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Auction archive: Lot number 101

Hans Purrmann

Moderne Kunst
10 Dec 2011
Estimate
€50,000
ca. US$65,895
Price realised:
€54,900
ca. US$72,352
Auction archive: Lot number 101

Hans Purrmann

Moderne Kunst
10 Dec 2011
Estimate
€50,000
ca. US$65,895
Price realised:
€54,900
ca. US$72,352
Beschreibung:

Stillleben mit Anemonen, Relief und Spiegel mit Selbstbildnis
Öl auf Leinwand. Nicht bei Lenz/Billeter. Rechts unten signiert. 81,5 x 65,5 cm (32 x 25,7 in). Purrmanns ebenfalls in den 1950er Jahren entstandenes "Stillleben mit Spiegel, Ananas und Vase", welches hinsichtlich Komposition und Wahl des Bildausschnittes deutliche Parallelen zur vorliegenden Arbeit aufzeigt, wurde im Jahr 1995 versteigert und gilt noch heute als das zweitteuerste Gemälde des Künstlers auf dem internationalen Auktionsmarkt (quelle:www.artnet.de). Mit einer schriftlichen Expertise vom Hans Purrmann Archiv, unterzeichnet von Dr. Felix Billeter, vom 20. Juli 2011. Das Gemälde wird seit 2005 unter der Archiv-Nr. 1391 im Hans Purrmann Archiv geführt. Eine neue Werkverzeichnis-Nummer wird zu einem späteren Zeitpunkt vergeben. PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland. Neben einer Lehre als Stubenmaler im väterlichen Geschäft studiert Hans Purrmann während der Wintermonate 1895-97 an der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe. Zum Wintersemester 1897 nimmt er das Studium an der Akademie der bildenden Künste in München auf, zunächst in der Zeichenklasse Gabriel von Hackls, dann in der Malklasse Franz von Stucks. 1905 zieht es Purrmann nach Paris, wo er Henri Matisse kennenlernt und sich im Kreis der deutschen Maler im Café du Dôme aufhält. Auf Anregung von Purrmann und Sarah Stein wird 1908 die "Académie Matisse" eröffnet, zu deren ersten Schülern Friedrich Ahlers-Hestermann Franz Nölken und Mathilde Vollmoeller, Purrmanns spätere Frau, gehören. Im selben Jahr reist Purrmann mit Matisse nach Deutschland, 1909/10 folgen zwei weitere Aufenthalte. Der Kriegsausbruch überrascht ihn im württembergischen Beilstein, wo er zunächst zwei Jahre bleibt, während sein Pariser Besitz beschlagnahmt wird. 1916 übersiedelt er nach Berlin, wo er regelmäßig an den Ausstellungen der Freien Sezession teilnimmt. Auf Vorschlag von Liebermann und Slevogt wird Purrmann 1919 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Die ihm dort angebotene Professur lehnt er jedoch ab. In den 1920er Jahren folgen zahlreiche Studienreisen nach Italien. 1935 zieht er nach Florenz und übernimmt die Verwaltung der Deutschen Künstlerstiftung Villa Romana. In Deutschland gilt er als "entarteter Künstler", seine Arbeiten werden aus öffentlichen Museen entfernt und er erhält Ausstellungsverbot. 1943 wird seine Berliner Wohnung zerstört und Purrmann flieht nach dem Sturz Mussolinis in die Schweiz. Das Kriegsende erlebt Purrmann in Montagnola, wo er den Schriftsteller Hermann Hesse kennenlernt. Die folgenden Lebensjahre sind geprägt von einer umfangreichen Ausstellungstätigkeit und zahlreichen Ehrungen. Das vorliegende "Stillleben mit Anemonen, Relief und Spiegel mit Selbstbildnis“ blieb lange Zeit vor der Öffentlichkeit verborgen. Erst im Jahr 2005 wurde es durch die leihweise Übergabe an das Purrmann Museum in Speyer einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. In Purrmanns Werk nimmt unser Gemälde eine Sonderstellung ein. Die vom Künstler sorgsam ausgewählten Objekte, der reizvoll ornamentierte Krug und das antike Relieffragment, finden sich auch in anderen Arbeiten der 1960er Jahre wieder (vgl. Lenz/Billeter 1954/10-12 und 1957/36-38). Doch nur auf unserem Stillleben integriert Purrmann auf einzigartige Weise sein Selbstporträt als schemenhaftes Spiegelbildnis in das Bildgefüge. Auf diesem Weg tritt der Künstler in direkten Kontakt mit dem Betrachter und verleiht dem Gemälde eine außergewöhnliche Tiefe und Lebendigkeit, die durch die harmonische Farbigkeit noch verstärkt wird. Von Purrmanns feinem Gespür für Komposition und Farben zeigt sich auch sein Freund Hermann Hesse beeindruckt. 1954 verfasst er das Gedicht "Alter Maler in der Werkstatt" und widmet es dem Künstler in Freundschaft. Purrmann scheint durch Hesses Reime inspiriert worden zu sein, sind sie doch eine nahezu detailgetreue Beschreibung unseres Gemäldes: Sowohl das Antlitz des Künstlers im Goldrahmenspiegel als auch der "blaubauchige" Krug mit dem Strauß vielfarbiger Anemonen begegnen uns dort wieder. P

Auction archive: Lot number 101
Auction:
Datum:
10 Dec 2011
Auction house:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Germany
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
Beschreibung:

Stillleben mit Anemonen, Relief und Spiegel mit Selbstbildnis
Öl auf Leinwand. Nicht bei Lenz/Billeter. Rechts unten signiert. 81,5 x 65,5 cm (32 x 25,7 in). Purrmanns ebenfalls in den 1950er Jahren entstandenes "Stillleben mit Spiegel, Ananas und Vase", welches hinsichtlich Komposition und Wahl des Bildausschnittes deutliche Parallelen zur vorliegenden Arbeit aufzeigt, wurde im Jahr 1995 versteigert und gilt noch heute als das zweitteuerste Gemälde des Künstlers auf dem internationalen Auktionsmarkt (quelle:www.artnet.de). Mit einer schriftlichen Expertise vom Hans Purrmann Archiv, unterzeichnet von Dr. Felix Billeter, vom 20. Juli 2011. Das Gemälde wird seit 2005 unter der Archiv-Nr. 1391 im Hans Purrmann Archiv geführt. Eine neue Werkverzeichnis-Nummer wird zu einem späteren Zeitpunkt vergeben. PROVENIENZ: Privatsammlung Norddeutschland. Neben einer Lehre als Stubenmaler im väterlichen Geschäft studiert Hans Purrmann während der Wintermonate 1895-97 an der Kunstgewerbeschule in Karlsruhe. Zum Wintersemester 1897 nimmt er das Studium an der Akademie der bildenden Künste in München auf, zunächst in der Zeichenklasse Gabriel von Hackls, dann in der Malklasse Franz von Stucks. 1905 zieht es Purrmann nach Paris, wo er Henri Matisse kennenlernt und sich im Kreis der deutschen Maler im Café du Dôme aufhält. Auf Anregung von Purrmann und Sarah Stein wird 1908 die "Académie Matisse" eröffnet, zu deren ersten Schülern Friedrich Ahlers-Hestermann Franz Nölken und Mathilde Vollmoeller, Purrmanns spätere Frau, gehören. Im selben Jahr reist Purrmann mit Matisse nach Deutschland, 1909/10 folgen zwei weitere Aufenthalte. Der Kriegsausbruch überrascht ihn im württembergischen Beilstein, wo er zunächst zwei Jahre bleibt, während sein Pariser Besitz beschlagnahmt wird. 1916 übersiedelt er nach Berlin, wo er regelmäßig an den Ausstellungen der Freien Sezession teilnimmt. Auf Vorschlag von Liebermann und Slevogt wird Purrmann 1919 Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Die ihm dort angebotene Professur lehnt er jedoch ab. In den 1920er Jahren folgen zahlreiche Studienreisen nach Italien. 1935 zieht er nach Florenz und übernimmt die Verwaltung der Deutschen Künstlerstiftung Villa Romana. In Deutschland gilt er als "entarteter Künstler", seine Arbeiten werden aus öffentlichen Museen entfernt und er erhält Ausstellungsverbot. 1943 wird seine Berliner Wohnung zerstört und Purrmann flieht nach dem Sturz Mussolinis in die Schweiz. Das Kriegsende erlebt Purrmann in Montagnola, wo er den Schriftsteller Hermann Hesse kennenlernt. Die folgenden Lebensjahre sind geprägt von einer umfangreichen Ausstellungstätigkeit und zahlreichen Ehrungen. Das vorliegende "Stillleben mit Anemonen, Relief und Spiegel mit Selbstbildnis“ blieb lange Zeit vor der Öffentlichkeit verborgen. Erst im Jahr 2005 wurde es durch die leihweise Übergabe an das Purrmann Museum in Speyer einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. In Purrmanns Werk nimmt unser Gemälde eine Sonderstellung ein. Die vom Künstler sorgsam ausgewählten Objekte, der reizvoll ornamentierte Krug und das antike Relieffragment, finden sich auch in anderen Arbeiten der 1960er Jahre wieder (vgl. Lenz/Billeter 1954/10-12 und 1957/36-38). Doch nur auf unserem Stillleben integriert Purrmann auf einzigartige Weise sein Selbstporträt als schemenhaftes Spiegelbildnis in das Bildgefüge. Auf diesem Weg tritt der Künstler in direkten Kontakt mit dem Betrachter und verleiht dem Gemälde eine außergewöhnliche Tiefe und Lebendigkeit, die durch die harmonische Farbigkeit noch verstärkt wird. Von Purrmanns feinem Gespür für Komposition und Farben zeigt sich auch sein Freund Hermann Hesse beeindruckt. 1954 verfasst er das Gedicht "Alter Maler in der Werkstatt" und widmet es dem Künstler in Freundschaft. Purrmann scheint durch Hesses Reime inspiriert worden zu sein, sind sie doch eine nahezu detailgetreue Beschreibung unseres Gemäldes: Sowohl das Antlitz des Künstlers im Goldrahmenspiegel als auch der "blaubauchige" Krug mit dem Strauß vielfarbiger Anemonen begegnen uns dort wieder. P

Auction archive: Lot number 101
Auction:
Datum:
10 Dec 2011
Auction house:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Germany
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
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