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Auction archive: Lot number 3217

OTTO DIX

Estimate
CHF70,000 - CHF100,000
ca. US$70,511 - US$100,730
Price realised:
CHF174,500
ca. US$175,774
Auction archive: Lot number 3217

OTTO DIX

Estimate
CHF70,000 - CHF100,000
ca. US$70,511 - US$100,730
Price realised:
CHF174,500
ca. US$175,774
Beschreibung:

OTTO DIX (Untermhaus b. Gera 1891 - 1969 Singen) Wintertag in Randegg. 1933. Mischtechnik auf Holz. Unten rechts monogrammiert und datiert: 19 dix 33. 60 x 80 cm. Provenienz: Privatbesitz Schaffhausen, durch Erbschaft an die heutigen Eigentümer. Ausstellung: Schaffhausen 1935, Kunstverein Schaffhausen 1935, Nr. 4. Literatur: Löffler, Fritz: Otto Dix 1891-1969, Oeuvre der Gemälde, Recklinghausen 1981, Nr. 1935/9 (mit Abb.; fälschlicherweise unter den Werken von 1935 eingereiht). Als einer der ersten Künstler wird Otto Dix 1933 sofort nach dem Aufstieg der Nationalsozialisten fristlos aus seinem Lehramt entlassen. Als Grund wird bekanntgegeben: „dass sich unter seinen Bildern solche befinden, die das sittliche Gefühl des Deutschen Volkes aufs schwerste verletzen, und andere, die geeignet sind, den Wehrwillen des Deutschen Volkes zu beeinträchtigen.“ (zit aus: Otto Dix Zeit, Leben, Werk", S. 143) Im September desselben Jahres findet die Ausstellung „Spiegelbilder vom Verfall der Deutschen Kunst“ im Lichthof des Dresdner Rathauses statt, wo unter anderem zwei Gemälde von Otto Dix gezeigt werden, um ihn als entarteten Künstler zu diffamieren. Als die Verteidiger seiner Gemälde dieser Ausstellung festgenommen werden, wird dem Künstler klar, dass die Lage für ihn in Dresden nicht mehr sicher ist und beschliesst, zusammen mit seiner Familie die Stadt zu verlassen. Er flieht nach Singen in das Schloss Randegg, welches seinem Schwager gehört. Es entpuppt sich als ideale Fluchtstätte für den Künstler, weit weg von den politischen Ereignissen und mitten im Nirgendwo, umgeben von der puren Landschaft. Bereits in seinen berühmten Werken der Vorjahre, unter anderem in dem grossformatigen Triptychon „der Krieg“, bedient sich Dix der Landschaft als Hintergrund. Die vollständige Zuwendung zur Natur vollzieht sich aber erst 1933. Es sind die prekären Zeitumstände und die gleichzeitige Beschäftigung mit altmeisterlichen Vorbildern, die Dix 1933 schliesslich zur Landschaftsmalerei treiben. Zwischen 1933 und 1946 entstehen rund 160 Landschaftsbilder, die der Künstler in der selbsternannten „Inneren Emigration“ malt. „Es war eine richtige Flucht, eine Flucht in die Landschaft. Und dann dieses sich-Ducken und ängstlich um sich sehen, vielleicht wäre es doch besser gewesen, ich wäre damals in die Emigration gegangen. Aber die Emigration war nicht meine Sache. (…) Dass sich dieses ganze Ducken natürlich auch innerlich bei mir ausgewirkt hat und auch auf den Stil meiner Malerei, ist klar. (…). Ich flüchtete hinaus in die Landschaft, malte und malte. Ich wollte nichts wissen vom ganzen Krieg. Ich wollte nur meine Ruhe haben, bis es mich dann mit einem Male packte und hineinriss in das politische Geschehen: erst die Gefangenschaft durch die Gestapo, dann Volkssturm und Gefangenschaft. Heute sehe ich, dass es gut war. Flucht ist immer falsch.“ Das zur Auktion angebotene Gemälde „Wintertag in Randegg“ von 1933 markiert den Anfang von Otto Dixs Landschaftsperiode und ist eine seiner ersten Winterlandschaften überhaupt. Dabei verwendet der Künstler eine spezielle Technik der Lasurmalerei und referiert dabei auf seine längst vergangenen Vorbilder. Er ignoriert die zeitnahen Erkenntnisse der Impressionisten und Expressionisten und greift zurück auf die Alten Meister. Inspiriert wird er dabei von den Malern der Donauschule um Albrecht Altdorfer den Romantikern wie Caspar David Friedrich sowie unverkennbar von der Landschaftsauffassung und der Technik Peter Bruegels d. Ä.. Die altmeisterliche Lasurtechnik mit der ihr eigenen Kühle und Härte begünstigt vor allem die Stimmung des Winters. Ein wichtiges Stilmittel, vor allem in den ersten Jahren seiner Landschaftsdarstellungen, ist die Übersteigerung der höchsten Punkte, welches auch schön in dem vorliegenden Gemälde zu sehen ist. Der Baum spielt ebenfalls eine zentrale Rolle und wird oft von Dix kompositorisch in Szene gesetzt, indem er in den Vordergrund gestellt wird oder eine seitliche Kulisse bildet. In eine

Auction archive: Lot number 3217
Auction:
Datum:
7 Dec 2018
Auction house:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Switzerland
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
Beschreibung:

OTTO DIX (Untermhaus b. Gera 1891 - 1969 Singen) Wintertag in Randegg. 1933. Mischtechnik auf Holz. Unten rechts monogrammiert und datiert: 19 dix 33. 60 x 80 cm. Provenienz: Privatbesitz Schaffhausen, durch Erbschaft an die heutigen Eigentümer. Ausstellung: Schaffhausen 1935, Kunstverein Schaffhausen 1935, Nr. 4. Literatur: Löffler, Fritz: Otto Dix 1891-1969, Oeuvre der Gemälde, Recklinghausen 1981, Nr. 1935/9 (mit Abb.; fälschlicherweise unter den Werken von 1935 eingereiht). Als einer der ersten Künstler wird Otto Dix 1933 sofort nach dem Aufstieg der Nationalsozialisten fristlos aus seinem Lehramt entlassen. Als Grund wird bekanntgegeben: „dass sich unter seinen Bildern solche befinden, die das sittliche Gefühl des Deutschen Volkes aufs schwerste verletzen, und andere, die geeignet sind, den Wehrwillen des Deutschen Volkes zu beeinträchtigen.“ (zit aus: Otto Dix Zeit, Leben, Werk", S. 143) Im September desselben Jahres findet die Ausstellung „Spiegelbilder vom Verfall der Deutschen Kunst“ im Lichthof des Dresdner Rathauses statt, wo unter anderem zwei Gemälde von Otto Dix gezeigt werden, um ihn als entarteten Künstler zu diffamieren. Als die Verteidiger seiner Gemälde dieser Ausstellung festgenommen werden, wird dem Künstler klar, dass die Lage für ihn in Dresden nicht mehr sicher ist und beschliesst, zusammen mit seiner Familie die Stadt zu verlassen. Er flieht nach Singen in das Schloss Randegg, welches seinem Schwager gehört. Es entpuppt sich als ideale Fluchtstätte für den Künstler, weit weg von den politischen Ereignissen und mitten im Nirgendwo, umgeben von der puren Landschaft. Bereits in seinen berühmten Werken der Vorjahre, unter anderem in dem grossformatigen Triptychon „der Krieg“, bedient sich Dix der Landschaft als Hintergrund. Die vollständige Zuwendung zur Natur vollzieht sich aber erst 1933. Es sind die prekären Zeitumstände und die gleichzeitige Beschäftigung mit altmeisterlichen Vorbildern, die Dix 1933 schliesslich zur Landschaftsmalerei treiben. Zwischen 1933 und 1946 entstehen rund 160 Landschaftsbilder, die der Künstler in der selbsternannten „Inneren Emigration“ malt. „Es war eine richtige Flucht, eine Flucht in die Landschaft. Und dann dieses sich-Ducken und ängstlich um sich sehen, vielleicht wäre es doch besser gewesen, ich wäre damals in die Emigration gegangen. Aber die Emigration war nicht meine Sache. (…) Dass sich dieses ganze Ducken natürlich auch innerlich bei mir ausgewirkt hat und auch auf den Stil meiner Malerei, ist klar. (…). Ich flüchtete hinaus in die Landschaft, malte und malte. Ich wollte nichts wissen vom ganzen Krieg. Ich wollte nur meine Ruhe haben, bis es mich dann mit einem Male packte und hineinriss in das politische Geschehen: erst die Gefangenschaft durch die Gestapo, dann Volkssturm und Gefangenschaft. Heute sehe ich, dass es gut war. Flucht ist immer falsch.“ Das zur Auktion angebotene Gemälde „Wintertag in Randegg“ von 1933 markiert den Anfang von Otto Dixs Landschaftsperiode und ist eine seiner ersten Winterlandschaften überhaupt. Dabei verwendet der Künstler eine spezielle Technik der Lasurmalerei und referiert dabei auf seine längst vergangenen Vorbilder. Er ignoriert die zeitnahen Erkenntnisse der Impressionisten und Expressionisten und greift zurück auf die Alten Meister. Inspiriert wird er dabei von den Malern der Donauschule um Albrecht Altdorfer den Romantikern wie Caspar David Friedrich sowie unverkennbar von der Landschaftsauffassung und der Technik Peter Bruegels d. Ä.. Die altmeisterliche Lasurtechnik mit der ihr eigenen Kühle und Härte begünstigt vor allem die Stimmung des Winters. Ein wichtiges Stilmittel, vor allem in den ersten Jahren seiner Landschaftsdarstellungen, ist die Übersteigerung der höchsten Punkte, welches auch schön in dem vorliegenden Gemälde zu sehen ist. Der Baum spielt ebenfalls eine zentrale Rolle und wird oft von Dix kompositorisch in Szene gesetzt, indem er in den Vordergrund gestellt wird oder eine seitliche Kulisse bildet. In eine

Auction archive: Lot number 3217
Auction:
Datum:
7 Dec 2018
Auction house:
Koller Auktionen AG
Hardturmstr. 102
8031 Zürich
Switzerland
koller@kollerauktionen.ch
+41 (0)44 4456330
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