund der Darstellung der menschlichen Gestalt und der Vielfalt detailreich gemalter Tiere und Vegetation. Cranach selbst war an dem Motiv, das seinen Talenten durchwegs entgegenkam, offenbar stark interessiert. Über 30 Jahre lang kam er auf das Thema zurück. Seine ersten datierten Fassungen in den Museen von Besançon, Leipzig und Warschau zeigen die Figuren vor dunklem Hintergrund und stehen damit unter dem Einfluss von Dürers Adam und Eva von 1507 im Prado, Madrid (Inv.-Nr. P02177, P02178). Erstmals gegen Mitte der 1520er-Jahre erweiterte Cranach das Thema um den Paradiesgarten mit einheimischen und exotischen Tieren (Abb. 1), höchstwahrscheinlich angeregt durch Dürers bekannten Kupferstich von 1504. 1524 trafen Cranach und Dürer in Nürnberg persönlich zusammen und mögen sich dort bei dieser Gelegenheit über das attraktive Thema ausgetauscht haben. Während Dürers Tiere als Anspielung auf die vier Temperamente gelten können, muten jene Cranachs ernst und unheilverkündend an. Das vorliegende Gemälde ist, indem es Motive der unbestritten einflussreichsten Maler der deutschen Renaissance in sich vereint, ein einzigartiges und eindrucksvolles Zeugnis der künstlerischen Verbindung von Lucas Cranach und Albrecht Dürer Lucas Cranach wurde 1505 zum Hofmaler des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Weisen ernannt, arbeitete daneben aber auch für den Habsburger Hof und das Haus Hohenzollern. Um die hohe Nachfrage nach seinen Gemälden befriedigen zu können, unterhielt Cranach eine äußerst produktive Werkstatt mit ausgesuchten Mitarbeitern, die unter strenger Anleitung nach Vorlagen des Meisters arbeiteten. Antonius Heusler der dieses kürzlich wiederentdeckte Gemälde kurze Zeit nach der Fassung des Courtauld Institutes von 1526 ausgeführt hat, zählt neben Hans Kemmer (um 1495–1561) und Wolfgang Krodel (um 1500–1562) zu den wenigen namentlich bekannten Mitarbeitern der Cranach-Werkstatt. Seine Hand gibt sich in der Modellierung mit Bleiweiß und in der feinen Lasurtechnik im Bereich der Inkarnate klar zu erkennen. Insbesondere deutet auf ihn die lockere Art, die Komposition auf den Malgrund aufzuzeichnen, was in der Infrarotreflektografie des Gemäldes klar zu erkennen ist (Abb. 2). Wie Korrekturen im Bereich der Figuren zeigen, war die Unterzeichnung für Heusler eher eine Orientierung für den Malprozess als eine verbindliche Festlegung (siehe Ingo Sandner, Hans Burckhardt, Antonius Heusler ein Annaberger Maler der Reformationszeit, Marienberg 2018, S. 47). Klar ist, dass Heusler Zeichnungen oder weitere Fassungen zur Verfügung gestanden haben müssen, als er seine Darstellung von Adam und Eva nach dem Londoner Vorbild ausgeführt hat. Die Arbeitsgänge der Cranach-Werkstatt sind bis heute erst teilweise erforscht, es liegt aber nahe, dass die vorliegende Fassung noch in Cranachs Werkstatt in Wittenberg entstanden ist, als Heusler uneingeschränkten Zugang zu den Vorlagen des Meisters hatte. Das vorliegende Gemälde ist auch ein wertvolles Beispiel dafür, dass Cranach seinen fähigsten Mitarbeitern gelegentlich kompositorische Freiheiten einräumte. So weicht es in Adams Armhaltung sowie in de

Auction archive: Lot number 5 -
Auction:
Datum:
22 Oct 2019
Auction house:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
Beschreibung:

(Leipzig um 1500 –1562 Annaberg) Adam und Eva mit dem Baum der Erkenntnis, Öl auf Holz, 66,5 x 51 cm, gerahmt Wir danken Gunnar Heydenreich, Cranach Digital Archive, Köln, der die Zuschreibung als eigenhändiges Werk Heuslers nach Untersuchung des Originals und IRR-Analyse vorgeschlagen hat. Die Darstellung von Adam und Eva am Baum der Erkenntnis zählte zu den bevorzugten Bildthemen Lucas Cranachs des Älteren – zahlreiche Fassungen sind von ihm und seiner Werkstatt überliefert. Man könnte sagen, dass es sich um Cranachs ikonischste Bildfindung handelt. Aktfiguren waren in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts bei privaten Auftraggebern sehr beliebt, bedurften aber einer thematischen Rechtfertigung, gegen die die Lutheraner keine Einwände erheben konnten. Das erste Menschenpaar Adam und Eva eignete sich dafür ideal. Die Komposition faszinierte vor allem aufgrund der Darstellung der menschlichen Gestalt und der Vielfalt detailreich gemalter Tiere und Vegetation. Cranach selbst war an dem Motiv, das seinen Talenten durchwegs entgegenkam, offenbar stark interessiert. Über 30 Jahre lang kam er auf das Thema zurück. Seine ersten datierten Fassungen in den Museen von Besançon, Leipzig und Warschau zeigen die Figuren vor dunklem Hintergrund und stehen damit unter dem Einfluss von Dürers Adam und Eva von 1507 im Prado, Madrid (Inv.-Nr. P02177, P02178). Erstmals gegen Mitte der 1520er-Jahre erweiterte Cranach das Thema um den Paradiesgarten mit einheimischen und exotischen Tieren (Abb. 1), höchstwahrscheinlich angeregt durch Dürers bekannten Kupferstich von 1504. 1524 trafen Cranach und Dürer in Nürnberg persönlich zusammen und mögen sich dort bei dieser Gelegenheit über das attraktive Thema ausgetauscht haben. Während Dürers Tiere als Anspielung auf die vier Temperamente gelten können, muten jene Cranachs ernst und unheilverkündend an. Das vorliegende Gemälde ist, indem es Motive der unbestritten einflussreichsten Maler der deutschen Renaissance in sich vereint, ein einzigartiges und eindrucksvolles Zeugnis der künstlerischen Verbindung von Lucas Cranach und Albrecht Dürer Lucas Cranach wurde 1505 zum Hofmaler des sächsischen Kurfürsten Friedrich des Weisen ernannt, arbeitete daneben aber auch für den Habsburger Hof und das Haus Hohenzollern. Um die hohe Nachfrage nach seinen Gemälden befriedigen zu können, unterhielt Cranach eine äußerst produktive Werkstatt mit ausgesuchten Mitarbeitern, die unter strenger Anleitung nach Vorlagen des Meisters arbeiteten. Antonius Heusler der dieses kürzlich wiederentdeckte Gemälde kurze Zeit nach der Fassung des Courtauld Institutes von 1526 ausgeführt hat, zählt neben Hans Kemmer (um 1495–1561) und Wolfgang Krodel (um 1500–1562) zu den wenigen namentlich bekannten Mitarbeitern der Cranach-Werkstatt. Seine Hand gibt sich in der Modellierung mit Bleiweiß und in der feinen Lasurtechnik im Bereich der Inkarnate klar zu erkennen. Insbesondere deutet auf ihn die lockere Art, die Komposition auf den Malgrund aufzuzeichnen, was in der Infrarotreflektografie des Gemäldes klar zu erkennen ist (Abb. 2). Wie Korrekturen im Bereich der Figuren zeigen, war die Unterzeichnung für Heusler eher eine Orientierung für den Malprozess als eine verbindliche Festlegung (siehe Ingo Sandner, Hans Burckhardt, Antonius Heusler ein Annaberger Maler der Reformationszeit, Marienberg 2018, S. 47). Klar ist, dass Heusler Zeichnungen oder weitere Fassungen zur Verfügung gestanden haben müssen, als er seine Darstellung von Adam und Eva nach dem Londoner Vorbild ausgeführt hat. Die Arbeitsgänge der Cranach-Werkstatt sind bis heute erst teilweise erforscht, es liegt aber nahe, dass die vorliegende Fassung noch in Cranachs Werkstatt in Wittenberg entstanden ist, als Heusler uneingeschränkten Zugang zu den Vorlagen des Meisters hatte. Das vorliegende Gemälde ist auch ein wertvolles Beispiel dafür, dass Cranach seinen fähigsten Mitarbeitern gelegentlich kompositorische Freiheiten einräumte. So weicht es in Adams Armhaltung sowie in de

Auction archive: Lot number 5 -
Auction:
Datum:
22 Oct 2019
Auction house:
Dorotheum GmbH & Co. KG
Wien | Palais Dorotheum
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