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Auction archive: Lot number 161

Panzerstatue eines Imperators oder Feldherrn

Estimate
€120,000 - €160,000
ca. US$135,039 - US$180,052
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 161

Panzerstatue eines Imperators oder Feldherrn

Estimate
€120,000 - €160,000
ca. US$135,039 - US$180,052
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Provinzialrömische Steinfigur als Ehrenstatue, wohl aus dem Hispano-Gallischen Raum des 3. Jahrhunderts. Höhe: 180 cm.
Die imposante, in Lebensgröße in grauem Marmor gemeißelte Statue zeigt die Gestalt eines geharnischten Kriegers. Die Figur ist aus einem Steinblock gearbeitet, in Dreiviertel-Vollplastik, wobei die Rückpartie noch in der Rückplatte zu denken ist. Die Beinstellung in leichtem Kontrapost, der Panzer in markanter Steinmetzarbeit gemeißelt, der Kopf leicht nach links gewandt, um den Hals zieht ein gefaltetes aus dem Harnisch vortretendes Hemd. Ein Schild wird unter dem linken angewinkelten Arm gehalten, der Griff des fragmentierten Kurzschwertes über dem Gürtel neben dem rechten Oberarm, der Unterarm fehlt. Auffallend ist die völlige Freistellung der Beine, was als eine jüngere Behandlung der Figur zu erkennen ist. Der Stil der Bildhauerarbeit zeigt die Figur als Werk aus einer der Provinzen des römischen Imperiums, von einer lokalen Werkstatt geschaffen. Man wird nicht fehlgehen in der Annahme, dass auch aufgrund des Vorbesitzes hier die weströmischen Provinzen Hispano-Galliens zu vermuten sind. Was die Datierung sowie die Klärung der Darstellung betrifft, so fehlen Nachrichten über den Fundort. Es können hier jedoch einige Beobachtungen genannt werden: Die Brust ist gepanzert, unterhalb des Gürtels Laschen in zweifacher Reihung, sowie Pteryges (Lederstreifen) am Gürtel. Dies ist nicht unerheblich für die Datierung, denn diese Ausstattung kam erst seit dem 2. Jahrhundert in Gebrauch (vgl. Trajans- und Hadriansstatuen in Perge, Museum Antalya). Demnach ist als frühester Zeitpunkt der Datierung das 2./3. Jahrhundert anzunehmen. Bei der Darstellung selbst stellt sich die Frage, ob es sich hierbei um einen Imperator, einen Centurio, Feldherrn oder das Sinnbild des Kriegsgottes Mars handelt. Denn für jede dieser Deutungen finden sich archäologische Fundbeispiele. Gegen eine Darstellung des Kriegsgottes spricht, dass die Figur weder das Schwert in der Hand hält, noch Beinschienen aufweist. Dagegen wurden viele Beispiele in trajanischer Zeit als Kaiserstatuen gedeutet. In den nördlichen Grenzprovinzen des Imperiums lassen sich nicht wenige solcher Kaiserbildnisse in unterschiedlichen Größen und Ausführungen nachweisen, die aus Kalk- oder Sandstein der Region von lokalen Bildhauern gearbeitet oder in Bronze gegossen worden sind. Allerdings stellt sich auch die Frage, ob die Figur als Ehrenstatue eines Amtsträgers oder Offiziers fungiert hat? Diese wurden nicht nur in Rom und im Mittelmeerraum, sondern auch im Norden des Imperiums mit Statuen geehrt. Auffallend für das vorliegende Objekt ist der gravierende Unterschied zwischen der provinziellen und daher üblicherweise naiv-harten Gestaltung von Körper, Panzerdetails und Kopf und der dagegen nahezu naturalistischen Behandlung der Beine. Diese Diskrepanz klärt sich erst bei Seitenansicht der Gesamtfigur. Hier wird deutlich, dass sie aus einem flächigen Hintergrund als „Dreiviertel-Vollplastische Statue“ geschaffen wurde, die Rückenpartie ist also noch in der Rückwand zu denken. Eine auch durch die Verwitterungsmerkmale erkennbare Zäsur zieht zwischen Rückwandplatte und Figur etwa in Dreivierteltiefe des Körpers senkrecht herab. Dies bedeutet, dass die untere Partie sowie die Beine zu einem späteren Zeitpunkt freigemeisselt worden sind. Dabei wurden die Beine entsprechend nachgearbeitet. Ähnliches gilt wohl auch für die Gestaltung des Kopfes. Für die Gesamtgestaltung ließen sich in der trajanischen Glyptik zahlreiche prominente Vorbilder nennen. Abgesehen von den berühmten Standfiguren der Imperatoren in Rom und zentralen Stätten der Macht fanden sich zahlreiche mehr oder weniger provinzielle Vergleichsbeispiele. So war Ausgangspunkt für eine Typenuntersuchung der lebensgroße Torso einer ebenfalls lebensgroßen Kölner Panzerstatue (Abb. 1 und 2, s. Lit.). Im Falle dieses Kölner Torsos wurde zunächst an die Ehrenstatue eines Centurio gedacht. Manche dieser Beispiele sind als Ehrenstatuen für einen praefectus classis zu deuten, der aus dem Centurionat zu hohem Posten aufgestiegen war. Neben de

Auction archive: Lot number 161
Auction:
Datum:
2 Jul 2020
Auction house:
Hampel Fine Art Auctions GmbH & Co. KG
Schellingstr. 44
80799 München
Germany
office@hampel-auctions.com
+49 (0)89 288040
+49 (0)89 28804300
Beschreibung:

Provinzialrömische Steinfigur als Ehrenstatue, wohl aus dem Hispano-Gallischen Raum des 3. Jahrhunderts. Höhe: 180 cm.
Die imposante, in Lebensgröße in grauem Marmor gemeißelte Statue zeigt die Gestalt eines geharnischten Kriegers. Die Figur ist aus einem Steinblock gearbeitet, in Dreiviertel-Vollplastik, wobei die Rückpartie noch in der Rückplatte zu denken ist. Die Beinstellung in leichtem Kontrapost, der Panzer in markanter Steinmetzarbeit gemeißelt, der Kopf leicht nach links gewandt, um den Hals zieht ein gefaltetes aus dem Harnisch vortretendes Hemd. Ein Schild wird unter dem linken angewinkelten Arm gehalten, der Griff des fragmentierten Kurzschwertes über dem Gürtel neben dem rechten Oberarm, der Unterarm fehlt. Auffallend ist die völlige Freistellung der Beine, was als eine jüngere Behandlung der Figur zu erkennen ist. Der Stil der Bildhauerarbeit zeigt die Figur als Werk aus einer der Provinzen des römischen Imperiums, von einer lokalen Werkstatt geschaffen. Man wird nicht fehlgehen in der Annahme, dass auch aufgrund des Vorbesitzes hier die weströmischen Provinzen Hispano-Galliens zu vermuten sind. Was die Datierung sowie die Klärung der Darstellung betrifft, so fehlen Nachrichten über den Fundort. Es können hier jedoch einige Beobachtungen genannt werden: Die Brust ist gepanzert, unterhalb des Gürtels Laschen in zweifacher Reihung, sowie Pteryges (Lederstreifen) am Gürtel. Dies ist nicht unerheblich für die Datierung, denn diese Ausstattung kam erst seit dem 2. Jahrhundert in Gebrauch (vgl. Trajans- und Hadriansstatuen in Perge, Museum Antalya). Demnach ist als frühester Zeitpunkt der Datierung das 2./3. Jahrhundert anzunehmen. Bei der Darstellung selbst stellt sich die Frage, ob es sich hierbei um einen Imperator, einen Centurio, Feldherrn oder das Sinnbild des Kriegsgottes Mars handelt. Denn für jede dieser Deutungen finden sich archäologische Fundbeispiele. Gegen eine Darstellung des Kriegsgottes spricht, dass die Figur weder das Schwert in der Hand hält, noch Beinschienen aufweist. Dagegen wurden viele Beispiele in trajanischer Zeit als Kaiserstatuen gedeutet. In den nördlichen Grenzprovinzen des Imperiums lassen sich nicht wenige solcher Kaiserbildnisse in unterschiedlichen Größen und Ausführungen nachweisen, die aus Kalk- oder Sandstein der Region von lokalen Bildhauern gearbeitet oder in Bronze gegossen worden sind. Allerdings stellt sich auch die Frage, ob die Figur als Ehrenstatue eines Amtsträgers oder Offiziers fungiert hat? Diese wurden nicht nur in Rom und im Mittelmeerraum, sondern auch im Norden des Imperiums mit Statuen geehrt. Auffallend für das vorliegende Objekt ist der gravierende Unterschied zwischen der provinziellen und daher üblicherweise naiv-harten Gestaltung von Körper, Panzerdetails und Kopf und der dagegen nahezu naturalistischen Behandlung der Beine. Diese Diskrepanz klärt sich erst bei Seitenansicht der Gesamtfigur. Hier wird deutlich, dass sie aus einem flächigen Hintergrund als „Dreiviertel-Vollplastische Statue“ geschaffen wurde, die Rückenpartie ist also noch in der Rückwand zu denken. Eine auch durch die Verwitterungsmerkmale erkennbare Zäsur zieht zwischen Rückwandplatte und Figur etwa in Dreivierteltiefe des Körpers senkrecht herab. Dies bedeutet, dass die untere Partie sowie die Beine zu einem späteren Zeitpunkt freigemeisselt worden sind. Dabei wurden die Beine entsprechend nachgearbeitet. Ähnliches gilt wohl auch für die Gestaltung des Kopfes. Für die Gesamtgestaltung ließen sich in der trajanischen Glyptik zahlreiche prominente Vorbilder nennen. Abgesehen von den berühmten Standfiguren der Imperatoren in Rom und zentralen Stätten der Macht fanden sich zahlreiche mehr oder weniger provinzielle Vergleichsbeispiele. So war Ausgangspunkt für eine Typenuntersuchung der lebensgroße Torso einer ebenfalls lebensgroßen Kölner Panzerstatue (Abb. 1 und 2, s. Lit.). Im Falle dieses Kölner Torsos wurde zunächst an die Ehrenstatue eines Centurio gedacht. Manche dieser Beispiele sind als Ehrenstatuen für einen praefectus classis zu deuten, der aus dem Centurionat zu hohem Posten aufgestiegen war. Neben de

Auction archive: Lot number 161
Auction:
Datum:
2 Jul 2020
Auction house:
Hampel Fine Art Auctions GmbH & Co. KG
Schellingstr. 44
80799 München
Germany
office@hampel-auctions.com
+49 (0)89 288040
+49 (0)89 28804300
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