Beschreibung:

Widmungsexemplar Lücken, Iwar von. Gedichte. 46 S., 1 Bl. Mit 1 Portrait. 17,5 x 11 cm. OHalbleinen (etwas berieben). Berlin-Grunewald, Horen-Verlag, 1928. Raabe 198, 1. – Einzige Ausgabe der einzigen selbständigen Veröffentlichung dieses "vergessenen Poeten des Dresdner Expressionismus" (Gaskill), den Raabe (wie er es höchst selten tut) in seinem Handbuch durch die Wiedergabe eines langen Zitats von Albert Ehrenstein würdigt. Darin bezeichnet ihn dieser als "Original, Dresdener Peter Altenberg, Sonderling, Kauz, Altruist, Phantast,Don Quixote, Enthusiast, dahintreibend auf den Eisbergen von Anbeginn verschollener Oden" (zit. nach Raabe S. 318f.). Iwar von Lücken, 1874 in Wiesbaden geboren, verbrachte seine Jugendzeit im Baltikum, besuchte eine Kadettenanstalt, lebte während des Krieges in Dresden, wo er zu einer "liebenswerten Figur" (Raabe) im dortigen Dichterkreis wurde, ging nach Berlin, schlug sich hier durch als Bohemien und Lebenskünstler und verfasste Werke, die niemand drucken mochte. Die Maler liebten ihn und hielten seine Erscheinung fest auf Portraits, die berühmter sind als der darauf Gezeigte. Das bekannteste: Otto Dix' Bildnis von 1926. Der hier vorliegende Gedichtband enthält eine Portraittafel von Oskar Kokoschka Raabe illustriert seinen Eintrag mit einer Portraitzeichnung von Georg Mathéy, Hegenbarth schuf eine Radierung. 1939, im ersten Kriegswinter, soll von Lücken, unbehaust und ohne Nachkommen, der Letzte seiner Familie, in Paris verhungert sein. Unser Exemplar mit langer eigenhändiger Widmung auf dem fl. Vorsatz (datiert Berlin 13.III.30) - an eine "Frau Tho[?]sa Hess. Böse werden die Menschen, wenn man Ihnen seine Gedicht [sic] nicht schickt, thut man es aber - aus ist die Freundschaft. ..." – Sauberes Exemplar. – Dabei: Diether Schmidt. Die Krönung des Vagabundendichters Iwar von Lücken. Ein Gemälde von Otto Dix Berlin 1968. - Wulf Kirsten. Der Bohemien Iwar von Lücken (Kopie). - P. Howard Gaskill. Iwar von Lücken - ein vergessener Poet des Dresdner Expressionismus. In: Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft 24 (1980). Sonderdruck.