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Auction archive: Lot number 115000518

Emil Schumacher

Kunst nach 1945 / Zeitgenössische Kunst
12 Jun 2015 - 13 Jun 2015
Estimate
€120,000
ca. US$134,558
Price realised:
n. a.
Auction archive: Lot number 115000518

Emil Schumacher

Kunst nach 1945 / Zeitgenössische Kunst
12 Jun 2015 - 13 Jun 2015
Estimate
€120,000
ca. US$134,558
Price realised:
n. a.
Beschreibung:

Alf I
Alf I. 1962. Öl auf Leinwand. Rechts unten signiert und datiert. Auf dem Keilrahmen zweifach handschriftlich datiert und bezeichnet "Roma". 100 x 80,5 cm (39,3 x 31,6 in). Wir danken Herrn Dr. Ulrich Schumacher, Emil Schumacher Stiftung Hagen, für die wissenschaftliche Beratung. Die Arbeit ist im Archiv unter der Nummer "0/3.639" registriert. PROVENIENZ: Galerie Brockstedt, Hannover. Privatsammlung Deutschland (1962-1997, direkt vom Vorgenannten erworben). ChristieŽs London, German Abstraction. A private collection, London 9. Oktober 1997, Los 271, S. 54 (mit Abb.). Privatsammlung Berlin (seit 1997). Der 1912 im westfälischen Hagen geborene Emil Schumacher beginnt im Alter von 20 Jahren ein dreijähriges Studium an der Kunstgewerbeschule in Dortmund. Er ist ab 1935 als freier Maler tätig, 1947 gründet Schumacher mit einigen Malerkollegen die Künstler- und Ausstellungsvereinigung "junger westen". Ab 1950 findet ein radikaler Umbruch in Schumachers Werk statt. Er verabschiedet den Gegenstand als Bildmotiv und entscheidet sich für die Ausdruckskraft der Malerei selbst. Die Farbe wird zunehmend zu einem eigenen Bildfaktor. Dieser biografisch-künstlerische Vorgang vollzieht sich vor dem Hintergrund eines Zeitstils, der von der französischen École de Paris, dem Tachismus und vom amerikanischen Action Painting geprägt ist. Ist die Abstraktion einerseits Zeitzeichen, so wird sie für Schumacher andererseits zum Merkmal seiner persönlichen Handschrift, seines Stils. "Es genügt nicht zu sagen: diese Farbe ist rot, diese Farbe ist auch roter Stoff, greifbarer, tastbarer Stoff. Es gilt, ihre Gefügigkeit zu überwinden. Nur dann nimmt sie Charakter an.“ (Aus: Emil Schumacher "Aphorismen", 1972, zit. nach: Joachim Büchner, "Farbe und Materie, Ausdruck und Form – Wandlungen von Wirklichkeit“, in: Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Emil Schumacher S. 3). In seinen Materialbildern, wie auch unserem Gemälde "Alf I“, lässt Schumacher der Farbe diese Freiheit, lässt es zu, dass sie Charakter annimmt. Farbe wird in seinen Werken fassbar, nicht nur optisch, sondern auch haptisch erfahrbar. Um größtmögliche Materialität zu erreichen, mischt Schumacher die Farbe mit Sand, bevor er sie pastos auf den Malgrund aufträgt. Gleichzeitig regt der Künstler durch die zeichenhaften schwarzen Formen, die das leuchtende Farbrelief durchbrechen, den Betrachter zu freier Assoziation und interpretatorischen Gedankenspielen an. Seit der Teilnahme an der documenta III in Kassel 1964 entstehen bis in die 1980er Jahre extrem großformatige Bilder, in denen sich eine eminente malerische Freiheit manifestiert. In Schumachers späten Arbeiten aus den 1990er Jahren, in denen eindeutig gegenständliche Reminiszenzen auftauchen, hat Schumacher den Gegensatz zwischen Abstraktion und Figuration überwunden. Ab Mitte der 1950er Jahre erfährt er als einer der bedeutendsten Vertreter des Informel international hohe Anerkennung. Schumachers Werk wird durch zahlreiche internationale Preise ausgezeichnet, von denen die Verleihung des Guggenheim-Awards in New York 1958 nur der Auftakt ist. Im gleichen Jahr wird er als Professor an die Hochschule für bildende Künste in Hamburg berufen, 1966 nimmt er eine Professur in Karlsruhe an und geht 1967 für ein Jahr als Gastprofessor an die Universität in Minneapolis/USA. 1998 ehrt ihn der Bundestag mit einem Auftrag für ein Wandgemälde im Berliner Reichstagsgebäude. Ein Jahr nach der großen Retrospektive in München stirbt Emil Schumacher am 4. Oktober 1999 in San José.

Auction archive: Lot number 115000518
Auction:
Datum:
12 Jun 2015 - 13 Jun 2015
Auction house:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Germany
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
Beschreibung:

Alf I
Alf I. 1962. Öl auf Leinwand. Rechts unten signiert und datiert. Auf dem Keilrahmen zweifach handschriftlich datiert und bezeichnet "Roma". 100 x 80,5 cm (39,3 x 31,6 in). Wir danken Herrn Dr. Ulrich Schumacher, Emil Schumacher Stiftung Hagen, für die wissenschaftliche Beratung. Die Arbeit ist im Archiv unter der Nummer "0/3.639" registriert. PROVENIENZ: Galerie Brockstedt, Hannover. Privatsammlung Deutschland (1962-1997, direkt vom Vorgenannten erworben). ChristieŽs London, German Abstraction. A private collection, London 9. Oktober 1997, Los 271, S. 54 (mit Abb.). Privatsammlung Berlin (seit 1997). Der 1912 im westfälischen Hagen geborene Emil Schumacher beginnt im Alter von 20 Jahren ein dreijähriges Studium an der Kunstgewerbeschule in Dortmund. Er ist ab 1935 als freier Maler tätig, 1947 gründet Schumacher mit einigen Malerkollegen die Künstler- und Ausstellungsvereinigung "junger westen". Ab 1950 findet ein radikaler Umbruch in Schumachers Werk statt. Er verabschiedet den Gegenstand als Bildmotiv und entscheidet sich für die Ausdruckskraft der Malerei selbst. Die Farbe wird zunehmend zu einem eigenen Bildfaktor. Dieser biografisch-künstlerische Vorgang vollzieht sich vor dem Hintergrund eines Zeitstils, der von der französischen École de Paris, dem Tachismus und vom amerikanischen Action Painting geprägt ist. Ist die Abstraktion einerseits Zeitzeichen, so wird sie für Schumacher andererseits zum Merkmal seiner persönlichen Handschrift, seines Stils. "Es genügt nicht zu sagen: diese Farbe ist rot, diese Farbe ist auch roter Stoff, greifbarer, tastbarer Stoff. Es gilt, ihre Gefügigkeit zu überwinden. Nur dann nimmt sie Charakter an.“ (Aus: Emil Schumacher "Aphorismen", 1972, zit. nach: Joachim Büchner, "Farbe und Materie, Ausdruck und Form – Wandlungen von Wirklichkeit“, in: Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, Emil Schumacher S. 3). In seinen Materialbildern, wie auch unserem Gemälde "Alf I“, lässt Schumacher der Farbe diese Freiheit, lässt es zu, dass sie Charakter annimmt. Farbe wird in seinen Werken fassbar, nicht nur optisch, sondern auch haptisch erfahrbar. Um größtmögliche Materialität zu erreichen, mischt Schumacher die Farbe mit Sand, bevor er sie pastos auf den Malgrund aufträgt. Gleichzeitig regt der Künstler durch die zeichenhaften schwarzen Formen, die das leuchtende Farbrelief durchbrechen, den Betrachter zu freier Assoziation und interpretatorischen Gedankenspielen an. Seit der Teilnahme an der documenta III in Kassel 1964 entstehen bis in die 1980er Jahre extrem großformatige Bilder, in denen sich eine eminente malerische Freiheit manifestiert. In Schumachers späten Arbeiten aus den 1990er Jahren, in denen eindeutig gegenständliche Reminiszenzen auftauchen, hat Schumacher den Gegensatz zwischen Abstraktion und Figuration überwunden. Ab Mitte der 1950er Jahre erfährt er als einer der bedeutendsten Vertreter des Informel international hohe Anerkennung. Schumachers Werk wird durch zahlreiche internationale Preise ausgezeichnet, von denen die Verleihung des Guggenheim-Awards in New York 1958 nur der Auftakt ist. Im gleichen Jahr wird er als Professor an die Hochschule für bildende Künste in Hamburg berufen, 1966 nimmt er eine Professur in Karlsruhe an und geht 1967 für ein Jahr als Gastprofessor an die Universität in Minneapolis/USA. 1998 ehrt ihn der Bundestag mit einem Auftrag für ein Wandgemälde im Berliner Reichstagsgebäude. Ein Jahr nach der großen Retrospektive in München stirbt Emil Schumacher am 4. Oktober 1999 in San José.

Auction archive: Lot number 115000518
Auction:
Datum:
12 Jun 2015 - 13 Jun 2015
Auction house:
Ketterer Kunst GmbH & Co. KG
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Germany
info@kettererkunst.de
+49 (0)89 552440
+49 (0)89 55244166
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