Beschreibung:

Sammlung von 1 aquarellierten Tuschezeichnung, 2 Briefen und 4 Postkarten von W. Krain an Robert Marx bzw. seine Frau (1 Karte). Berlin-Friedenau, 1942-1944. Blattformate: 10,5 x 14 cm bis 29 x 19 cm. [#]
Die kolorierte Zeichnung mit vier Soldaten am Weihnachtsabend ist rechts unten signiert und datiert “1942” sowie links unten mit einer Widmung für “Herrn Robert Marx in freundl. Erinnerung!” versehen. – Der dazugehörige Schriftverkehr beginnt am 25.1.43 mit einem Feldpostbrief an den Obergefreiten Marx, in dem Kain sich wundert “Wie kommen meine Humorbilder an die Front?”. Einige Tage später informiert er Frau Marx, dass er eine “kleine Zeichnung” bei ihrem Nachbarn abgegeben habe. In Krains letzter Karte vom 27.3.44 berichtet er von seiner Krankheit und den Zuständen in Berlin: “Ich kann Ihnen nicht einmal sagen, wie es in Ihrer Straße aussieht”. – Willibald Krain (1886-1945) studierte in Breslau und München und war Mitglied sowohl der Berliner wie der Münchener Sezession. In erster Linie als Pressezeichner, Gebrauchsgraphiker und Illustrator tätig, wurden seine Arbeiten insbesondere in der demokratischen und linken Presse gedruckt, u.a. in Der Wahre Jacob, Die Jugend oder im Simplicissimus. 1933 wurde Krain ein Berufsverbot als Pressezeichner auferlegt, das jedoch später wieder aufgehoben wurde. An Ende des Krieges zum Volkssturm eingezogen, geriet er in Gefangenschaft und erlitt auf einem Transport eine Schussverletzung. – Die Zeichnung verso auf Karton montiert, die Briefe und Karten gebräunt, knittrig und mit kleineren Randläsuren. – Provenienz: Sammlung Marx, Berlin.