(Sant’Angelo in Vado 1679–1758 Rom) Venus und Mars mit Amor, Öl auf Leinwand, 97,5 x 125 cm, gerahmt Provenienz: Galerie Sanct Lucas, Wien, 1964/65; Privatsammlung, Österreich Literatur: R. Roli, Pittura Bolognese 1650–1800 dal Cignani ai Gandolfi, Bologna 1977, S. 103, Abb. 252 (als Giuseppe Marchesi gen. Il Sansone) Das vorliegende Gemälde ist in der Fototeca Zeri unter Nr. 70144 (als Donato Creti – Zuschreibung lt. Vorschlag von M. Gregori, mit alternativen Zuschreibungen an Jacopo Amigoni und Giovan Gioseffo dal Sole verzeichnet. Von Herman Voss wurde es in den 1960er-Jahren auch Giovanni Gioseffo dal Sole und später von Renato Roli Giuseppe Marchesi gegeben (siehe Literatur). Wir danken Daniele Benati, der die aktuelle Zuschreibung auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie vorgeschlagen hat. Benati hält das Gemälde für eines der wenigen säkularen Werke Francesco Mancinis. Die Komposition zeigt Mars in goldener Rüstung, die zum Teil von einem roten Mantel bedeckt ist, wie er einen Vorhang beiseite schiebt, hinter dem Venus verborgen ist. Sie liegt sinnlich auf ihrer Liegestatt hingestreckt und hält in der Linken den goldenen Apfel in Anspielung auf ihren Sieg beim mythologischen Wettstreit des Parisurteils, bei dem es darum ging, die Schönste unter den Göttinnen zu bestimmen. Neben Mars ist der kindliche Amor dargestellt, der stolz einen seiner Liebespfeile hochhält. Die weiche, elegante Pinselführung und das warme, leuchtende Kolorit erinnern stark an den Bologneser Klassizismus. Mit dessen Merkmalen wurde Francesco Mancini während seiner Ausbildung bei dem Bologneser Carlo Cignani in Forlì vertraut gemacht, wo er mit den großen Meistern der emilianischen Maltradition in Berührung kam. Nach frühen Jahren in der Emilia Romagna war Mancini hauptsächlich in Mittelitalien tätig, vor allem in Umbrien und in Rom und Umgebung, wo er insbesondere von der Kirche zahlreiche Aufträge erhielt. In Rom stieß er auf die Werke seiner Landsleute Carlo Maratta und Pompeo Batoni deren Einflüsse zu seinem eigenen Reifestil beitrugen, in dem klassische und barocke Tendenzen miteinander verschmolzen. Das Ansehen, das Mancini genoss, belegt seine Zugehörigkeit bei gleich mehreren römischen Institutionen: 1732 wurde er in die Accademia di Francia a Roma aufgenommen, 1743 in die Congregazione dei Virtuosi al Pantheon und 1750/51 in die Accademia di San Luca.
(Sant’Angelo in Vado 1679–1758 Rom) Venus und Mars mit Amor, Öl auf Leinwand, 97,5 x 125 cm, gerahmt Provenienz: Galerie Sanct Lucas, Wien, 1964/65; Privatsammlung, Österreich Literatur: R. Roli, Pittura Bolognese 1650–1800 dal Cignani ai Gandolfi, Bologna 1977, S. 103, Abb. 252 (als Giuseppe Marchesi gen. Il Sansone) Das vorliegende Gemälde ist in der Fototeca Zeri unter Nr. 70144 (als Donato Creti – Zuschreibung lt. Vorschlag von M. Gregori, mit alternativen Zuschreibungen an Jacopo Amigoni und Giovan Gioseffo dal Sole verzeichnet. Von Herman Voss wurde es in den 1960er-Jahren auch Giovanni Gioseffo dal Sole und später von Renato Roli Giuseppe Marchesi gegeben (siehe Literatur). Wir danken Daniele Benati, der die aktuelle Zuschreibung auf Grundlage einer hochaufgelösten Digitalfotografie vorgeschlagen hat. Benati hält das Gemälde für eines der wenigen säkularen Werke Francesco Mancinis. Die Komposition zeigt Mars in goldener Rüstung, die zum Teil von einem roten Mantel bedeckt ist, wie er einen Vorhang beiseite schiebt, hinter dem Venus verborgen ist. Sie liegt sinnlich auf ihrer Liegestatt hingestreckt und hält in der Linken den goldenen Apfel in Anspielung auf ihren Sieg beim mythologischen Wettstreit des Parisurteils, bei dem es darum ging, die Schönste unter den Göttinnen zu bestimmen. Neben Mars ist der kindliche Amor dargestellt, der stolz einen seiner Liebespfeile hochhält. Die weiche, elegante Pinselführung und das warme, leuchtende Kolorit erinnern stark an den Bologneser Klassizismus. Mit dessen Merkmalen wurde Francesco Mancini während seiner Ausbildung bei dem Bologneser Carlo Cignani in Forlì vertraut gemacht, wo er mit den großen Meistern der emilianischen Maltradition in Berührung kam. Nach frühen Jahren in der Emilia Romagna war Mancini hauptsächlich in Mittelitalien tätig, vor allem in Umbrien und in Rom und Umgebung, wo er insbesondere von der Kirche zahlreiche Aufträge erhielt. In Rom stieß er auf die Werke seiner Landsleute Carlo Maratta und Pompeo Batoni deren Einflüsse zu seinem eigenen Reifestil beitrugen, in dem klassische und barocke Tendenzen miteinander verschmolzen. Das Ansehen, das Mancini genoss, belegt seine Zugehörigkeit bei gleich mehreren römischen Institutionen: 1732 wurde er in die Accademia di Francia a Roma aufgenommen, 1743 in die Congregazione dei Virtuosi al Pantheon und 1750/51 in die Accademia di San Luca.
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