Umbriel 3
Umbriel 3. 1959/60. Gouache auf Malpappe, original auf Holz aufgezogen. Unten mittig signiert. Verso signiert, datiert, betitelt und bezeichnet "1[?]115". 56,8 x 36 cm (22,3 x 14,1 in). Wir danken Herrn Pierre Vasarely, Alleinerbe und Erbe des Urheberrechts Victor Vasarelys, für die mündliche Bestätigung der Authentizität des Werkes. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis des Künstlers, bearbeitet von der Fondation Vasarely, Aix-en-Provence, aufgenommen. PROVENIENZ: Galerie Reckermann, Köln (verso mit dem dreifachen Galeriestempel). Victor Vasarely wird am 9. April 1906 in Pécs, Ungarn, als Gyözö Vásárhelyi geboren. 1927 beginnt Vasarely, seine künstlerische Ausbildung an einer privaten Zeichenschule in Budapest. Im folgenden Jahr wechselt er zur Ausbildungsstätte "Mühely" (dt. "Werkstatt") unter der Leitung von Sándor Bortnyik an der in erster Linie das Gedankengut des Bauhauses vermittelt wird. Nach seiner Übersiedelung nach Paris 1930 arbeitet Vasarely erfolgreich als Gebrauchsgrafiker und erforscht dabei systematisch die optischen und emotionalen Möglichkeiten verschiedener grafischer Mittel. Dies bringt ihn 1947 zu der Erkenntnis, dass mit geometrischen Mitteln Sinnesempfindungen hervorgerufen werden können, die neue Ideen über Raum, Materie und Energie vermitteln. Er entwickelt eine eigenständige geometrische Abstraktion, deren Variationen zu optischen Bildmustern mit kinetischen Effekten führen. In einem Gitterwerk ordnet der Künstler geometrische Formen in leuchtenden Farben so an, dass dabei für das Auge der Eindruck einer fluktuierenden Bewegung entsteht. Vasarely trägt damit wesentlich zur Entstehung der Op-Art bei. Mit der Ausgestaltung der Universität in Caracas 1954 beginnt sein reges Engagement für die Kunst im öffentlichen Raum. Er entwirft Wandbilder aus Metall und Keramik, vor allem für Gebäude in Frankreich. Auch das hier vorliegende Werk bezeugt einmal mehr, dass Victor Vasarely einer der wichtigsten Vertreter der Op Art ist. Victor Vasarely liebt die Irritation der Seherfahrung. Für die optische Täuschung beschränkt sich Vasarely in der vorliegenden Arbeit auf minimalistische Mittel, indem er auf einer schwarzen Grundfläche schwarze Quadrat- und Kreisformen mit etwas größeren, weißen Quadrat- und Kreissegmenten kombiniert. Die im ersten Augenblick starr wirkenden Formen beginnen schon nach kurzer Zeit ihr Verwirrspiel mit dem Auge des Betrachters. Einzelne Partien scheinen aus dem Bild herauszutreten, während andere in die Tiefe des Bildraumes zurückweichen. Auf virtuose Weise entsteht so der Eindruck von Dreidimensionalität. Es wird Bewegung in der Fläche erzeugt, Fläche und Raum geraten in ein Spannungsverhältnis, werden fragwürdig. Daneben sind seine Arbeiten von 1955 bis 1968 regelmäßig auf der Documenta zu sehen. Für die XX. Olympiade in München entwirft Vasarely das offizielle spiralenförmige Logo. Im Jahr 1976 gründet der Künstler die Fondation Vasarely in Aix-en-Provence, mit deren Hilfe 1981 ein Institut für zeitgenössische Formgestaltung und Architektur eingerichtet wird. 1976 eröffnet das Vasarely-Museum in seiner Geburtsstadt Pécs, ein zweites folgt 1987 in Schloß Zichy/Budapest. Victor Vasarely stirbt am 15. März 1997 in Paris, die von ihm gegründete Stiftung muss kurz darauf schließen. Durch die Aufarbeitung des Nachlasses Vasarelys durch seinen Sohn Pierre ist die Pflege der beliebten Bildwelt des Künstlers aber gesichert. [KP].
Umbriel 3
Umbriel 3. 1959/60. Gouache auf Malpappe, original auf Holz aufgezogen. Unten mittig signiert. Verso signiert, datiert, betitelt und bezeichnet "1[?]115". 56,8 x 36 cm (22,3 x 14,1 in). Wir danken Herrn Pierre Vasarely, Alleinerbe und Erbe des Urheberrechts Victor Vasarelys, für die mündliche Bestätigung der Authentizität des Werkes. Die Arbeit wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis des Künstlers, bearbeitet von der Fondation Vasarely, Aix-en-Provence, aufgenommen. PROVENIENZ: Galerie Reckermann, Köln (verso mit dem dreifachen Galeriestempel). Victor Vasarely wird am 9. April 1906 in Pécs, Ungarn, als Gyözö Vásárhelyi geboren. 1927 beginnt Vasarely, seine künstlerische Ausbildung an einer privaten Zeichenschule in Budapest. Im folgenden Jahr wechselt er zur Ausbildungsstätte "Mühely" (dt. "Werkstatt") unter der Leitung von Sándor Bortnyik an der in erster Linie das Gedankengut des Bauhauses vermittelt wird. Nach seiner Übersiedelung nach Paris 1930 arbeitet Vasarely erfolgreich als Gebrauchsgrafiker und erforscht dabei systematisch die optischen und emotionalen Möglichkeiten verschiedener grafischer Mittel. Dies bringt ihn 1947 zu der Erkenntnis, dass mit geometrischen Mitteln Sinnesempfindungen hervorgerufen werden können, die neue Ideen über Raum, Materie und Energie vermitteln. Er entwickelt eine eigenständige geometrische Abstraktion, deren Variationen zu optischen Bildmustern mit kinetischen Effekten führen. In einem Gitterwerk ordnet der Künstler geometrische Formen in leuchtenden Farben so an, dass dabei für das Auge der Eindruck einer fluktuierenden Bewegung entsteht. Vasarely trägt damit wesentlich zur Entstehung der Op-Art bei. Mit der Ausgestaltung der Universität in Caracas 1954 beginnt sein reges Engagement für die Kunst im öffentlichen Raum. Er entwirft Wandbilder aus Metall und Keramik, vor allem für Gebäude in Frankreich. Auch das hier vorliegende Werk bezeugt einmal mehr, dass Victor Vasarely einer der wichtigsten Vertreter der Op Art ist. Victor Vasarely liebt die Irritation der Seherfahrung. Für die optische Täuschung beschränkt sich Vasarely in der vorliegenden Arbeit auf minimalistische Mittel, indem er auf einer schwarzen Grundfläche schwarze Quadrat- und Kreisformen mit etwas größeren, weißen Quadrat- und Kreissegmenten kombiniert. Die im ersten Augenblick starr wirkenden Formen beginnen schon nach kurzer Zeit ihr Verwirrspiel mit dem Auge des Betrachters. Einzelne Partien scheinen aus dem Bild herauszutreten, während andere in die Tiefe des Bildraumes zurückweichen. Auf virtuose Weise entsteht so der Eindruck von Dreidimensionalität. Es wird Bewegung in der Fläche erzeugt, Fläche und Raum geraten in ein Spannungsverhältnis, werden fragwürdig. Daneben sind seine Arbeiten von 1955 bis 1968 regelmäßig auf der Documenta zu sehen. Für die XX. Olympiade in München entwirft Vasarely das offizielle spiralenförmige Logo. Im Jahr 1976 gründet der Künstler die Fondation Vasarely in Aix-en-Provence, mit deren Hilfe 1981 ein Institut für zeitgenössische Formgestaltung und Architektur eingerichtet wird. 1976 eröffnet das Vasarely-Museum in seiner Geburtsstadt Pécs, ein zweites folgt 1987 in Schloß Zichy/Budapest. Victor Vasarely stirbt am 15. März 1997 in Paris, die von ihm gegründete Stiftung muss kurz darauf schließen. Durch die Aufarbeitung des Nachlasses Vasarelys durch seinen Sohn Pierre ist die Pflege der beliebten Bildwelt des Künstlers aber gesichert. [KP].
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