Beschreibung:

Memento-Mori-Einband. Schwarzer Chagrinlederband mit Silberprägung. Breite, beide Deckel rahmende Bordüren mit Fileten und Ornamentfüllung sowie jeweils ein großes silbergeprägtes Mittelmedaillon. 37,5 x 25 cm. Süddeutschland um 1846. Hübscher Memento-Mori-Einband, der das Totengedenken der eingebundenen "Missae defunctorum" schon mit seiner würdevoll strengen Ornamentik impliziert: Beide Deckel zeigen eine breite, von zwei Silberfileten eingefasste Bordüre mit Weinlaub-Ornamentik, die meandrierend in Schlingen mit großen Weinblättern das große schwarze Mittelfeld in feinster Chagrinlederprägung rahmt. In der Mitte erscheint jeweils eine ovale Mittelvignette in Silberprägung (6,6 x 5,6 cm), die einen Totenkopf auf gekreuzten Knochen mit welken Blättern, Ähren und einer Sanduhr in einem Lorbeerkranz-Ring zeigt: Vanitas-Symbole in christlicher Ausprägung. So wächst aus dem Schädel neues Leben in Form der Ähren hervor, um auf die Auferstehung der Toten hinzudeuten, deren Sünden durch das Blut Christi hinweggenommen wurden, wofür wiederum die Weinranke steht. – Ecken teils etwas stärker bestoßen und teils offen, Kanten beschabt, einige Kratz und Gebrauchsspuren, die Silberprägung jedoch nur stellenweise gering abgerieben, kaum oxidiert und insgesamt sehr frisch und schillernd. Auch die Vorsätze auf altrosafarbenem, lackiertem Marmorpapier sind bemerkenswert. Inhalt: Missale defunctorum , juxta usum ecclesiae romanae cum ordine et canone extensae. 35 S. Mit großer Stahlstich-Titelvignette und ganzeitiger Kupfertafel. Text in Rot und Schwarz. Kempten, J. Koeselius, 1846. - Teils leicht fleckig, einige Randverstärkungen und alte Leder-Témoins, 2 schwarze gewebte Leinenlesezeichen.