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Auction archive: Lot number 2809

Wilhelmine Prinzessin von Württemberg 4 Briefe

Autographen
16 Oct 2019
Estimate
€450
ca. US$496
Price realised:
€550
ca. US$606
Auction archive: Lot number 2809

Wilhelmine Prinzessin von Württemberg 4 Briefe

Autographen
16 Oct 2019
Estimate
€450
ca. US$496
Price realised:
€550
ca. US$606
Beschreibung:

"Stuttgart ist mir lieber als Florenz" Wilhelmine, Prinzessin von Württemberg, unebenbürtige Gemahlin des Herzogs Wilhelm von Württemberg, eines jüngeren Bruders des Königs Friedrich I., geb. Freiin von Tunderfeldt (1777-1822). 4 eigh. Briefe, davon 1 m. U. "Ihre Prinzessin", 1 m. U. "Wilhelmine". Zus. 13 S. 8vo. Menzingen (Schweiz), Lausanne und Florenz (vor 1820). An den Hofrat, Bibliothekar, Lyriker und Epigrammist J. Chr. Friedrich Haug (1761-1829) in Stuttgart. Muntere, heitere Briefe aus dem Ausland an den ihr befreundeten Dichter. Aus Menzingen (Schweiz) schreibt sie: "Ihrem Nachruf, sinniger Sänger, folgte ein Ausruf - das werden Sie durch einige und andre echos errathen, am meisten durch die Sylbe Ruf - Ich richte alles ad libitum ein - deswegen geht das echo diesmal voraus ... Gestehen Sie daß Sie die Aufgabe zu leicht finden? Der Sturm heult gegen Ihren Verbot - aber Dame Nachtigall ist ihrem Sänger Senior unterwürfig und singt und trillert im Zimmer meines Vetters des Burgherrn unaufhaltsam fort. Wie die Laune im Ausland ist, sehen Sie; daß mir aber ganz einheimisch zu Muthe ist, das sollen die Zurückgelassenen Klein und Grossen attestiren. Es geht uns gut hier. Ich liebe dies Landleben über alles ...". - In einem anderen Brief aus Menzingen heißt es: "Ein schlecht geschriebenes Wort auf schlechtem Papier kann auch seinen Liebhaber finden, und so sage ich Ihnen denn in aller Eil ... daß ich Sie im Ausland sehr vermisse. Dennoch will ich noch um ein Haus weiter reisen ... Ein Wörtchen von Ihnen poste restante in Bern à Madam la Baronne d'Hislingen née Psyché wird mich treffen ... Von der schönen Ruine Weiler bei Sinzheim pflückte ich Steine und Blätter für Sie und setze Sie bescheiden meinem Virgil auf das Haupt. Es wird Sie nicht schwerer drücken als der Wald von Eichen, der so oft schon auf Ihnen wie billig lastete ... Ich werde nicht ermangeln ein Buch für Sie aufzugabeln ...". - Aus Lausanne: "Da sende ich meinem Troubadour einen anderen Troubadour - der auch nicht übel ist. Er freut sich sehr Ihre Bekanntschaft zu machen. Zeigen Sie ihm Ihre Musensitze - der gute Schumacher kann Ihnen recht viel von mir erzählen, von uns Allen, und das wird er auch thun. - Schreiben Sie mir wie Ihnen der Dichter gefiel - er ist gut und geistreich , das kann ich Ihnen versichern ...". - Es handelt sich wohl um den Prinzenerzieher August Schumacher (1790-1864), der sich 1820 in der Schweiz aufhielt. - Und aus Florenz betont sie am 24. November 1819: "... ich versichere Sie daß wir Sie über Ariost Dante Metastasio Alfieri nicht vergessen. Der moderne Dichter mit ächt altdeutschen Gesinnungen ist mir viel lieber als die monsieurs - Stuttgart ist mir lieber als Florenz u. Stetten zehn mal lieber als Poggio Imperiale ... Wenn ich vor der wahren hohen schönen Kunst stehe geht sie nicht für mich verlohren, ganz im Gegentheil ich fühle alles recht tief u. möchte zehn Augen haben um zu sehen. Sollte ich aber immer hier sein so wär mir ein Auge im Vaterland lieber als 20 hier ...". Berichtet dann von den besichtigten Kunstschätzen und erwähnt - wie auch in früheren Briefen - den Stuttgarter Bildhauer Johann Heinrich Dannecker. - Bei diesem letzten Brief scheint der Schluß zu fehlen.

Auction archive: Lot number 2809
Auction:
Datum:
16 Oct 2019
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
Beschreibung:

"Stuttgart ist mir lieber als Florenz" Wilhelmine, Prinzessin von Württemberg, unebenbürtige Gemahlin des Herzogs Wilhelm von Württemberg, eines jüngeren Bruders des Königs Friedrich I., geb. Freiin von Tunderfeldt (1777-1822). 4 eigh. Briefe, davon 1 m. U. "Ihre Prinzessin", 1 m. U. "Wilhelmine". Zus. 13 S. 8vo. Menzingen (Schweiz), Lausanne und Florenz (vor 1820). An den Hofrat, Bibliothekar, Lyriker und Epigrammist J. Chr. Friedrich Haug (1761-1829) in Stuttgart. Muntere, heitere Briefe aus dem Ausland an den ihr befreundeten Dichter. Aus Menzingen (Schweiz) schreibt sie: "Ihrem Nachruf, sinniger Sänger, folgte ein Ausruf - das werden Sie durch einige und andre echos errathen, am meisten durch die Sylbe Ruf - Ich richte alles ad libitum ein - deswegen geht das echo diesmal voraus ... Gestehen Sie daß Sie die Aufgabe zu leicht finden? Der Sturm heult gegen Ihren Verbot - aber Dame Nachtigall ist ihrem Sänger Senior unterwürfig und singt und trillert im Zimmer meines Vetters des Burgherrn unaufhaltsam fort. Wie die Laune im Ausland ist, sehen Sie; daß mir aber ganz einheimisch zu Muthe ist, das sollen die Zurückgelassenen Klein und Grossen attestiren. Es geht uns gut hier. Ich liebe dies Landleben über alles ...". - In einem anderen Brief aus Menzingen heißt es: "Ein schlecht geschriebenes Wort auf schlechtem Papier kann auch seinen Liebhaber finden, und so sage ich Ihnen denn in aller Eil ... daß ich Sie im Ausland sehr vermisse. Dennoch will ich noch um ein Haus weiter reisen ... Ein Wörtchen von Ihnen poste restante in Bern à Madam la Baronne d'Hislingen née Psyché wird mich treffen ... Von der schönen Ruine Weiler bei Sinzheim pflückte ich Steine und Blätter für Sie und setze Sie bescheiden meinem Virgil auf das Haupt. Es wird Sie nicht schwerer drücken als der Wald von Eichen, der so oft schon auf Ihnen wie billig lastete ... Ich werde nicht ermangeln ein Buch für Sie aufzugabeln ...". - Aus Lausanne: "Da sende ich meinem Troubadour einen anderen Troubadour - der auch nicht übel ist. Er freut sich sehr Ihre Bekanntschaft zu machen. Zeigen Sie ihm Ihre Musensitze - der gute Schumacher kann Ihnen recht viel von mir erzählen, von uns Allen, und das wird er auch thun. - Schreiben Sie mir wie Ihnen der Dichter gefiel - er ist gut und geistreich , das kann ich Ihnen versichern ...". - Es handelt sich wohl um den Prinzenerzieher August Schumacher (1790-1864), der sich 1820 in der Schweiz aufhielt. - Und aus Florenz betont sie am 24. November 1819: "... ich versichere Sie daß wir Sie über Ariost Dante Metastasio Alfieri nicht vergessen. Der moderne Dichter mit ächt altdeutschen Gesinnungen ist mir viel lieber als die monsieurs - Stuttgart ist mir lieber als Florenz u. Stetten zehn mal lieber als Poggio Imperiale ... Wenn ich vor der wahren hohen schönen Kunst stehe geht sie nicht für mich verlohren, ganz im Gegentheil ich fühle alles recht tief u. möchte zehn Augen haben um zu sehen. Sollte ich aber immer hier sein so wär mir ein Auge im Vaterland lieber als 20 hier ...". Berichtet dann von den besichtigten Kunstschätzen und erwähnt - wie auch in früheren Briefen - den Stuttgarter Bildhauer Johann Heinrich Dannecker. - Bei diesem letzten Brief scheint der Schluß zu fehlen.

Auction archive: Lot number 2809
Auction:
Datum:
16 Oct 2019
Auction house:
Galerie Bassenge
Erdener Str. 5a
14193 Berlin
Germany
info@bassenge.com
+49 30 89380290
+49 30 8918025
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