Sizilien, Trapani, 2. Hälfte 17. Jahrhundert
H.8/13,L.33 cm
Bestehend aus einem ovalen Tablett, Tintenfass, Sandstreuer, Kerzenleuchter, Tischglockenhalterung, Deckeldöschen und Siegel. Messing, vergoldet, Einlagen von Korallen-Cabochons in der typischen trapaneser Technik des "Retroincastro". Dose und Glockenhalter mit Korallenzweigbekrönungen, das Tablett und das Siegel mit dem Wappen der Medici. Berieben, Fehlstellen, Alterssch.
Provenienz: Aus deutschem Adelsbesitz. Die Verarbeitung von Korallen zu Schmuck und anderem Ziergerät hat im südlichen Mittelmeerraum eine bereits jahrtausendalte Tradition, wurden ihnen einst magische Kräfte zugeschrieben, die Böses vertreiben sollten. Seit ungefähr dem 15. Jahrhundert wurden Korallen im großen Stil zu Schmuck und Gerät verarbeitet, neben Torre del Greco bei Neapel entwickelte sich Trapani zu einem Zentrum der Korallenverarbeitung. Bis nahezu 400 Tonnen Korallen jährlich erbrachten die Korallenbänke vor Sizilien im 18. Jahrhundert. Hier handelt es sich um eine typische Arbeit aus Trapani mit der sogenannten Retroincastro-Technik, bei der die Korallen rückwärtig durch gestanzte Löcher im Messing eingesetzt werden. Neben Gerätschaft für den privaten Gebrauch, wie Schreibtischgarnituren, Tabletts, Kabinettkästchen, Schatullen und Tafelaufsätzen, wurden in den trapanesischen Werkstätten auch zahlreiche Arbeiten für die Kirche hergestellt. Bekannt sind neben Meßkelchen, Weihwasserbecken und Reliquienbildnissen auch große Kirchenampeln, Altarleuchter und Kreuze. Messing war das bevorzugte Grundmaterial, zum Teil veredelt durch Silber-Applikationen oder Emaille. Vgl. Maria Concetta Di Natale, Splendori di Sicilia, Arti Deorative dal Rinascimento al Barocco, Mailand, 2001, S. 467-511; Vgl. ein Schreibset im Katalog L'arte del corallo in Sicilia, Coralli - talismani sacri e profani, Trapani - Museo regionale Pepoli, 1986, Nr. 42; ein Tintenfässchen unter Nr. 24 sowie ein kleines Deckelgefäß unter Nr. 9. - Ein ebenfalls mit dem Medici-Wappen versehenes, 4-teiliges Schreibzeug wurde 2012 bei Nagel Auktionen versteigert. Vgl. hierzu Katalog Nagel Auktionen, Auktion 687S, 10./11. Oktober 2012, Lot 9.
Sizilien, Trapani, 2. Hälfte 17. Jahrhundert
H.8/13,L.33 cm
Bestehend aus einem ovalen Tablett, Tintenfass, Sandstreuer, Kerzenleuchter, Tischglockenhalterung, Deckeldöschen und Siegel. Messing, vergoldet, Einlagen von Korallen-Cabochons in der typischen trapaneser Technik des "Retroincastro". Dose und Glockenhalter mit Korallenzweigbekrönungen, das Tablett und das Siegel mit dem Wappen der Medici. Berieben, Fehlstellen, Alterssch.
Provenienz: Aus deutschem Adelsbesitz. Die Verarbeitung von Korallen zu Schmuck und anderem Ziergerät hat im südlichen Mittelmeerraum eine bereits jahrtausendalte Tradition, wurden ihnen einst magische Kräfte zugeschrieben, die Böses vertreiben sollten. Seit ungefähr dem 15. Jahrhundert wurden Korallen im großen Stil zu Schmuck und Gerät verarbeitet, neben Torre del Greco bei Neapel entwickelte sich Trapani zu einem Zentrum der Korallenverarbeitung. Bis nahezu 400 Tonnen Korallen jährlich erbrachten die Korallenbänke vor Sizilien im 18. Jahrhundert. Hier handelt es sich um eine typische Arbeit aus Trapani mit der sogenannten Retroincastro-Technik, bei der die Korallen rückwärtig durch gestanzte Löcher im Messing eingesetzt werden. Neben Gerätschaft für den privaten Gebrauch, wie Schreibtischgarnituren, Tabletts, Kabinettkästchen, Schatullen und Tafelaufsätzen, wurden in den trapanesischen Werkstätten auch zahlreiche Arbeiten für die Kirche hergestellt. Bekannt sind neben Meßkelchen, Weihwasserbecken und Reliquienbildnissen auch große Kirchenampeln, Altarleuchter und Kreuze. Messing war das bevorzugte Grundmaterial, zum Teil veredelt durch Silber-Applikationen oder Emaille. Vgl. Maria Concetta Di Natale, Splendori di Sicilia, Arti Deorative dal Rinascimento al Barocco, Mailand, 2001, S. 467-511; Vgl. ein Schreibset im Katalog L'arte del corallo in Sicilia, Coralli - talismani sacri e profani, Trapani - Museo regionale Pepoli, 1986, Nr. 42; ein Tintenfässchen unter Nr. 24 sowie ein kleines Deckelgefäß unter Nr. 9. - Ein ebenfalls mit dem Medici-Wappen versehenes, 4-teiliges Schreibzeug wurde 2012 bei Nagel Auktionen versteigert. Vgl. hierzu Katalog Nagel Auktionen, Auktion 687S, 10./11. Oktober 2012, Lot 9.
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