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Auction archive: Lot number 2010

Meister des Verlorenen Sohnes, zugeschrieben

Alte Kunst
21 May 2022
Estimate
€60,000 - €80,000
ca. US$63,530 - US$84,707
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 2010

Meister des Verlorenen Sohnes, zugeschrieben

Alte Kunst
21 May 2022
Estimate
€60,000 - €80,000
ca. US$63,530 - US$84,707
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Meister des Verlorenen Sohnes, zugeschrieben Madonna und Kind vor einer Landschaft. Im Hintergrund die Rast auf der Flucht nach Ägypten Öl auf Holz (parkettiert). 110 x 79 cm.Die vorliegende Darstellung besticht durch Qualität und Feinheit der malerischen Durchführung. Das sanfte Gesicht der Madonna ist äußerst delikat ausgeführt. Den Kopf hat sie leicht ihrem Sohn Jesus zugeneigt. In einer Hand hält sie einen Apfel, in der anderen das Kind. Haltung und Ausdruck der Mutter erinnern in ihrer Weichheit und Sensibilität an die Madonnen Raphaels und seiner Nachfolger. Das graublaue Kleid mit rosa Ärmeln bedeckt ein roter, schwungvoll drapierter Mantel. Farbigkeit und Bewegung der Figuren sind ein schönes Beispiel des nordischen Manierismus. Der Meister des verlorenen Sohnes ist ein anonymer Meister, der wahrscheinlich im zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts in Antwerpen tätig war. Er verdankt seinen Hilfsnamen einem Gemälde im Kunsthistorischen Museum, das den verlorenen Sohn in galanter Gesellschaft darstellt. Er scheint eine produktive Werkstatt geleitet zu haben, die sich auf Darstellungen von Episoden aus dem Alten Testament spezialisierte, wie auch auf Andachtsszenen zum Leben Christi oder der Jungfrau. Georges Marlier hat erstmals die Tätigkeit dieses Meisters näher untersucht und ihm auch das vorliegende Gemälde zugeschrieben (G. Marlier: L’atelier du Maître du Fils Prodige, in: Jaarboek Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Antwerpen 1961, S. 75-111, S. 101, o. Abb.) Neben der stilistischen Nähe zu den „Romanisten“ Lambert Lombard Pieter Aertsen und Frans Floris ist im Werk des anonymen Meisters vor allem der Einfluss von Pieter Coecke van Aelst spürbar. Die Pose der Jungfrau mit dem Apfel in der rechten Hand und des zu ihr laufenden, ja eher fliegenden Kindes leitet sich von einer Komposition Coeckes ab. Diese „Heilige Familie“ ist in zahlreichen Werkstattvarianten verbreitet (G. Marlier: La Renaissance flamande. Pierre Coeck d’Alost, Brussels, 1966, S. 238-39, Abb. 199). Wie der sogenannte Papageienmeister hat auch der Meister des verlorenen Sohnes das Motiv des auf einer Fruchtschale sitzenden Papageis wiederholt in seinen Darstellungen der Jungfrau mit Kind verwendet, etwa in einem Gemälde im Cleveland Museum of Art. Der Hintergrund mit sich vor einer Felslandschaft à la Patinir aufschichtenden Gebäuden ähnelt wiederum bis ins Detail einer verloren gegangenen Version im Kunsthistorischen Museum Wien (Inv. Nr. 756). Für eine Zuschreibung des vorliegenden Bildes an den Meister des verlorenen Sohnes sprechen unter anderem die in blassen Farben gehaltene Landschaft mit hellen grün-, orange- und gelb-rosa-Tönen, vor der die Figur der Madanna in lebhaften Farben absticht, wie auch der Figurentyp mit elfenbeinfarbener blasser Haut, mandelförmigen Augen, langer Nase und verschattetem Grübchen über dem Kinn.ZertifikatGiorgio T. Faggin, Udine, 26. Juni 1982 (als ein Werk des Meisters des Verlorenen Sohnes). - Jacqueline Folie (IRPA), Brüssel, 31. März 1988 (Analyse des ursprünglich übermalten Hintergrundes). - Prof. J. Verougstraete (UCL), Laboratoire d’étude des œuvres d’art par les méthodes scientifiques, Louvain-la-Neuve, Mai 2002.ProvenienzGisbert Verzyl (1803-1914). – Céline Verzyl (1850-1914), Frau von Johan Beetz (1849-1876). - Durch Erbgang an Georges Beetz (1876-1950) bis 1950. – Privatsammlug Belgien bis 2002. – Auktion Hôtel de Ventes Vanderkindere, Brüssel, 23. November 2002, lot 18 (als Schule von Antwerpen, 1. Hälfte 16. Jahrhundert). - Belgische Privatsammlung.LiteraturhinweiseG. Marlier: L’atelier du Maître du Fils Prodige, in: Jaarboek Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Antwerpen, 1961, S. 75-111, S. 101, o. Abb. (als Meister des Verlorenen Sohnes). - S. Speth-Holterhoff: La collection de M. Georges Beetz, in: Apollo, Chroniques des Beaux-Arts, Brüssel, März 1943, Nr. 20, S. 14-17, Abb. S. 14.AusstellungMusée d’Art Ancien de Bruxelles: Les primitifs septentrionaux, Brüssel, 1923 (als zugeschrieben an Lambe

Auction archive: Lot number 2010
Auction:
Datum:
21 May 2022
Auction house:
Kunsthaus Lempertz KG
Neumarkt 3
50667 Köln
Germany
info@lempertz.com
+49 (0)221 9257290
+49 (0)221 9257296
Beschreibung:

Meister des Verlorenen Sohnes, zugeschrieben Madonna und Kind vor einer Landschaft. Im Hintergrund die Rast auf der Flucht nach Ägypten Öl auf Holz (parkettiert). 110 x 79 cm.Die vorliegende Darstellung besticht durch Qualität und Feinheit der malerischen Durchführung. Das sanfte Gesicht der Madonna ist äußerst delikat ausgeführt. Den Kopf hat sie leicht ihrem Sohn Jesus zugeneigt. In einer Hand hält sie einen Apfel, in der anderen das Kind. Haltung und Ausdruck der Mutter erinnern in ihrer Weichheit und Sensibilität an die Madonnen Raphaels und seiner Nachfolger. Das graublaue Kleid mit rosa Ärmeln bedeckt ein roter, schwungvoll drapierter Mantel. Farbigkeit und Bewegung der Figuren sind ein schönes Beispiel des nordischen Manierismus. Der Meister des verlorenen Sohnes ist ein anonymer Meister, der wahrscheinlich im zweiten Drittel des 16. Jahrhunderts in Antwerpen tätig war. Er verdankt seinen Hilfsnamen einem Gemälde im Kunsthistorischen Museum, das den verlorenen Sohn in galanter Gesellschaft darstellt. Er scheint eine produktive Werkstatt geleitet zu haben, die sich auf Darstellungen von Episoden aus dem Alten Testament spezialisierte, wie auch auf Andachtsszenen zum Leben Christi oder der Jungfrau. Georges Marlier hat erstmals die Tätigkeit dieses Meisters näher untersucht und ihm auch das vorliegende Gemälde zugeschrieben (G. Marlier: L’atelier du Maître du Fils Prodige, in: Jaarboek Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Antwerpen 1961, S. 75-111, S. 101, o. Abb.) Neben der stilistischen Nähe zu den „Romanisten“ Lambert Lombard Pieter Aertsen und Frans Floris ist im Werk des anonymen Meisters vor allem der Einfluss von Pieter Coecke van Aelst spürbar. Die Pose der Jungfrau mit dem Apfel in der rechten Hand und des zu ihr laufenden, ja eher fliegenden Kindes leitet sich von einer Komposition Coeckes ab. Diese „Heilige Familie“ ist in zahlreichen Werkstattvarianten verbreitet (G. Marlier: La Renaissance flamande. Pierre Coeck d’Alost, Brussels, 1966, S. 238-39, Abb. 199). Wie der sogenannte Papageienmeister hat auch der Meister des verlorenen Sohnes das Motiv des auf einer Fruchtschale sitzenden Papageis wiederholt in seinen Darstellungen der Jungfrau mit Kind verwendet, etwa in einem Gemälde im Cleveland Museum of Art. Der Hintergrund mit sich vor einer Felslandschaft à la Patinir aufschichtenden Gebäuden ähnelt wiederum bis ins Detail einer verloren gegangenen Version im Kunsthistorischen Museum Wien (Inv. Nr. 756). Für eine Zuschreibung des vorliegenden Bildes an den Meister des verlorenen Sohnes sprechen unter anderem die in blassen Farben gehaltene Landschaft mit hellen grün-, orange- und gelb-rosa-Tönen, vor der die Figur der Madanna in lebhaften Farben absticht, wie auch der Figurentyp mit elfenbeinfarbener blasser Haut, mandelförmigen Augen, langer Nase und verschattetem Grübchen über dem Kinn.ZertifikatGiorgio T. Faggin, Udine, 26. Juni 1982 (als ein Werk des Meisters des Verlorenen Sohnes). - Jacqueline Folie (IRPA), Brüssel, 31. März 1988 (Analyse des ursprünglich übermalten Hintergrundes). - Prof. J. Verougstraete (UCL), Laboratoire d’étude des œuvres d’art par les méthodes scientifiques, Louvain-la-Neuve, Mai 2002.ProvenienzGisbert Verzyl (1803-1914). – Céline Verzyl (1850-1914), Frau von Johan Beetz (1849-1876). - Durch Erbgang an Georges Beetz (1876-1950) bis 1950. – Privatsammlug Belgien bis 2002. – Auktion Hôtel de Ventes Vanderkindere, Brüssel, 23. November 2002, lot 18 (als Schule von Antwerpen, 1. Hälfte 16. Jahrhundert). - Belgische Privatsammlung.LiteraturhinweiseG. Marlier: L’atelier du Maître du Fils Prodige, in: Jaarboek Koninklijk Museum voor Schone Kunsten, Antwerpen, 1961, S. 75-111, S. 101, o. Abb. (als Meister des Verlorenen Sohnes). - S. Speth-Holterhoff: La collection de M. Georges Beetz, in: Apollo, Chroniques des Beaux-Arts, Brüssel, März 1943, Nr. 20, S. 14-17, Abb. S. 14.AusstellungMusée d’Art Ancien de Bruxelles: Les primitifs septentrionaux, Brüssel, 1923 (als zugeschrieben an Lambe

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Auction:
Datum:
21 May 2022
Auction house:
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Neumarkt 3
50667 Köln
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