(Metz um 1593 – nach 1644 Neapel) Das brennende Troja; und Aeneas’ und Anchises’ Flucht aus Troja, Öl auf Leinwand, je 145 x 208 cm, gerahmt, Pendants (2) Provenienz: Galleria Obelisco, Rom; Auktion, Christie’s, Rom, 11. und 17. December 2003, Lots 504 und 505 (als François de Nomé Monsù Desiderio); Privatsammlung, Rom Ausgestellt: Rom, Galleria dell’Obelisco, Monsù Desiderio, 1950, Nr. 8/9; Rom, Académie de France, Claude Lorrain e i pittori lorenesi in Italia nel XVII secolo, April – Mai 1982, Nr. 65 (Aeneas’ und Anchises’ Flucht aus Troja); Metz, Musée de la Cour d’Or, Enigma Monsù Desiderio. Un fantastique architectural au XVII siècle, 6. November 2004 – 7. Februar 2005 (Aeneas’ und Anchises’ Flucht aus Troja) Literatur: Monsù Desiderio, hrsg. von Giovanni Urbani, Ausstellungskatalog, Rom 1950, S. 15–17, Nr. 8/9; V. Mariani, Monsù Desiderio, in: Idea, Bd. III, 4; R. Causa, Francesco Nomé, detto Monsù Desiderio, in: Paragone, 75, 1956, S. 44, Anm. 1 (als anonymer Nachahmer); F. Sluys, Monsù Desiderio, in: XX siécle, Paris 1956, S. 53–63; F. Sluys, Didier Barra et François de Nomé dit Monsù Desiderio, Paris 1961, S. 130, Nr. 113/114, Abb. S. 132/133; J. C. Lebensztejn, Une „vanité“ de Monsù Desiderio, in: L’œil, 156, 1967, S. 8, Abb. 9 (Das brennende Troja); Claude Lorrain e i pittori lorenesi in Italia nel XVII secolo, hrsg. von J. Thuillier, Ausstellungskatalog, Rom 1982, S. 202/203, Nr. 65 (Aeneas’ und Anchises’ Flucht aus Troja); M. R. Nappi, François de Nomé e Didier Barra l’enigma Monsù Desiderio, Mailand 1991, S. 114, A 54 und S. 115, A 55; Enigma Monsù Desiderio. Un fantastique architectural au XVII siècle, hrsg. von M. Sary/M. R. Nappi, Ausstellungskatalog, Woippy 2004, S. 126/127 (Aeneas’ und Anchises’ Flucht aus Troja) Das vorliegende Gemäldepaar war erstmals 1950 in einer Ausstellung in der Galleria Obelisco in Rom zu sehen, die dem geheimnisvollen Maler Monsù Desiderio gewidmet war, welcher der Wissenschaft nur wenige Jahre zuvor noch unbekannt gewesen war. Sein Pseudonym, das Ergebnis einer Italienisierung eines französischen Namens, wurde von dem neapolitanischen Biografen De Dominici in seinen Viten von 1742/43 geprägt, wo er ihn als „vielgepriesenen Maler von Perspektiven und Stadtszenen“ hervorhob, der in zahlreichen zeitgenössischen Inventaren Erwähnung findet (siehe B. de Dominici, Vite de’ Pittori, Scultori ed Architetti Napoletani, hrsg. von A. Zezza/F. Sricchia Santoro, Neapel 2003, S. 1038). In späterer Folge fanden Kunstwissenschaftler heraus, dass sich hinter diesem Namen tatsächlich zwei Künstler verbergen: Didier Barra auf den das Pseudonym sprachlich genauer zutrifft, und François de Nomé Beide waren französischer Herkunft und beide waren in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Neapel tätig. François de Només malerisches Schaffen zeichnet sich durch ein extravagantes und fantastisches Bildrepertoire aus, das an die druckgrafische Tradition des Nordens sowie an Werke zeitgenössischer italienischer Künstler, insbesondere an Salvator Rosa und Angelo Caroselli anknüpft. Zu seinen bevorzugten Bildthemen gehören Ruinen oder im Verfall begriffene Bauwerke sowie imaginierte Landschaften und Architekturen, angeregt von den Wunderwerken der Antike, der Gotik, der Renaissance und des Barocks. Die beiden vorliegenden Gemälde scheinen zu den größten Formaten François de Només zu gehören und aus der letzten Schaffensphase des Künstlers zu stammen. In ihnen kommt der fantastische Stil dieses faszinierenden Malers gut zum Ausdruck. Es wurde in Erwägung gezogen, dass die beiden Gemälde einer geschlossenen Werkgruppe angehören, zu der auch die Bilder im Museum of Fine Arts, Houston, dem Konstmuseum, Göteborg, dem Musée des Arts Décoratifs, Paris, und in einer Privatsammlung zählen (siehe M. R. Nappi 1991, Nr. A54–A57, A119–A120 sowie A122). Das der Einnahme Trojas gewidmete Bildthema der vorliegenden Gemälde lässt dem Künstler reichlich Spielraum für eigene Erfindungen: Auf dem einen Bild ist die Landsch
(Metz um 1593 – nach 1644 Neapel) Das brennende Troja; und Aeneas’ und Anchises’ Flucht aus Troja, Öl auf Leinwand, je 145 x 208 cm, gerahmt, Pendants (2) Provenienz: Galleria Obelisco, Rom; Auktion, Christie’s, Rom, 11. und 17. December 2003, Lots 504 und 505 (als François de Nomé Monsù Desiderio); Privatsammlung, Rom Ausgestellt: Rom, Galleria dell’Obelisco, Monsù Desiderio, 1950, Nr. 8/9; Rom, Académie de France, Claude Lorrain e i pittori lorenesi in Italia nel XVII secolo, April – Mai 1982, Nr. 65 (Aeneas’ und Anchises’ Flucht aus Troja); Metz, Musée de la Cour d’Or, Enigma Monsù Desiderio. Un fantastique architectural au XVII siècle, 6. November 2004 – 7. Februar 2005 (Aeneas’ und Anchises’ Flucht aus Troja) Literatur: Monsù Desiderio, hrsg. von Giovanni Urbani, Ausstellungskatalog, Rom 1950, S. 15–17, Nr. 8/9; V. Mariani, Monsù Desiderio, in: Idea, Bd. III, 4; R. Causa, Francesco Nomé, detto Monsù Desiderio, in: Paragone, 75, 1956, S. 44, Anm. 1 (als anonymer Nachahmer); F. Sluys, Monsù Desiderio, in: XX siécle, Paris 1956, S. 53–63; F. Sluys, Didier Barra et François de Nomé dit Monsù Desiderio, Paris 1961, S. 130, Nr. 113/114, Abb. S. 132/133; J. C. Lebensztejn, Une „vanité“ de Monsù Desiderio, in: L’œil, 156, 1967, S. 8, Abb. 9 (Das brennende Troja); Claude Lorrain e i pittori lorenesi in Italia nel XVII secolo, hrsg. von J. Thuillier, Ausstellungskatalog, Rom 1982, S. 202/203, Nr. 65 (Aeneas’ und Anchises’ Flucht aus Troja); M. R. Nappi, François de Nomé e Didier Barra l’enigma Monsù Desiderio, Mailand 1991, S. 114, A 54 und S. 115, A 55; Enigma Monsù Desiderio. Un fantastique architectural au XVII siècle, hrsg. von M. Sary/M. R. Nappi, Ausstellungskatalog, Woippy 2004, S. 126/127 (Aeneas’ und Anchises’ Flucht aus Troja) Das vorliegende Gemäldepaar war erstmals 1950 in einer Ausstellung in der Galleria Obelisco in Rom zu sehen, die dem geheimnisvollen Maler Monsù Desiderio gewidmet war, welcher der Wissenschaft nur wenige Jahre zuvor noch unbekannt gewesen war. Sein Pseudonym, das Ergebnis einer Italienisierung eines französischen Namens, wurde von dem neapolitanischen Biografen De Dominici in seinen Viten von 1742/43 geprägt, wo er ihn als „vielgepriesenen Maler von Perspektiven und Stadtszenen“ hervorhob, der in zahlreichen zeitgenössischen Inventaren Erwähnung findet (siehe B. de Dominici, Vite de’ Pittori, Scultori ed Architetti Napoletani, hrsg. von A. Zezza/F. Sricchia Santoro, Neapel 2003, S. 1038). In späterer Folge fanden Kunstwissenschaftler heraus, dass sich hinter diesem Namen tatsächlich zwei Künstler verbergen: Didier Barra auf den das Pseudonym sprachlich genauer zutrifft, und François de Nomé Beide waren französischer Herkunft und beide waren in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts in Neapel tätig. François de Només malerisches Schaffen zeichnet sich durch ein extravagantes und fantastisches Bildrepertoire aus, das an die druckgrafische Tradition des Nordens sowie an Werke zeitgenössischer italienischer Künstler, insbesondere an Salvator Rosa und Angelo Caroselli anknüpft. Zu seinen bevorzugten Bildthemen gehören Ruinen oder im Verfall begriffene Bauwerke sowie imaginierte Landschaften und Architekturen, angeregt von den Wunderwerken der Antike, der Gotik, der Renaissance und des Barocks. Die beiden vorliegenden Gemälde scheinen zu den größten Formaten François de Només zu gehören und aus der letzten Schaffensphase des Künstlers zu stammen. In ihnen kommt der fantastische Stil dieses faszinierenden Malers gut zum Ausdruck. Es wurde in Erwägung gezogen, dass die beiden Gemälde einer geschlossenen Werkgruppe angehören, zu der auch die Bilder im Museum of Fine Arts, Houston, dem Konstmuseum, Göteborg, dem Musée des Arts Décoratifs, Paris, und in einer Privatsammlung zählen (siehe M. R. Nappi 1991, Nr. A54–A57, A119–A120 sowie A122). Das der Einnahme Trojas gewidmete Bildthema der vorliegenden Gemälde lässt dem Künstler reichlich Spielraum für eigene Erfindungen: Auf dem einen Bild ist die Landsch
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