Beschreibung:

Freitag, 8. November 2019 Alte Meister & Kunst des 19. Jahrhunderts Otto Marseus van Schrieck Drei Schlangen, Eidechse und Kröte, 1663 Öl auf Leinwand, 61 x 51 cm Schätzpreis: € 50.000/60.000 Provenienz: Seit Jahrzehnten in Privatbesitz, Süddeutschland. Die Komposition dieser schönen klassischen Landschaft mit den großen, das Bild zu beiden Seiten rahmenden Bäumen steht in einer Tradition, die auf Claude Lorrain Gaspard Dughet und Nicolas Poussin zurückgeht. Vor unseren Augen entfaltet sich eine bemerkenswert vielfältige Ansicht, die in mehrere bildparallele Raumstufen gegliedert ist. Auf die einleitende, leicht abgeschrägte Landstraße, auf der ein Paar mit Pferd und Hund unterwegs ist, folgt die Hauptbühne, die von der Staustufe eines Gewässers und einigen Fischern eingenommen wird, die Netze aus dem Fluss ziehen. Der Blick schweift weiter über einen bewaldeten Fels auf einem Hügel zu einem Kastell in einer Ebene, um schließlich an den Bergen im Hintergrund zu verweilen, die in sanftes Abendlicht getaucht sind. Die großen Ausmaße verleihen dem Bild eine monumentale Wirkung. Die Farbentwicklung geht vom dunklen und hellen Braun des in flirrendes Licht getauchten Wegs vorne zu den variationsreichen Grüntönen des Mittelgrunds und weiter zu den abschließenden Blautönen von Bergen und Himmel. Der Autor dieser klassischen italienischen Landschaft konnte bislang nicht ermittelt werden. Zu berücksichtigen wären neben den italienischen Künstlern auch aus Deutschland stammende Maler, die im 17. Jahrhundert zum Studium in großer Anzahl nach Rom gereist waren, um sich an Claudes Naturauffassung, Kompositionsprinzipien und Lichtgestaltung zu schulen. Die Staffagefiguren wirken etwas lockerer gemalt, so dass hierfür vielleicht ein anderer Künstler in Frage kommt, eine damals gängige Praxis.