Zoom Ein türkischer Mann im Kaftan; Ein türkischer Wasserträger. 2 Rötelzeichnungen. Je 17 x 10,5 cm. Der Maler, Zeichner und Kupferstecher Charles François de Silvestre entstammte einer angesehenen, weit verzweigten französischen Künstlerfamilie. Seiner Herkunft gemäß war er schon in sehr jugendlichem Alter künstlerisch erfolgreich. Mit vierzehn Jahren wurde ihm das Amt eines Zeichners der Pagen des Großen Königlichen Marstalls in Versailles zuteil. 1691 erhielt er ein Atelier im Louvre, 1695 das Amt eines Zeichenmeisters der Kinder des Königs, 1717 das eines Zeichners Ludwigs XV. Silvestre war also ein sehr fähiger und flotter Zeichner, wie die beiden schneidigen und reizvollen Darstellungen von Orientalen beweisen. Die sogenannten Turqueries waren während des 18. Jahrhunderts in Frankreich sehr en vogue, boten sie Künstlern doch Anlass zur Darstellung exotischer Personagen und hübscher folkloristischer Details. Silvestre selbst schuf eine 29 Blatt zählende Kupferstichfolge türkischer Kostüme unter dem Titel Différents / habillements de Turcs [...] , welche der Künstler dem Duc de Bourgogne widmete . Unsere beiden Zeichnungen dürften als Vorlage für diese Serie gedient haben. Silvestres Zeichenstil ist präzise und pointiert. Durch die unterschiedliche Strichdichte der roten Kreide werden subtile Helldunkel-Effekte erzielt. Die sorgfältigen Schraffurmuster sind ein weiteres Indiz für die Verwendung dieser Zeichnungen als Stichvorlagen. Ungeachtet dieser Funktion besitzen die Blätter jedoch großen künstlerischen Reiz. Die Darstellungen bestechen durch ihre Leichtigkeit des Strichs und durch ihre tänzerische Eleganz. Der Osmane im Kaftan tänzelt mit der Grazie einer Primadonna; ebenso subtil ist die Darstellung des Wasserträgers, der die Last der beiden Wasserbehälter geschickt, scheinbar mühelos, austariert; der rechte Wassereimer überschneidet die gezeichnete Einfassungslinie, wodurch die Szene raumübergreifend wirkt.
Zoom Ein türkischer Mann im Kaftan; Ein türkischer Wasserträger. 2 Rötelzeichnungen. Je 17 x 10,5 cm. Der Maler, Zeichner und Kupferstecher Charles François de Silvestre entstammte einer angesehenen, weit verzweigten französischen Künstlerfamilie. Seiner Herkunft gemäß war er schon in sehr jugendlichem Alter künstlerisch erfolgreich. Mit vierzehn Jahren wurde ihm das Amt eines Zeichners der Pagen des Großen Königlichen Marstalls in Versailles zuteil. 1691 erhielt er ein Atelier im Louvre, 1695 das Amt eines Zeichenmeisters der Kinder des Königs, 1717 das eines Zeichners Ludwigs XV. Silvestre war also ein sehr fähiger und flotter Zeichner, wie die beiden schneidigen und reizvollen Darstellungen von Orientalen beweisen. Die sogenannten Turqueries waren während des 18. Jahrhunderts in Frankreich sehr en vogue, boten sie Künstlern doch Anlass zur Darstellung exotischer Personagen und hübscher folkloristischer Details. Silvestre selbst schuf eine 29 Blatt zählende Kupferstichfolge türkischer Kostüme unter dem Titel Différents / habillements de Turcs [...] , welche der Künstler dem Duc de Bourgogne widmete . Unsere beiden Zeichnungen dürften als Vorlage für diese Serie gedient haben. Silvestres Zeichenstil ist präzise und pointiert. Durch die unterschiedliche Strichdichte der roten Kreide werden subtile Helldunkel-Effekte erzielt. Die sorgfältigen Schraffurmuster sind ein weiteres Indiz für die Verwendung dieser Zeichnungen als Stichvorlagen. Ungeachtet dieser Funktion besitzen die Blätter jedoch großen künstlerischen Reiz. Die Darstellungen bestechen durch ihre Leichtigkeit des Strichs und durch ihre tänzerische Eleganz. Der Osmane im Kaftan tänzelt mit der Grazie einer Primadonna; ebenso subtil ist die Darstellung des Wasserträgers, der die Last der beiden Wasserbehälter geschickt, scheinbar mühelos, austariert; der rechte Wassereimer überschneidet die gezeichnete Einfassungslinie, wodurch die Szene raumübergreifend wirkt.
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