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Auction archive: Lot number 128

Alberto Giacometti

Auktion 20.06.2015
20 Jun 2015
Estimate
CHF300,000 - CHF400,000
ca. US$321,762 - US$429,016
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 128

Alberto Giacometti

Auktion 20.06.2015
20 Jun 2015
Estimate
CHF300,000 - CHF400,000
ca. US$321,762 - US$429,016
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Öl auf Leinwand Legende unten rechts signiert und datiert Alberto Giacometti 1921
46 x 38 cm Provenienz Lichtenhahn, Basel Privatbesitz, Basel (1924 erworben und seither im selben Familienbesitz)
Die Portraitierte ist die Haushaltshilfe der Familie Giacometti, Maria Giovanini, aus dem Bergeller Dorf Casaccia. Im selben Jahr schuf auch Albertos Vater Giovanni Giacometti ein Portrait von Maria Giovanini (Werkverzeichnis Nr. 1921.11). Während der «Wunderkind-Phase» schuf Alberto noch als Schüler in Schiers im Prättigau erstaunliche Frühwerke: «Ich bewunderte mich selbst, ich glaubte, dass mir alles möglich sei mit diesem wunderbaren Mittel: dem Zeichnen; dass ich überhaupt alles nachzeichnen könnte und dass ich es so gut verstünde wie niemand sonst.» (Interview mit Pierre Schneider, 1961). Diese Selbstsicherheit wurde 1921 in Rom zum Dilemma, als er zum ersten Mal beim Modellieren einer Bildnisbüste nach seiner Cousine Bianca die verhängnisvolle Erfahrung des ersten künstlerischen Scheiterns machte und sämtliche bislang so leicht erworbenen Fähigkeiten radikal in Frage stellte. Dem jähen Verlust der selbstverständlichen Sicherheit begegnete Giacometti nach seiner Rückkehr aus Rom im Juli 1921 und vor seiner Übersiedlung nach Paris im Januar 1922 mit einer stattlichen Reihe an Gemälden: Selbstbildnisse, Landschaften mit der Umgebung von Stampa und Capolago, Portraits von Bekannten und Verwandten. Dazu gehört auch Maria Giovanini mit Strohhut. Alberto Giacometti orientiert sich zwar am nach-impressionistischen, fauvistischen Stil seines Vaters, setzt aber den von Rot durchbrochenen Farbkontrast zwischen dem fahlen Blau des Kleides und dem leuchtenden Gelb von Gesicht und Strohhut sowie das Spiel von Licht und Schatten dezidierter in Szene. Das Brustbildnis der Dargestellten ist zwar akkurat auf die Mittelachse ausgerichtet, auch wenn die Stringenz der Komposition durch die leichte Wendung des Kopfes eine Milderung erfährt. Der Pinselduktus und die dicht verwobenen Farbwerte erweisen Giacomettis frühe Virtuosität und seine malerische Analyse des Geschauten. Insofern offenbart sich hier bereits während Albertos jungen Jahren ein anderes künstlerisches Temperament als dasjenige seines Vaters Giovanni. Am 9. Januar 1922 traf der 21-jährige Alberto Giacometti in Paris ein. Obwohl die Kunstmetropole bis zu seinem Tod im Januar 1966 zu seinem Lebens- und Arbeitsmittelpunkt wurde, blieb er zeitlebens mit seiner Heimat eng verbunden und reiste alljährlich ins Bergell, um dort in den väterlichen Ateliers in Maloja und Stampa zu arbeiten. Wir danken Dr. Beat Stutzer für den Textbeitrag.

Auction archive: Lot number 128
Auction:
Datum:
20 Jun 2015
Auction house:
Beurret & Bailly Auktionen
Schwarzwaldallee 171
4058 Basel
Switzerland
info@beurret-bailly.com
+41 (0)61 3123200
+41 (0)61 3123203
Beschreibung:

Öl auf Leinwand Legende unten rechts signiert und datiert Alberto Giacometti 1921
46 x 38 cm Provenienz Lichtenhahn, Basel Privatbesitz, Basel (1924 erworben und seither im selben Familienbesitz)
Die Portraitierte ist die Haushaltshilfe der Familie Giacometti, Maria Giovanini, aus dem Bergeller Dorf Casaccia. Im selben Jahr schuf auch Albertos Vater Giovanni Giacometti ein Portrait von Maria Giovanini (Werkverzeichnis Nr. 1921.11). Während der «Wunderkind-Phase» schuf Alberto noch als Schüler in Schiers im Prättigau erstaunliche Frühwerke: «Ich bewunderte mich selbst, ich glaubte, dass mir alles möglich sei mit diesem wunderbaren Mittel: dem Zeichnen; dass ich überhaupt alles nachzeichnen könnte und dass ich es so gut verstünde wie niemand sonst.» (Interview mit Pierre Schneider, 1961). Diese Selbstsicherheit wurde 1921 in Rom zum Dilemma, als er zum ersten Mal beim Modellieren einer Bildnisbüste nach seiner Cousine Bianca die verhängnisvolle Erfahrung des ersten künstlerischen Scheiterns machte und sämtliche bislang so leicht erworbenen Fähigkeiten radikal in Frage stellte. Dem jähen Verlust der selbstverständlichen Sicherheit begegnete Giacometti nach seiner Rückkehr aus Rom im Juli 1921 und vor seiner Übersiedlung nach Paris im Januar 1922 mit einer stattlichen Reihe an Gemälden: Selbstbildnisse, Landschaften mit der Umgebung von Stampa und Capolago, Portraits von Bekannten und Verwandten. Dazu gehört auch Maria Giovanini mit Strohhut. Alberto Giacometti orientiert sich zwar am nach-impressionistischen, fauvistischen Stil seines Vaters, setzt aber den von Rot durchbrochenen Farbkontrast zwischen dem fahlen Blau des Kleides und dem leuchtenden Gelb von Gesicht und Strohhut sowie das Spiel von Licht und Schatten dezidierter in Szene. Das Brustbildnis der Dargestellten ist zwar akkurat auf die Mittelachse ausgerichtet, auch wenn die Stringenz der Komposition durch die leichte Wendung des Kopfes eine Milderung erfährt. Der Pinselduktus und die dicht verwobenen Farbwerte erweisen Giacomettis frühe Virtuosität und seine malerische Analyse des Geschauten. Insofern offenbart sich hier bereits während Albertos jungen Jahren ein anderes künstlerisches Temperament als dasjenige seines Vaters Giovanni. Am 9. Januar 1922 traf der 21-jährige Alberto Giacometti in Paris ein. Obwohl die Kunstmetropole bis zu seinem Tod im Januar 1966 zu seinem Lebens- und Arbeitsmittelpunkt wurde, blieb er zeitlebens mit seiner Heimat eng verbunden und reiste alljährlich ins Bergell, um dort in den väterlichen Ateliers in Maloja und Stampa zu arbeiten. Wir danken Dr. Beat Stutzer für den Textbeitrag.

Auction archive: Lot number 128
Auction:
Datum:
20 Jun 2015
Auction house:
Beurret & Bailly Auktionen
Schwarzwaldallee 171
4058 Basel
Switzerland
info@beurret-bailly.com
+41 (0)61 3123200
+41 (0)61 3123203
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